Verehrung der Hl. Wunden


1. Ich bete Dich an, Wunde der rechten Hand;
    gib mir Kraft, zu überwinden die Verführungen der Welt,
    nicht nachzugeben dem Stolz; Herr, rette meine Seele.
    Vater unser. Gegrüßet seist du, Maria.

2. Ich bete dich an, Wunde der linken Hand;
    gib mir Geduld, zu besiegen das Leiden,
    nicht zu verzweifeln im Unglück; Herr,
    rette meine Eltern, meine Freunde, meine Wohltäter.
    Vater unser. Gegrüßet seist du, Maria.

3. Ich bete dich an, Wunde des rechten Fußes meines Erlösers;
    gib mir heiligen Eifer, gute Werke aller Art zu tun
    und den Himmel zu verdienen; erlöse, o Herr, die armen Seelen im Fegfeuer.
    Vater unser. Gegrüßet seist du, Maria.

4. Ich bete dich an, Wunde des linken Fußes meines Erlösers;
    gib mir die Furcht Gottes, dass ich fliehe die Sünde,
    dass ich nicht stürze in die Hölle; Herr, bekehre die armen Sünder.
    Vater unser. Gegrüßet seist du, Maria.

5. Ich bete dich an, Wunde des heiligsten Herzens;
    gib mir die göttliche Liebe, damit ich liebe Gott im Himmel
    und meinen Nächsten auf Erden; Herr, rette alle meine Feinde.
    Vater unser. Gegrüßet seist du, Maria.

Die Anrufungen am Fuße des Kreuzes:

„O reinste und kostbarste Wunden meines Herrn, ich bete euch an und betrachte euch mit Liebe.
Ihr seid für mich fünf Quellen, die meinen Durst löschen auf meiner Pilgerbahn;
fünf Stiche, die mich retten im Schiffbruch; fünf Tore, die mir wiederöffnen den Himmel;
fünf Geldstücke, die mich loskaufen aus der Sklaverei; fünf Siegel, die mir aufdrücken das Zeichen der Auserwählten;
fünf Strahlen, die mir leuchten in der Verbannung.
Indem ich diese Unterpfänder des Heiles betrachte, beweine ich bitterlich meine Sünden
und preise deine Barmherzigkeit.
Dank Dir, o süßester Heiland, der Du mich loskaufest, mich bezeichnest mit dem Siegel der Auserwählten,
mir gibst einen Strahl der Hoffnung, meinen Durst löschest, mich rettest vom Schiffbruch,
und mich aufnehmen wirst in den Himmel.
Möge ich euch nie verlieren durch die Sünde, euch Unterpfänder des Heils, göttliche Quellen, himmlische Tore, leuchtende Sterne in meiner Verbannung.

(Aus: die katholischen Missionen, 1878)