20. April

Jesus erscheint Maria Magdalena

Maria aber stand draußen vor dem Grabe und weinte. Und während sie weinte, beugte sie sich hinein ins Grab und sah zwei Engel dasitzen, in weißen Gewändern, einen zu Häupten und einen zu den Füßen, wo der Leib Jesu gelegen hatte. Sie sagten zu ihr: »Frau, was weinst du?« Sie sagte zu ihnen: »Weil sie meinen Herrn weggenommen haben und ich nicht weiß, wo man ihn hingelegt hat.« 

Nach diesen Worten wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, aber ohne zu wissen, dass es Jesus war. Jesus sprach zu ihr: »Frau, was weinst du? Wen suchst du?« Da sie meinte, er sei der Gärtner, sagte sie zu ihm: »Herr, wenn du ihn weggetragen hast, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich will ihn holen.« Jesus sprach zu ihr: »Maria!« Sie wandte sich um und sagte auf hebräisch zu ihm: »Rabbuni«, das heißt: »Mein Herr!« Jesus sprach zu ihr: »Rühre mich nicht an; denn noch bin ich nicht aufgefahren zum Vater; geh aber zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.« Maria Magdalena ging und verkündete den Jüngern: »Ich habe den Herrn gesehen«, und dies habe er ihr gesagt.

(Johannes 20,11-18)

19. April

5. Tag der Novene zur göttlichen Barmherzigkeit

Heute führe die Seelen der Häretiker und Abtrünnigen zu Mir und tauche sie ein in das Meer meiner Barmherzigkeit. Im bitteren Leiden zerrissen sie meinen Leib und mein Herz – das ist meine Kirche. Wenn sie zur Einheit der Kirche zurückkehren, dann heilen meine Wunden und damit lindern sie meine Qualen.

Barmherzigster Jesus, Du bist die Güte selbst. Du versagst denen, die Dich darum bitten, die Erleuchtung nicht. Nimm in die Wohnung Deines Barmherzigsten Herzens die Seelen der Häretiker und Abtrünnigen auf und führe sie in deinem Licht zur Einheit der Kirche. Entlasse sie nicht aus der Wohnung deines Barmherzigsten Herzens und bewirke, dass auch sie die Großzügigkeit deiner Barmherzigkeit preisen. Anschließend betet man den Barmherzigkeitsrosenkranz.

18. April

Erscheinung Jesu vor zwei Jüngern

Und siehe, noch am gleichen Tag waren zwei von ihnen unterwegs nach einem Dorf namens Emmaus, sechzig Stadien von Jerusalem entfernt. Sie redeten miteinander über alles, was sich zugetragen hatte. Und es geschah, während sie redeten und sich miteinander besprachen, näherte sich Jesus und ging mit ihnen.

Ihre Augen aber waren gehalten, so dass sie ihn nicht erkannten. Er sprach zu ihnen: »Was sind das für Gespräche, die ihr unterwegs miteinander führt?« Da blieben sie traurig stehen, und der eine, namens Kleophas, erwiderte ihm: »Bist du der einzige, der in Jerusalem weilt und nicht weiß, was geschah dort in diesen Tagen?« Er sprach zu ihnen: »Was denn?« Und sie sagten: »Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und vor dem ganzen Volk; und wie ihn unsere Hohenpriester und Ratsherren der Verurteilung zum Tode überlieferten und ihn kreuzigten. Wir aber hofften, dass er es sei, der Israel erlösen würde. Aber nun ist nach all dem schon der dritte Tag, seit dies geschah. Es haben uns jedoch einige Frauen von uns in Aufregung versetzt, die in aller Frühe am Grabe waren, ohne seinen Leichnam zu finden, und mit der Nachricht kamen, sie hätten eine Erscheinung von Engeln gehabt, die gesagt hätten, dass er lebe. Einige von den Unsrigen gingen darauf zum Grabe und fanden es so, wie schon die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht.« 
Da sprach er zu ihnen: »Ihr Unverständigen und Schwerfälligen im Herzen, um all das zu glauben, was die Propheten sagten! Musste nicht der Messias dies leiden und so eingehen in seine Herrlichkeit?« Und ausgehend von Moses und allen Propheten, zeigte er ihnen, was in allen Schriften sich bezieht auf ihn. Und sie erreichten das Dorf, wohin sie gingen, er aber tat, als wolle er weitergehen. Sie drängten ihn und sagten: »Bleib bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich schon geneigt.« Da trat er ein, um bei ihnen zu bleiben. Als er mit ihnen bei Tische war, geschah es, da nahm er das Brot, sprach den Segen, brach es und gab es ihnen. Und es taten sich ihre Augen auf, und sie erkannten ihn; er aber entschwand aus ihrer Mitte. Da sagten sie zueinander: »Brannte nicht unser Herz in uns, als er auf dem Wege mit uns redete und die Schrift uns erschloss?« Und sie standen auf und kehrten zur selben Stunde nach Jerusalem zurück, und sie fanden die Elf und ihre Gefährten versammelt, die sagten: »Der Herr ist wahrhaft auferstanden und ist dem Simon erschienen!« Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hätten beim Brechen des Brotes.

