Oelbergandacht (2)

Vorbereitungsgebet:
O liebevollster Erlöser!
Ich komme zu Dir, um diese Heilige Stunde, die Du einst von Deiner treuen Braut, der hl. Margareta Maria, erbeten hast,  
in Vereinigung mit Deinem Todesangst leidenden Herzen zuzubringen. Verleihe mir eine innige Teilnahme an Deinen unermesslichen Schmerzen  
und an dem tiefen Mitleid, das die Seele Deiner Heiligsten Mutter in jener Nacht Deiner bitteren Todesangst erfüllte.  
Lass mich während dieser Stunde mit Dir wachen und beten, um den Zorn Deines himmlischen Vaters zu besänftigen,  
um Barmherzigkeit für die Sünder zu erlangen und um Dich zu trösten für den Schmerz, den Du über die Teilnahmslosigkeit Deiner Apostel empfunden hast.
In der Erkenntnis meines Unvermögens opfere ich Dir auf die Gefühle Deiner heiligen Mutter, der heiligen Margareta Maria und aller jener frommen Seelen,  
die Dir jemals den größten Trost bereitet haben und noch bereiten in diesem Geheimnis der Schmerzen und der Liebe. Amen.

Erste Ursache
Ein erschütterndes Schauspiel bietet sich mir im Garten Gethsemani dar.
Ich sehe Dich, o Jesus, den eingeborenen Sohn Gottes, dem Sturm und Wellen gehorchen,
der Wohltaten spendend auf Erden einherging, tief gebeugt im Staube liegen
und laut seufzend mit dem Tode ringen. Warum?.. Unserer Sünden wegen!

Unsere Sünden sind die Ursache Deiner Tränen, Deiner Seufzer, Deiner Todesangst!
Jetzt, da Du im Begriff stehst, für uns in den Tod zu gehen, stellt sich die endlose Reihe der Sünden
und die Freveltaten aller Menschen und aller Zeiten in erschreckender Weise vor Deine Augen.
Vor Dir liegt aufgeschlagen das Schuldbuch aller Völker, die im offenen Hass sich von Dir,
ihrem Schöpfer, abwenden, die wähnen, ohne Gott auszukommen
und Ihm den Krieg erklären zu können; das Schuldbuch aller Familien, Stände, Geschlechter und Alter,
sowie jeder einzelnen Seele! In ihrer ganzen Schreckensgestalt stehen vor Dir die Sünden der Gottlosigkeit
und Sittenlosigkeit unserer Zeit die grauenvollen Gottesraube und teuflischen Entweihungen
der heiligen Sakramente, besonders des anbetungswürdigen Geheimnisses unserer Altäre,
in dem Du, o guter Heiland, Dein ganzes göttliches Herz niedergelegt hast.
All diese Freveltaten lasten auf Dir schwer und schmerzlich und flößen Dir ein solches Entsetzen ein,
dass sie blutigen Schweiß aus allen Poren Deines gebenedeiten Leibes pressen
und Deinem Herzen die flehentlichsten Seufzer und Angstrufe entlocken. –
