15. August – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Fortsetzung …

Indem er dieses Bild auf sich bezieht, überträgt der Psalmist wahrscheinlich den Brauch der ägyptischen oder phönizischen Priester in Begriffe der biblischen, also streng monotheistischen Religiosität: Diese Priester waren nämlich beauftragt, »die Morgenröte zu wecken«, das heißt die Sonne, die als gute Gottheit betrachtet wurde, aufs neue scheinen zu lassen. Der Psalmist spielt auch auf den Brauch an, in Zeiten der Trauer und Prüfung die Musikinstrumente aufzuhängen und zu verschleiern (vgl. Ps 37,2) und sie in Zeiten der Befreiung und Freude wieder zum festlichen Klang »aufzuwecken«. Die Liturgie lässt also die Hoffnung aufkeimen: Sie wendet sich an Gott mit der Einladung, sich erneut seinem Volk zu nähern und sein Flehen zu erhören. Im Psalter ist der Sonnenaufgang oft der Augenblick der göttlichen Erhörung nach einer Nacht des Gebets. 

Fortsetzung folgt …

Q.: Papst Johannes-Paul II. am 19.09.2001