21. Juli – Ganz Dein…

Fortsetzung…

Deshalb wies Gott selbst in einer Erscheinung ihn zurecht und goß den Geist der Milde und Güte in seine Seele; nun änderte er sich vollständig, warf sich selbst seine Strenge vor und wurde gegen jedermann so gütig und so entgegenkommend, dass er allen alles ward, um sie alle zu gewinnen.

Fortsetzung folgt…

(Franz von Sales)

20. Juli – Ganz Dein…

Fortsetzung…

Der hl. Bernhard war am Anfang ganz streng und hart gegen jene, die sich seiner Leitung unterstellten. Gleich beim Eintritt erklärte er ihnen, sie müssten ihren Leib draußen lassen und dürften zu ihm nur mit ihrer Seele kommen. Wenn er ihre Beichte hörte, verurteilte er mit unerhörter Strenge alle, auch die kleinsten Fehler und drängte seine Beichtkinder mit solchem Ungestüm zur Vollkommenheit, dass er damit gerade das Gegenteil erreichte, denn sie verloren Atem und Mut, weil er auf einem so steil ansteigenden Weg mit solcher Heftigkeit antrieb. Sieh, es war brennender Eifer für die vollkommene Reinheit, die diesen großen Heiligen zu solcher Handlungsweise veranlasste, und dieser Eifer war eine große Tugend; trotzdem war er tadelnswert.

Fortsetzung folgt…

(Franz von Sales)

19. Juli – Ganz Dein…

Fortsetzung…

So ist eine niedrige und grobe Angst, die in der eben erst von der Sünde aufgestandenen Seele Skrupel hervorruft, für den Anfang nur zu begrüßen als sicheres Vorzeichen künftiger Gewissenszartheit. Dieselbe Angst wäre aber an Fortgeschrittenen zu tadeln; in ihrem Herzen soll die Liebe herrschen, die nach und nach diese Art knechtischer Furcht verdrängt.

Fortsetzung folgt…

(Franz von Sales)

 

18. Juli – Ganz Dein…

Der hl. Augustinus sagt ganz richtig, dass Anfänger im Frömmigkeitsstreben leicht gewisse Fehler begehen, die wohl tadelnswert sind, wenn wir sie nach strengen Maßstäben der Vollkommenheit messen; sie sind aber auch lobenswert als gute Vorzeichen eines künftigen Seelenadels, den sie sogar vorbereiten.

Fortsetzung folgt…

(Franz von Sales)

 

17. Juli – Ganz Dein…

Fortsetzung…

Erstrebe, erbitte, verlange nur das eine: jeden Eigenbesitz loszuwerden und entblößt dem entblößten Jesus zu folgen; dir abzusterben und ewig mit mir zu leben.

Dann verwehen alle eitlen Trugbilder, niedrigen Anwandlungen, unnützen Sorgen. Die übertriebene Angst weicht, und die ungeordnete Liebe erstirbt.

(Thomas von Kempen)

13. Juli – Ganz Dein…

Fortsetzung folgt…

Einige verleugnen sich zwar, aber mit gewissen Vorbehalten; sie überlassen sich nicht rückhaltlos Gott und treffen ihre Vorkehrungen.

Andere geben zwar anfänglich alles hin; aber kehren nachher unter dem Druck der Versuchungen, zu sich selbst zurück, was keinen Tugendfortschritt erlaubt.

Fortsetzung folgt…

(Thomas von Kempen)

12. Juli – Ganz Dein…

Fortsetzung…

Wie kannst du anders mir gehören und ich dir, wenn du nicht innerlich und äußerlich jeden Eigenwillen aufgibst?

Je schneller du es tust, umso wohler fühlst du dich, und je vollständiger und aufrichtiger es geschieht, umso mehr gefällst du mir und vergrößern sich deine Verdienste.

Fortsetzung folgt…

(Thomas von Kempen)