(Lukas 24,13-35)

17. April

Das leere Grab

Am ersten Tag der Woche kam Maria Magdalena frühmorgens, da es noch dunkel war, zum Grabe und sah, dass der Stein vom Grabe weggenommen war. Da lief sie und kam zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: »Sie haben den Herrn aus dem Grabe genommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.« Petrus und der andere Jünger machten sich auf und eilten zum Grabe.

Beide liefen zugleich, doch der andere Jünger lief schneller als Petrus und kam als erster zum Grabe. Er beugte sich hinein und sah die Leinenbinden liegen, doch ging er nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus hinter ihm nach und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen, das Schweißtuch aber, das über seinem Haupte war, lag nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengefaltet für sich an einem eigenen Platz. Nun ging auch der andere Jünger, der als erster zum Grabe gekommen war, hinein und sah und glaubte. Denn noch hatten sie die Schrift nicht erfasst, dass er auferstehen müsse von den Toten.

(Johannes 20,1-9)

16. April

Auferstehung Jesu

Am ersten Tag der Woche, früh am Morgen, kamen sie mit den Spezereien, die sie bereitet hatten, zum Grabe. Sie fanden den Stein weggewälzt vom Grabe, doch als sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesus nicht. Sie waren darüber ganz ratlos, als auf einmal zwei Männer vor ihnen standen in strahlendem Kleid, und als sie voll Schrecken ihren Blick zu Boden senkten, sprachen jene zu ihnen: »Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern ist auferweckt worden. Erinnert euch, wie er, noch in Galiläa, zu euch sagte: ›Der Menschensohn muss in die Hände der Sünder überliefert und gekreuzigt werden, am dritten Tag aber auferstehen.‹« 

Da erinnerten sie sich seiner Worte, kehrten zurück vom Grabe und berichteten dies alles den Elfen und allen übrigen. Es waren Maria Magdalena, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus, und mit ihnen auch die anderen, die dies den Aposteln sagten. Doch denen erschienen diese Worte als leeres Gerede, und sie glaubten ihnen nicht. [Petrus aber stand auf, lief zum Grabe, bückte sich hinein und erblickte einzig die Leinenbinden; und er ging weg, voll Staunen über das Geschehnis.]

(Lukas 24,1-12)

15. April

Jesu Tod

Danach sagte Jesus, da er wusste, dass nunmehr alles vollbracht sei, damit die Schrift erfüllt würde: »Mich dürstet!« (Ps 69,22). Es stand ein Gefäß voll Essig da, und sie steckten einen mit Essig gefüllten Schwamm auf einen Hysopstengel und brachten ihn an seinen Mund. Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: »Es ist vollbracht.« Und er neigte das Haupt und gab den Geist auf.

(Johannes 19,28-30)

14. April

Die Fußwaschung

Vor dem Paschafest, da Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um hinüberzugehen aus dieser Welt zum Vater, zeigte er den Seinen, die er in dieser Welt liebte, die Liebe bis zur Vollendung.

Bei einem Abendmahl war es, als der Teufel dem Judas Iskariot, dem Sohne Simons, es bereits ins Herz geworfen hatte, ihn zu verraten -, er aber wusste, dass ihm der Vater alles in die Hände gegeben habe und dass er von Gott ausgegangen sei und zu Gott zurückkehre -, da stand er vom Mahle auf, legte sein Obergewand ab, nahm ein Linnen und umgürtete sich. Dann goß er Wasser in das Becken und begann, die Füße der Jünger zu waschen und sie zu trocknen mit dem Linnen, mit dem er umgürtet war. So kam er zu Simon Petrus; der aber sagte zu ihm: »Herr, du willst meine Füße waschen?« Jesus antwortete ihm: »Was ich tue, verstehst du jetzt nicht, du wirst es aber nachher verstehen.« Petrus sagte zu ihm: »Du wirst mir in Ewigkeit nicht die Füße waschen!« Jesus erwiderte ihm: »Wenn ich dich nicht wasche, hast du nicht Gemeinschaft mit mir!« Da sagte Simon Petrus zu ihm: »Herr, nicht bloß meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt!« Jesus sprach zu ihm: »Wer ein Bad genommen, braucht sich nur die Füße zu waschen, er ist ja ganz rein. Auch ihr seid rein, aber nicht alle.« Er wusste nämlich um seinen Verräter; darum sagte er: »Nicht alle seid ihr rein.« 
Nachdem er nun ihre Füße gewaschen, sein Obergewand genommen und sich wieder niedergelassen hatte, sprach er zu ihnen: »Versteht ihr, was ich euch getan habe? Ihr nennt mich Meister und Herr, und mit Recht sagt ihr so; denn ich bin es. Wenn nun ich eure Füße gewaschen habe, als der Herr und als der Meister, dann sollt auch ihr einander die Füße waschen. Denn ein Beispiel gab ich euch, damit so, wie ich euch tat, auch ihr tut. (Johannes 13,1-15)

13. April

Der Verräter am Werk

Da ging einer von den Zwölfen, der Judas Iskariot hieß, zu den Hohenpriestern und sagte: »Was wollt ihr mir geben, und ich werde ihn euch verraten?« Sie setzten für ihn dreißig Silberlinge fest. Von da an suchte er eine Gelegenheit, ihn zu verraten.