Was muss es doch Schreckliches sein um die Sünde!
Auch meine Sünden und Verfehlungen, meine Untreuen und Nachlässigkeiten,
die ich so leichtsinnig zu begehen wage, sind Dir o göttlicher Heiland,
gegenwärtig und verwunden tief Dein heiligstes Herz.
Auch ich habe beigetragen zu Deiner bitteren Todesangst,
auch ich war ein Gegenstand des Schmerzes für Dich!
O Jesus, Barmherzigkeit! Vergib mir und allen armen Sündern!
Diese zahllosen Sünden und Frevel werden jetzt Deine Sünden, o göttliches Opferlamm.
Der himmlische Vater legt sie auf Deine Schultern;
denn Du hast mit freiem Willen die Bürgschaft für das ganze Menschengeschlecht übernommen.
Du bist der Bürge, der Stellvertreter für alle Schuldigen, gleich als wärest Du der Urheber aller Schandtaten,
die je begangen worden sind. Darum sagt der Prophet Isaias von Dir:
„Unser aller Missetat hat der Herr auf ihn gelegt.“
Du erscheinst vor dem reinsten Auge Deines himmlischen Vaters gleichsam ganz in Sünden gehüllt,
gleichsam ganz Sünde gemäß den Worten des heiligen Paulus: „Ihn, der von keiner Sünde wußte,
hat er für uns zur Sünde gemacht“, um seinen göttlichen Zorn,
den so viele Verbrechen heraufbeschworen, auf Dich zu laden.
O mein Heiland, wer kann das innerliche Erschaudern,
das verzweifelte Ringen Deiner heiligsten Seele beschreiben,
als Du Dich mit dieser Sündenschande beladen sahest? Du bist die Unschuld selbst,
auch inmitten der Schuld, und kannst auch nicht durch den geringsten Hauch der Sünde befleckt werden.
Wer vermag den Schmerz Deines heiligsten Herzens zu ermessen,
als Du erbarmungslos den zermalmenden Schlägen der göttlichen Gerechtigkeit preisgegeben wurdest?
Hier ging das Wort des Propheten an Dir in Erfüllung: „Er ist zermalmt worden wegen unserer Sünden.“
Tiefe Beschämung erfüllte mich, O Jesus, ob meiner zahllosen Sünden!
Ach, dass ich so spät erst erkenne, wie verabscheuungswürdig sie sind,
wie wehe sie Deinem heiligsten Herzen tun! Ich bereue es, Dich beleidigt zu haben;
nie möge dieser Schmerz aus meinem Herzen weichen. Er soll dauern, solange ich lebe;
ich will ihn mit mir nehmen ins Grab. Ach, dass er so lebendig, so gewaltig und bitter wäre,
dass ich lieber sterben möchte, als Dich je wieder mit einer freiwilligen Sünde zu betrüben.
V. Herz Jesu, Schlachtopfer für die Sünden der Welt,
A. Erbarme Dich unser.
V. Schone o Herr, schone Deines Volkes.
A. Zürne uns nicht in Ewigkeit.

