21. Mai – Ganz Dein…

Fortsetzung…

erstens befreit er ihn von aller knechtischen Furcht, die ihn nur einengen, fesseln und verwirren könnte;

zweitens weitet er ihm das Herz in heiligem Vertrauen auf Gott, den er als seinen Vater erkennt;

drittens flößt er ihm eine zärtliche Kindesliebe ein.

 

Fortsetzung folgt…

(Ludwig Maria Grignion von Montfort)

20. Mai – Ganz Dein…

Die Ganzhingabe verleiht uns eine große innere Freiheit

Wer die Ganzhingabe treu übt, dem verleiht sie eine große innere Freiheit, die Freiheit der Kinder Gottes. Hat sich jemand durch diese Hingabe Jesus Christus ganz geweiht und zu eigen gegeben, dann belohnt ihn der Herr in seiner Güte auf dreifache Weise für seinen liebenden Verzicht auf den eigenen Willen…

Fortsetzung folgt…

(Ludwig Maria Grignion von Montfort)

19. Mai – Ganz Dein…

Fortsetzung…

Das Heilmittel in diesem Fall ist die Kräftigung des Leibes durch erlaubte Erleichterungen und Erholung. So verordnet der hl. Franz von Assisi seinen Ordensleuten, dass sie mäßig in ihren Kasteiungen sein sollen, um nicht im Eifer des Geistes zu erlahmen.
Dieser glorreiche Vater wurde einst von so tiefer Schwermut erfasst, dass es gegen seinen Willen auch in seinem äußeren Wesen sichtbar wurde. Wollte er mit seinen Brüdern reden, so konnte er es nicht; ging er von ihnen weg, dann wurde es noch schlimmer; Fasten und Kasteiungen drückten ihn nieder, das Gebet bot ihm keine Erleichterung. Zwei Jahre verbrachte er in diesem Zustand; Gott schien ihn ganz verlassen zu haben. Nachdem er aber demütig diesen furchtbaren Sturm ertragen hatte, gab ihm der Heiland in einem Augenblick den Frieden der Seele zurück. Wir sehen also, dass auch die großen Diener Gottes solchen Erschütterungen ausgesetzt sind; darum dürfen die kleineren nicht erstaunt sein, wenn sie auch ihnen zustoßen.

(Franz von Sales)

18. Mai – Ganz Dein…

Fortsetzung…

Beachtest du aber die Lehren, die ich dir gegeben habe, dann wird durch die Übung der Tugend inmitten dieser seelischen Bedrängnis deine Vollkommenheit bestimmt zunehmen.
Ich will aber diese Frage nicht abschließen, ohne noch eine Bemerkung anzufügen. Zuweilen entstammt dieser Ekel, die Dürre und Unfruchtbarkeit einer körperlichen Unpässlichkeit, z. B. wenn wir infolge von Nachtwachen, Kasteiungen und Fasten von Müdigkeit, Schläfrigkeit, Schwerfälligkeit und anderen Schwächen übermannt werden, die zwar den Leib betreffen, wegen der engen Verbindung von Leib und Seele aber
auch dem Geist Schwierigkeiten bereiten.
In dieser Lage dürfen wir nicht unterlassen, Tugenden mit der Spitze unseres Geistes und des höheren Willens auszuführen. Denn scheint auch unsere Seele eingeschlafen zu sein, ganz niedergeschlagen, betäubt und ermüdet, so ist die Tätigkeit unseres Geistes Gott doch wohlgefällig. Wir können dann mit der heiligen Braut sagen: „Ich schlafe, aber mein Herz wacht“ (Hohel 5,2). Wie gesagt, man hat wohl weniger fühlbare Freude an solchen Handlungen, aber mehr Verdienst und Tugend.