Das Letzte Abendmahl

Am ersten Tag der Ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und fragten: »Wo willst du, dass wir für dich das Essen des Paschamahles bereiten?« Er sagte: »Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Meister lässt sagen: Meine Zeit ist nahe; bei dir will ich das Pascha halten mit meinen Jüngern.« Die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Pascha.
Als es Abend geworden, ließ er sich mit den Zwölfen zu Tische nieder, und während sie aßen, sprach er: »Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten.« Da wurden sie sehr betrübt, und einer um den anderen fing an, ihn zu fragen: »Bin etwa ich es, Herr?« Er antwortete: »Der die Hand mit mir in die Schüssel eintaucht, der wird mich verraten. Der Menschensohn geht zwar hin, wie geschrieben steht von ihm, doch wehe jenem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird; besser wäre es ihm, er wäre nicht geboren – jener Mensch.« Judas aber, sein Verräter, sagte: »Bin etwa ich es, Meister?« Und er sprach zu ihm: »Du hast es gesagt.« (Matthäus 26,14-25)

12. April

Kennzeichnung und Weggang des Verräters

Als Jesus dies sagte, wurde er im Geiste erschüttert, und beteuernd sprach er: »Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten!«

Da blickten die Jünger einander an, ratlos sich fragend, von wem er rede. Einer von seinen Jüngern, der, den Jesus liebte, lag an der Brust Jesu; diesem winkte Simon Petrus und sagte zu ihm: »Sag, wer ist es, von dem er redet!« Jener lehnte sich an die Brust Jesu zurück und sagte so zu ihm: »Herr, wer ist es?« Jesus antwortete: »Der ist es, dem ich den Bissen eintauchen und geben werde.« Und er tauchte den Bissen ein, nahm ihn und gab ihn dem Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. Und nach dem Bissen fuhr der Satan in ihn. Jesus aber sagte zu ihm: »Was du tust, das tue bald!« Das verstand aber keiner von den Tischgenossen, wozu er es ihm sagte; einige nämlich meinten, weil Judas die Kasse führte, habe Jesus zu ihm gesagt: »Kaufe, was wir brauchen für das Fest«, oder er solle den Armen etwas geben. Als nun jener den Bissen genommen hatte, ging er sogleich hinaus. Es war Nacht.

Vom kommenden Abschied

Da er hinausgegangen war, sprach Jesus: »Nun wurde verherrlicht der Menschensohn, und Gott wurde verherrlicht in ihm. Wurde Gott verherrlicht in ihm, dann wird Gott auch ihn verherrlichen in sich, und bald wird er ihn verherrlichen. Kinder, noch eine kleine Weile bin ich unter euch; ihr werdet mich suchen, doch wie ich zu den Juden sagte: Wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht kommen, so sage ich jetzt auch zu euch.

Simon Petrus sagte zu ihm: »Herr, wohin gehst du?« Jesus antwortete: »Wohin ich gehe, dahin kannst du mir jetzt nicht folgen, doch wirst du mir später folgen.« Petrus sprach zu ihm: »Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich hingeben für dich. Jesus erwiderte [ihm]: »Dein Leben willst du hingeben für mich? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Nicht wird krähen der Hahn, bevor du mich dreimal verleugnet hast.« 

(Johannes 13,21-33.36-38)

11. April

Salbung Jesu in Bethanien

Sechs Tage nun vor dem Pascha kam Jesus nach Bethanien, wo Lazarus war, den Jesus von den Toten auferweckt hatte. Man bereitete ihm dort ein Mahl, und Martha bediente; Lazarus war einer von denen, die mit ihm zu Tische waren. Maria aber nahm ein Pfund echten, kostbaren Nardenöls, salbte die Füße Jesu und trocknete mit ihren Haaren seine Füße; das Haus wurde erfüllt vom Dufte des Salböls.

Da sagte Judas Iskariot, einer von seinen Jüngern, der ihn verraten sollte: »Warum hat man dieses Salböl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Armen gegeben?« 
Das sagte er aber nicht, weil ihm an den Armen lag, sondern weil er ein Dieb war und als Kassenführer das, was eingelegt wurde, wegnahm. Da sprach Jesus: »Lass sie! Für den Tag meines Begräbnisses sollte sie es aufbewahren. Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit.« 
Es erfuhr nun die große Menge des jüdischen Volkes, dass er dort sei, und sie kamen nicht allein Jesu wegen, sondern auch um den Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte. Die Hohenpriester aber gingen mit dem Gedanken um, auch den Lazarus zu töten, weil viele von den Juden seinetwegen hingingen und an Jesus glaubten.

(Johannes 12,1-11)