Reuegebet

Zweite Ursache: Jesu bitteres Leiden

Die Sünden, mit denen Du, o göttlicher Heiland, Dich beladen siehst, sind nicht die einzige Ursache Deines qualvollen Todeskampfes.
Auch Dein bevorstehendes bitteres Leiden und Sterben verursacht Dir bereits im Ölgarten eine Seelenpein,
die sich bis zur Todesnot steigert.
Alle Einzelheiten dieses schmerzlichen Leidens sind Deinem allsehenden Auge in ihrer ganzen Bitterkeit gegenwärtig,
so dass Du schon jetzt aufs tiefste alle Qualen alle Verdemütigungen, alle Schmach und Pein empfindest, die Deiner harren.
Schon siehst Du im Geiste den treulosen Jünger auf dich zukommen zum Verräterkuß…
die Rotte bewaffneter Soldaten, die sich an Deiner geweihten Person vergreifen, Dich binden und gefangen nehmen.
Du erlebst bereits die Flucht Deiner Apostel, die Verleugnung Petri … Wie weh tut das Deinem Herzen!
O liebster Jesus, ich will Dich trösten in Deinem Schmerz, will bei Dir bleiben, wenn alle Dich verlassen,
will Dich furchtlos vor den Menschen bekennen. Tief empfindest Du, göttlicher Heiland,
im Voraus die schmachvolle Behandlung der gottlosen Richter, den  ungerechten grausamen Backenstreich,
den ein roher Knecht Dir zu geben wagt, den Spott und Hohn, mit dem die Soldaten im Gefängnis Dich überhäufen.
Um dieser Verdemütigungen und Lästerungen willen erbarme Dich, o schuldloses Gotteslamm, jener stolzen Seelen,
die auch heute noch das Recht sich anmaßen, Dich zu richten und zu verurteilen,
um ihren Hochmut zu rechtfertigen und ungehinderter der Sünde sich hingeben zu können!

