Als Joseph und Maria mit dem Jesuskinde nach Ägypten fliehen mussten, gerieten sie in die Hände eines Räubers, der mit seinen Mordgesellen sie berauben wollte.
Aus dem Angesicht des göttlichen Jesuskindleins sah aber der Räuber einen so hellen Glanz ausgehen, dass er darüber erschrak und aus einem Wolf in ein Lamm umgewandelt wurde.
Er hielt seine Gesellen davon ab, den armen Leuten ein Leid zuzufügen, und nahm die Heilige Familie mitleidig in seine Höhle auf und erquickte sie.
Maria benutzte diese Gelegenheit, um ihr göttliches Kind zu pflegen.
Als sie es gebadet hatte, badete auf ihren Rat auch das Weib des Räubers ihr aussätziges Kind im gleichen Badewasser. Sogleich wurde das Kind vom Aussatz befreit.
Der erstaunte Räuber erkannte daraufhin die Heiligkeit des Jesuskindes.
Er begleitete die drei heiligen Personen ein Stück des Weges und nie mehr vergaß er den Blick des göttlichen Jesuskindleins und die gütigen Augen Mariens. Dieser Räuber soll Dismas gewesen sein.
Es ist dies eine Legende, eine liebliche, wunderschöne, eine blühende Ranke, mit der das gläubige, christusliebende Volk das Leben des Heilandes umrahmt hat. Irgendwo und irgendwann wird wohl auch Dismas etwas Gutes getan haben, das ihm die außergewöhnliche Gnade seiner späteren Bekehrung erwirkte.
von Pater Martin Cochem weitererzählt.