Fortsetzung folgt…

(Franz von Sales)

17. Mai – Ganz Dein…

Fortsetzung…

5. Ein wirksames Heilmittel ist, sein Leid einem geistlichen Freund anzuvertrauen, der uns Erleichterung verschaffen kann.
Zum Schluss dieser sehr notwendigen Belehrung weise ich noch darauf hin, dass in dieser Sache wie in allem Gott und der böse Feind entgegengesetzte Absichten verfolgen. Gott will uns zu größerer Herzensreinheit, zu vollständiger Loslösung von eigensüchtigen Interessen in seinem Dienst und zu einer vollkommenen Selbstverleugnung führen. Der böse Feind aber versucht diese Prüfungszeit dahin auszunützen, dass wir den Mut verlieren, uns wieder sinnlichen Vergnügungen zuwenden, uns selbst und anderen zur Last fallen, damit er die heilige Frömmigkeit herabsetzen und in Verruf bringen kann.
Fortsetzung folgt…

(Franz von Sales)

16. Mai – Ganz Dein…

Fortsetzung…
4. Inmitten dieser inneren Bedrängnis dürfen wir nie den Mut verlieren und wie dieser gute Gottfried sagen: „Ich werde nie mehr fröhlich sein.“
In der Nacht müssen wir des Lichtes harren. Ebenso wenig aber dürfen wir in den schönsten Zeiten unseres geistlichen Lebens sagen: „Ich werde nie mehr traurig sein.“ Nein, denn der Weise sagt: „In glücklichen Tagen sei des Unglücks gewärtig“ (JSir 11,23ff). Mitten im Leid soll die Hoffnung bleiben wie die Furcht mitten im Wohlstand, und in der einen wie im anderen immer die Demut.

Fortsetzung folgt…

(Franz von Sales)

15. Mai – Ganz Dein…

Fortsetzung…

3. Zuweilen erheben sich in solchen Zeiten geistlicher Dürre und Unfruchtbarkeit gewaltige Gewitterstürme. Dann gilt es, die Versuchungen beharrlich zu bekämpfen (sie kommen ja nicht von Gott), die geistliche Dürre aber geduldig zu ertragen, da sie Gott zu unserer Prüfung gefügt hat.

Fortsetzung folgt…

(Franz von Sales)

14. Mai – Ganz Dein…

Fortsetzung…

2. Derselbe gute Gott verfügt trotzdem zuweilen in seiner Weisheit den Entzug von Milch und Honig der geistlichen Freude. Damit will er uns lehren, das trockene aber kraftvolle Brot einer markigen Frömmigkeit zu essen, die in der Prüfung des Widerwillens und der Versuchung erprobt ist.

Fortsetzung folgt…

(Franz von Sales)

13. Mai – Ganz Dein…

Fortsetzung…

Das also war der Ausgang der Versuchung dieses frommen Mannes.
Beachte nun folgendes an dieser Geschichte:
1.Gott gibt gewöhnlich einen Vorgeschmack der himmlischen Freuden jenen, die in seinen Dienst treten, um sie von den irdischen Freuden loszuschälen und sie zum Streben nach der himmlischen Liebe zu ermuntern.

Fortsetzung folgt…

(Franz von Sales)

12. Mai – Ganz Dein…

Fortsetzung…

Der Heilige sah, in welcher Gefahr Gottfried schwebte, ging in die nächste Kirche und betete für ihn. Von Traurigkeit übermannt, legte Gottfried zur gleichen Zeit seinen Kopf auf einen Stein und schlief ein.
Nach einiger Zeit erhoben sich beide: der eine vom Gebet, das die erflehte Gnade erlangt hatte, der andere vom Schlaf mit einem so strahlenden und fröhlichen Gesicht, dass sein Freund über die plötzliche und vollständige Veränderung ganz erstaunt war und sich nicht enthalten konnte, ihm freundlich vorzuhalten, was er ihm kurz zuvor gesagt hatte. Darauf
erwiderte Gottfried: „Wenn ich dir vorhin gesagt habe, dass ich nie mehr fröhlich sein werde, so versichere ich dir jetzt: Ich werde nie mehr traurig sein.“

Fortsetzung folgt…

(Franz von Sales)