Welch qualvolles Bild stellt sich Dir vor Augen, da Du, o mein Erlöser, Dich zur blutigen Geißelung verurteilt siehst!
Vor Schmerz zusammenzuckend, fühlt Du schon die grausamen Schläge Deiner Peiniger,
die Deinen heiligen Leib zerfleischen, bis er nur noch eine Wunde ist! Dein Blut,
der kostbare Lösepreis für unsere Sünden, rinnt zur Erde nieder
und wird von den rohen Henkersknechten mit Füßen getreten. –
O göttlicher Dulder, so furchtbar büßest Du unsere Sünden der Ausschweifung, der Weichlichkeit und Opferscheu!
O lass Dein für mich an der Geißelsäule vergossenes Blut das Heilsbad sein,
in das ich meine befleckte Seele untertauchte, damit sie gereinigt werde von allem, was Dir an mir mißfällt.
Um Deine Königswürde zu verspotten, krönt man Dein heiliges Haupt, mit einer Krone von Dornen,
deren Spitzen, tief in die Schläfen getrieben, Dir entsetzliche Schmerzen bereiten.
Man gibt Dir ein Rohr in die Hand und wirft einen schmutzigen Purpurmantel um Deine wunden Schultern.
„Sei gegrüßt, König der Juden“, rufen Dir spöttisch die Henkersknechte zu und beugen hohnlachend das Knie vor Dir.
O König der Herzen, der Du unter solchen Körper- und Seelenpeinen die Auflehnung jener sühnst,
die Deine Königswürde nicht anerkennen und sich nicht beugen wollen unter das milde Joch Deiner Gebote,
errichte Dir, ich bitte Dich, einen Thron der Liebe in meinem armseligen Herzen und herrsche darin für Zeit und Ewigkeit.
Nun wirst Du in Deinem erbarmungswürdigen Zustand zu Pilatus zurückgeführt und dem Volke gezeigt.
Aber keine mitleidige Seele weilt in Deiner Nähe; Du bist allein in Deinem unsagbaren Schmerze…
An Dein Ohr klingt nur der Ruf der undankbaren, Volksmenge: „Hinweg mit ihm, kreuzige ihn, kreuzige ihn.
„Schweigend, gleich einem Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird und seinen Mund nicht öffnet,
lässt Du alles über Dich ergehen und nimmst das Kreuz auf Deine Schultern.
Dein himmlischer Vater hat es so vorherbestimmt; aus seinen Händen empfängst Du es voll Ergebung,
voll Liebe, noch ehe die Schergen es Dir aufbürden.
Die Sünden einer ganzen Welt machen es so schwer und drückend,
dass Du mehrmals auf dem Wege darunter zusammenbrichst. Auf Golgotha angekommen,
gehorchst Du willig Deinen Henkern, die Dich auf unmenschliche Weise annageln ans Kreuzesholz.
Da hängst Du nun, o göttliches Opferlamm, zwischen zwei Verbrechern am Kreuze erhöht,
zu Deinen Füßen die höhnende Volksmenge und Deine betrübte Mutter,
deren Anblick Dein Herz schmerzlicher noch durchbohrt, als die grausamen Nägel Deine Hände und Füße.
Noch steht Dir die qualvolle Verlassenheit von Deinem himmlischen Vater bevor,
dann hauchst Du in Seine Hände Dein Leben aus zu unserm ewigen Heile.
O Geheimnis der göttlichen Liebe für uns arme Sünder!
O guter Jesus, wie muss die Vorempfindung dieser unermeßlichen Leiden Dich quälen und peinigen,
da Zittern und Zagen Dich befällt, Dein Herz vor Furcht und Schrecken sich zusammenkrampft
und blutiger Angstschweiß Dich über und über bedeckt, da Du eine Todesangst erleidest,
wie sie nie ein Mensch durchkostet hat! Mein Verstand ist zu schwach, mein Herz zu ohnmächtig,
um Dein namenloses Leid zu fassen.
Ich kann nur anbetend vor Dir niederfallen, um Dir zu danken für das was Du für mich getan und gelitten,
und Dich bitten, wenigstens einen Funken Deines göttlichen Liebesfeuers in mein armes Herz fallen zu lassen,
damit es von inniger Gegenliebe zu Dir erglühe. Amen.
V. Wir beten Dich an, o Jesus, und benedeien Dich,
A. Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst.
V. Schone, o Herr, schone Deines Volkes,
A. Und zürne uns nicht in Ewigkeit.

