21. Januar – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Beim Letzten Abendmahl bittet Jesus für seine Jünger: »Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin« (Joh 17, 21). Die Einheit ist also der »Schatz«, den er ihnen geschenkt hat. Ein Schatz, der zwei besondere Eigenschaften hat: Einerseits drückt die Einheit Treue zum Evangelium aus, anderseits ist sie, wie der Herr selbst betont hat, eine Voraussetzung dazu, dass alle glauben, dass er der Gesandte des Vaters ist. Die Einheit der christlichen Gemeinschaft ist deshalb auf die Evangelisierung aller Völker ausgerichtet. 

Trotz der Erhabenheit und Größe dieses Geschenks hat die menschliche Schwachheit dazu geführt, dass es nicht mehr voll angenommen und zur Geltung gebracht wird. Die Beziehungen unter den Christen waren manchmal von Gegensätzen und in einigen Fällen sogar von gegenseitigem Hass gekennzeichnet. Und all das – so nennt es das II. Vatikanische Konzil – »ist ein Ärgernis für die Welt und ein Schaden für die Verkündigung des Evangeliums« (vgl. Unitatis redintegratio, 1). 

(Papst Johannes Paul II. am 22.01.2003)