Oh heiliger Joseph!
ich grüße und ehre dich und wünsche dir alles Glück und Heil zu deiner wunderbaren Vermählung.
O glückseliger Joseph!
welche Gnade widerfährt dir, daß dir die Königin Himmels und der Erde zu eigen gegeben wird!
Gewiß muß deine Heiligkeit vor Gott groß sein, daß er dich vor allen Menschenkindern zum Bräutigam einer solchen Braut, die auch zugleich eine Braut des Heiligen Geistes war, auserwählt hat.
O wie war dein Herz mit Freuden erfüllt, als du den Heilligen Geist sichtbarerweise in Gestalt einer Taube auf deinem Zweige sitzen sahest!
O wie war deine Seele so voll Süßigkeit, als du dieser himmlischen Braut die Hand gabest und sie mit dir vermähltest!
Zu dieser Ehre und Freude wünsche ich dir abermals Glück und erfreue mich mit dir, weil dir diese so große Gnade widerfährt.
O wenn ich auch Maria zu meiner Mutter hätte, könnte ich auf dieser Welt noch glücklicher sein?
Mache mich dieser Gnade würdig, o Du gebendeiter Bräutigam Mariä!
und erwirb mir solche Tugenden, welche mich zu dieser Gnade tauglich machen.
Besonders aber gieße in mein Herz ein Tröpflein jener Reinigkeit, mit der dein Herz so reichlich überfüllt ist, damit die Liebhaberin der Reinigkeit an mir Wohlgefallen haben und mich zu ihrem lieben Kinde annehmen möge. Amen.
aus dem Buch: Leben und Leiden Jesu Christi v. Martin v. Cochem 1689
Buchdruckerei der Herder´schen Verlagshandlung in Freiburg 1898