Litanei vom bitteren Leiden Jesu

Dritte Ursache:

Die Nutzlosigkeit des Leidens und Sterbens Jesu für so viele Seelen.

Leiden ist schwer; aber umsonst leiden das ist furchtbar, das ist unaussprechlich.
Diesen Schmerz hast Du o göttlicher Heiland, im höchsten Maße verkosten wollen.
Du siehst in den angstvollen Ölbergstunden die Nutzlosigkeit Deines Opfertodes am Kreuze
für viele, viele Menschen voraus. Diese traurige Gewissheit füllt den Kelch Deines Leidens mit Bitterkeit bis zum Rande,
sie durchbohrt Dein heiligstes Herz und hätte es gebrochen vor Schmerz,
wenn Du nicht durch ein Wunder Deiner göttlichen Allmacht Dein Leben erhalten hättest,
um den Kelch der Sühne für unsere Sünden bis zur Neige zu trinken.

Aus mitleidsvoller erbarmender Liebe willst Du, o Jesus, Deine Leben zum Opfer bringen;
und Du hältst Umschau nach den Früchten des bevorstehenden furchtbaren Leidens.
Aber ach, welch trostloses Bild stellt sich Deinem Geiste vor Augen!
Bist Du nicht bereit, Dich allen Schmerzen und Peinen zu unterziehen,
die die strafende Gerechtigkeit Gottes Dire zugedacht, um alle Menschen reinzuwaschen von ihren Sünden,
in allen Seelen das verunstaltende Ebenbild Gottes wiederherzustellen und allen den Himmel zu öffnen?
Und doch siehst Du, wie Gott auch fernerhin gekränkt und beleidigt, wie auch in Zukunft Sünde auf Sünde,
Verbrechen auf Verbrechen gehäuft wird. Dein göttliches Auge schaut die vielen Millionen,
die Deine Erlösungsgnade nicht achten, Dein kostbares Blut mit Füßen treten,
die sich trotz Deiner martervollen Hingabe und Aufopferung in den Abgrund der Hölle stürzen,
wo sie ewig von Gott getrennt sein werden.
„Wo sind sie, die vielen, mit meinem Blute erkauften Seelen?“ höre ich Dich angstvoll und schmerzerfüllt ausrufen.
„Wo sind jene aus dem auserwählten Volke?
Wo die ungezählten Seelen der Heidenvölker?
Wo so viele Christen, die der einzig wahren Kirche angehören sollten?
Wo jene, die die Gnade hatten, in ihrem Schoße geboren zu werden?
Wo sind meine Freunde, jene, von denen ich mit Recht eine besondere Liebe und Treue hätte erwarten können?“…
So tönt es angstvoll und herzzerreißend von Deinen Lippen, o göttlicher Heiland!
Unbeschreiblich ist die Bitterkeit, die Du, o Jesus, empfindest beim Anblick dieser Seelen,
für die Dein Leiden und Sterben ewig nutzlos ist. Nur wer die unendliche Liebe Deines Herzens zu erfassen vermöchte,
könnte die Größe des Schmerzes ermessen, den Du über den Verlust dieser so treuen Seelen erduldet hast in jener Ölbergnacht.
Dieses traurige Bild ist Dir schier unerträglich.
Mit der ganzen Liebe Deines mitleidsvollen Erlöserherzens ringst Du mit der erzürnten göttlichen Gerechtigkeit,
um sie zu besänftigen und Gnade für diese unglücklichen Seelen zu erlangen.
Doch vergebens! Sie wollen ja nicht, weisen alle Gnaden zurück und ziehen ein Leben kurzer, sündiger Lust der ewigen Seligkeit vor.
„Umsonst“, klagst Du daher mit dem Psalmisten, „strecke ich meinen Arm aus, um die Seelen an mich zu ziehen;
sie widerstehen mir, sie wollen zugrunde gehen.“ Da quillt reichlicher der Blutschweiß aus Deinen Poren hervor,
und in Deiner Traurigkeit und Niedergeschlagenheit brichst Du in das immer flehentlicher Bittgebet aus:
„Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber, doch nicht mein Wille geschehe, sondern der Deine.
„o süßester Jesus hast Du in jenen angstvollen Stunden auch über mich geweint,
auch meinetwegen mit dem himmlischen Vater gekämpft, damit ich nicht zu den ewig Verlorenen gehören möchte?
O, nimm mich lieber heute noch zu Dir ins Paradies, wenn Du voraussiehst, dass ich Dich eines Tages beleidige.
Das soll nimmermehr geschehen, o guter Heiland! Verleihe mir vielmehr die Gnade,
Dir Linderung zu bringen in Deinem Schmerz und Leid, Dein heiligstes Herz zu trösten für den Verlust der Seelen
und den schwarzen Undank der Sünder. O guter Jesus, o Liebe ohne Grenzen, ich will Dich lieben aus allen Kräften,
will aus Liebe zu Dir ein Apostel werden, um durch Gebet, Opfer und Leiden recht viele verirrte Schafe zu Dir,
dem guten Hirten der Seelen, zurückzuführen.
Himmlischer Vater, schaue hin auf das Antlitz Deines geliebten Sohnes und erbarme Dich all jener Seelen,
die er während der bitteren Todesangst geschaut, für die sein heiligstes Herz so viel Not und Pein gelitten.
Um der Verdienste Seines kostbaren Blutes willen lasse sie nicht länger in Finsternis und Unglauben,
in Verstocktheit und Lauheit dahinleben. Befreie sie von ihren Sündenketten und führe sie alle der ewigen Seligkeit zu. Amen
V. Für den Verlust der Seelen
A. Wollen wir Dich trösten, o Herr!
V. Schone, o Herr, schone Deines Volkes,
A. Und zürne uns nicht in Ewigkeit.

Sühnegebet der Ehrenwache des Heiligsten Herzen Jesu

Schlußgebet:

