Hochzeit

Zwei Hände wollen heute sich
an heiliger Stätte fassen,
sich halten treu und inniglich
und nimmermehr sich lassen.
Doch festigen solch Liebesband,
soll helfen eine andere Hand,
soll Gottes Hand zum Segen
sich auf die eure legen.

Zwei Lippen wollen heut ein Wort,
ein heilig`  Ja sich geben;
das kurze Wort oh klinge fort,
durchs ganze lange Leben,
doch das dies Ja gesegnet sei,
ertöne noch ein Ja dabei,
erschall aus Gottes Munde
das Ja zu eurem Bunde.

Zwei Herzen brennen heut,
zu einer Liebe Flammen,
und halten fest in Leid und Freud`
von heute an zusammen;
doch dass da bleibe Herz an Herz,
so haltet fleißig himmelwärts,
zum Vaterherzen droben
die eurigen erhoben.

Zwei Namen wollen heute gern
Zu einem sich verschlingen,
den ihren will dem Eheherrn,
die Braut zum Opfer bringen,
doch soll der Bund gesegnet sein,
so klinge noch ein Name drein,
so klingt in Gottes Namen
zu eurem Ja das Amen.

So zieht zu Zwei`n ins Gotteshaus,
die Freunde zum Geleite,
So kommt vereint vom Herrn heraus,
Er selbst an eurer Seite.
Zieht fröhlich ein zur eigenen Tür,
Bleibt eins in Liebe für und für,
und Gott in eurer Mitte
sei selbst im Bund der Dritte!
Aus: Empor die Herzen
von Pfr. A. Steger  Impr. 1922