Heiliger Josef, blick vom Himmel
auf Dein armes Pflegekind,
dass im schnöden Weltgetümmel
nicht die wahre Brücke find.
Möchte so gerne heilig werden,
doch Du kennst mein böses Herz,
siehst wie Kämpfe und Beschwerden
mir bereiten manchen Schmerz.
Heut erwähl ich Dich zum Vater
Und zum Lehrer, Führer, Freund,
denn Du Heiliger bist ein Rater,
der es redlich mit mir meint.
O Sankt Josef, meine Seele
ist gar arm und elend dran,
sieh doch, wie ich täglich fehle,
wie ich gar nicht voran kann.
Viele, viele fromme Seelen
Sagen, dass wir Dich verehrt.
Sicher darauf könnte zählen,
dass ihm alles wird gewährt.
Darum lass mich heute eilen,
an Dein väterliches Herz,
um Dir treulich mitzuteilen,
bester Vater meinen Schmerz.
Du, ein Vorbild frommer Einfalt,
Zimmermann von Nazareth,
tu’ in mir den Stolz doch Einhalt,
sieh, wie meine Seele fehlt.
Möchte die Demut von Dir lernen,
Demut, Einfalt, Kindes Sinn,
möchte mich selbst von Dir entfernen,
doch die Selbstsucht reißt mich hin.
Möchte gerne beten lernen,
beten nach des Heilands Sinn.
Möchte vom Tod schon mich entfernen,
streben nur nach oben hin.
Doch mein Herz ist gar so flüchtig,
weilt bald hier und ruht bald dort
und weiß doch, dass alles richtig,
dass der Herr allein sein Hort.
Komme heiliger Pflegevater,
höre mitleidvoll mich an,
sei mir doch ein treuer Rater,
auf des Himmels steiler Bahn.
Lass mich von Dir beten lernen,
beten ohne unterlass,
mich vom Heiland nie entfernen
und ihn lieben ohne Maß.
Ja, die heilige Gottesliebe,
die so ganz Dein Herz durchglüht,
heilige auch meine Triebe,
meine Seele, mein Gemüt.
Gott allein sei meine Freunde,
Gotte allein sei all mein Glück,
Gott allein in Schmerz und Leiden,
Gott in jedem Augenblick.
Und die Liebe zu dem nächsten
heiligen Vater übt ich gern.
O, sie war in Dir am regsten,
denn Du lerntest sie vom Herrn.
Sahst die in Maria glühen,
Deiner reinen heiligen Braut.
O, wie mächtig müsst es ziehen,
wenn man solches Beispiel schaut.
Drum St. Josef bittend, kniend,
jetzt Dein Pflegekind, vor Dir,
von der Lieb in Dir glüht,
sende heut ein Fünklein mir,
dass ich alle Menschen liebe,
weil der Herr sie innig liebt.
Das ich keinen je betrüge,
weil mein Gott sonst wird betrübt.
O, lass mich doch nie es wagen,
irgendeinem weh zu tun,
was mir dann mein Heiland sagen,
kann den Zorn er lassen ruhn?
Nein, kein Wörtchen, kein Gedanke
Stört den seligen Verein.
Dieser Vorsatz niemals wanke,
lass uns gute Kinder sein-
Und der Tugend schönste Zierde,
heilige Reinheit schmückte Dich.
O mit heißester Begierde,
sehnt meine Selle sich.
Diese Tugend zu empfangen,
durch die, bester Vater mein,
Du kannst von dem Herrn erlangen,
dass ich lebe keusch und rein.
Heiliger Josef schau vom Himmel,
auf Dein Kind, dass Dir vertraut,
reiß mich los vom Weltgetümmel,
wo man nichts als Sünde schaut.
Heilig, heilig möchte ich werden,
sprich für mich ein wirksam Wort.
O St. Josef, sei auf Erden,
stets mein Vater und mein Hort.
Endlich dann, in jener Stunde,
wo mein Leben neiget sich,
Vater, lass aus Deinem Munde,
Trostesworte hören mich.
Komm mit Jesus und Maria,
in der letzten größten Not.
Sei mit Jesus und Maria,
Hilfe mir und Trost im Tod.
Amen.
Q: unbekannt