Ich danke Dir, o göttlicher Heiland, für die mir in dieser Heiligen Stunde erwiesenen Gnaden.  
Möge das Andenken an Deine bittere Todesangst im Ölgarten sich immer tiefer meiner Seele einprägen  
und mich mit demütiger Reue- und Sühnegesinnung erfüllen sowie mit wahrer, opferbereiter Gegenliebe
zu Deinem von unendlicher Liebe zu uns entzündeten Herzen.
Zum Beweise der Aufrichtigkeit meiner Gesinnungen spreche ich mit der heiligen Margareta Maria:  
„Ich weihe und übergebe hiermit dem heiligsten Herzen unseres Herrn Jesus Christus, meine Person,
mein Leben, meine Handlungen, Mühseligkeiten und Leiden,  
um mich in Zukunft ganz seiner Ehre und Verherrlichung zu weihen, Es ist mein fester und unwiderruflicher Entschluß,
ihm ganz anzugehören,  
alles aus Liebe zu ihm zu tun, und aus ganzem Herzen allem zu entsagen, was diesem göttlichen Herzen missfallen könnte.  
Ich erwähle also Dich, o heiligstes Herz Jesu, zum einzigen Gegenstand meiner Liebe, zum Beschützer meines Lebens,  
zur Sicherheit meines Heiles, zur Stütze in meiner Schwachheit und Unbeständigkeit und zur sicheren Zufluchtsstätte
in der Stunde meines Todes.  
Sei also, o Herz der Güte, meine Versöhnung bei Gott, Deinem Vater, und wende von mir ab, die Geißel seines gerechten Zornes.  
O Herz der Liebe, auf Dich setze ich mein ganzes Vertrauen, von meiner Bosheit und Schwäche befürchte ich alles,
aber von Deiner Güte hoffe ich auch alles.  
So verzehre denn in mir alles, was Dir an mir missfallen oder widerstehen könnte.  
Deine reine Liebe präge sich so tief in meinem Herzen ein, dass ich Dich niemals vergessen noch jemals von Dir getrennt werden kann,  
Ich beschwöre Dich bei Deiner unendlichen Güte, lass meinen Namen tief in Deine heiligstes Herz eingegraben sein,  
denn all mein Glück und mein ganzer Ruhm soll darin bestehen, in Deiner heiligen Liebe zu leben und zu sterben.“ Amen.

(Zur Gewinnung des vollk. Ablasses ist ein Gebet nach der Meinung des Heiligen Vaters hinzuzufügen:
Vater unser… Gegrüßet seist Du Maria…)

Q: Die heilige Stunde Drei Andachten zu dem mit der Todesangst ringenden Herzen Jesu  Imprimatur 1949

Worte der Heiligen Schrift:
Nach dem letzten Abendmahle ging Jesus mit seinen Jüngern auf den Ölberg, in einen Garten bei dem Landhause Gethsemani.
Da sprach er zu seinen Jüngern:
„Setzet euch hier nieder, während ich dorthin gehe und bete.“ Nur Petrus, Jakobus und Johannes nahm er mit sich.
Plötzlich fing er zu zittern und zu zagen an und sprach zu den Seinen:
„Meine Seele ist zu Tode betrübt; bleibt hier und wacht mit mir!“

Dann ging er ein wenig weiter, fiel auf sein Angesicht nieder und betete:
„Abba, Vater! Dir ist alles möglich: nimm diesen Kelch von mir.
Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“

Betrachtung:
Versenke dich , meine Seele, recht tief in das Leiden und in die Liebe deines Herrn,
Du siehst ihn totenbleich, voll tiefer Traurigkeit über deine Sünden, voll Bangen vor dem furchtbaren Gottesgericht, das über die Sünde ergehen soll.
Dieses Gericht wird auf ihn niederbrechen, weil er unsere Schuld auf sich genommen hat unser Sühneopfer werden will.
Lass ab von der Sünde.
Lass dich erfüllen mit heilsamer Furcht vor dem Gerichte Gottes.
Betrachte, wie Jesus sein bitteres Leiden mit einem Gebet beginnt
und wie er in seiner Verlassenheit nur bei seinem Vater im Himmel Trost und Hilfe sucht.
Sein inständiges Flehen ist voll Ergebung in Gottes heiligen Willen.
In all deinen Anliegen und Leiden halte dich an das Gebet, denke an die Ergebung deines Heilandes und ahme sie nach!

Gebet (alle zusammen):
Herr Jesus Christus! Lass uns dein heiliges, bitteres Leiden dankbar betrachten.
Erfülle unser Herz mit treuer Liebe zu dir und mit aufrichtiger Reue über unsere Sünden.
In Versuchungen und Leiden wollen wir deiner Todesangst am Ölberg gedenken, im Gebet wollen wir Kraft und Trost suchen
und uns ganz in den Willen deines Vaters ergeben.
Um diese Gnade bitten wir dich, durch die Verdienste deiner ersten Leidensstunde.
Aus einem alten Gotteslob