16. April – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Fortsetzung

Überhaupt spricht die Bibel nicht von Atheismus, sondern vielmehr von Gottlosigkeit und Götzendienst. Gottlos und ein Götzendiener ist derjenige, der dem wahren Gott eine Reihe von menschlichen Produkten vorzieht, die fälschlicherweise als göttlich, lebendig und wirktätig angesehen werden. Der Hilflosigkeit der Götzenbilder – und parallel dazu derer, die sie anfertigen – sind lange prophetische Anklagereden gewidmet. Mit dialektischer Eindringlichkeit stellen sie der Leere und dem Unvermögen der vom Menschen angefertigten Götzenbilder die Macht des wundertätigen Schöpfergottes entgegen (vgl. Jes 44,9-20; Jer 10,1-16). 

Diese Lehre erreicht ihre größte Entfaltung im Buch der Weisheit (vgl. Weish 13-15), wo sich der Weg der Gotteserkenntnis über die Werke der Schöpfung abzeichnet, auf den später der Apostel Paulus (vgl. Röm 1,18-23) wieder zurückkommt. »Atheist« zu sein bedeutet also: nicht die wahre Natur der geschaffenen Wirklichkeit zu erkennen, diese vielmehr zu verabsolutisieren und genau deshalb zu »vergöttern«, anstatt sie als Abglanz des Schöpfers und Weg, der zu ihm führt, zu betrachten. 

Fortsetzung folgt …

(Papst Johannes Paul II. am 14.04.1999)