Legende

Räuberbanden des Zerrewaldes, die in Höhlen in der Nähe von Spital hausten, lauerten nicht nur den in den über den Semmering reisenden Pilgern und Kaufleuten auf,
sondern erstreckten ihre Raubzüge auch im ganzem Murtal. So wagten sie sich einmal bis St. Marein und plünderten dort die Kirche.Dabei nahmen sie eine Marienstatue mit, diese verloren sie aber unterwegs in der Nähe des Ortes, wo jetzt diese Wald Kapelle steht.
Es gab damals noch keine feste Ortschaft und die einzigen Bewohner der Gegend waren verstreut lebende Hirten.
Diese kamen gerade hier gerne zusammen um sich gegenseitig, die von fremden Wanderern erlauschten Neuigkeiten, zu erzählen.
Während sie sich einmal unterhielten bemerkten sie, dass in der Nähe weidende Schafe ein sonderbares Gehaben zeigten:
Die sonst ruhig grasenden Tiere drängten sich alle sternförmig zusammen und die vorderen waren auf die Kniegelenke der Vorderläufe gesunken.
Forschend nach der Ursache des eigenartigen Gehabens ihre Schafe, fanden die Hirten, inmitten der Schafe auf einer Lichtung, jene Marienstatue.
Erfreut nahmen sie die Statue auf und trugen sie in die kleine Kirche, die inmitten ihrer Wohnstätten stand, um sie dort zur Verwahrung aufzustellen.
In der Nähe floss ein kalter heller Brunnen, welchen seitdem eine wundertätige Heilkraft, besonders gegen Augenleiden, zugeschrieben wurde.
Nach der heilsamen Quelle nannte man die Kapelle bald Maria am Brunnen oder Frauenkapelle.
Viel später wurde an dieser Stelle das Spitaler Schulhaus errichtet und die Marienstatue ziert noch heute als Zentrum den Hochaltar der Pfarrkirche.
Zur Erinnerung an den Ort, wo die Hirten einstmals die Statue gefunden hatten bauten sie ein Holzkirchlein, die Waldkapelle.  
Nach Aufzeichnungen aus den Buch Das Mürztal Ausgabe 1931 von Ignaz Storm.