Hl. Josef Monatsnovene

330 Tage Ablaß  jeden Tag im Monat März,
wer täglich während dieses Monat zu Ehren des heiligen Joseph irgend einen Akt der Frömmigkeit übt.
Vollkommener Ablaß an einem beliebigen Tage des Monats,
wenn man nach der heiligen Beicht und Kommunion in der Intention des heiligen Vaters betet.

Kleiner Monat des hl.Joseph
Erster Tag
Beten wir, auf dass während dieses Monats in unserer Familie keine Todsünde begangen werde.

St. Joseph ist der Beschützer der Kinder.
Die Kinder erinnern ihn an Jesum in seiner Kindheit und daran,
dass es ihm gestattet gewesen, Jesum zu liebkosen, zu pflegen, sich ihm mit größter Sorgfalt zu widmen.
Kinder wollt ihr unschuldig bleiben, so liebet die Arbeit, das Gebet und die Erholung unter St. Josephs väterlicher Aufsicht.
Vergegenwärtigt euch diesen guten Greis, der sich zu euch herniederneigt,
den Dämon verscheucht, euerer Bitten harrt
und sie persönlich beim lieben Joseph anbringt, welcher seinen irdischen Vater nichts abschlägt…
Jedes Jahr im Monat März ereignen sich viele Bekehrungen und es gibt Gnaden zu verzeichnen, welche man ausschließlich der Fürbitte des St. Josephs verdankt.

Ich will heute mir tief einprägen alle jene Gnaden, die der heilige Joseph mir verleihen möchte;
jeden Tag werde ich ihm dieselben in`s  Gedächtnis rufen und mir einige kleine fromme Übungen zu seiner Ehre auferlegen.
Quelle: Der kleine Monat des Hl. Josephs in Betrachtungen – mit Imprimatur, (100 Jahre alt) mit Erlaubnis des Besitzers des Heftchens. Gott vergelts!

Zweiter Tag
Beten wir, auf dass wir uns heute in den Augenblicken der Verstimmung nicht gehen lassen, sondern überwinden.
St. Joseph war von rührender Hingebung gegen alle.
Wie muss man sich geliebt haben in dieser Hütte von Nazareth! Mein Gott!
Welch` entzückendes Bild bietet sich meinem Blick:
Maria forscht nach allem, was Jesu gefallen könne,
Jesus errät alles, was Marien angenehm sei und
Joseph bietet alles auf, damit niemand etwas entbehren müsse,
O köstliches Gemach!
Möchte es uns ebenso gelingen, dieses Leben nachzubilden in unserem Kreise.
Wie kommen denn wir unserer Fähigkeit zu lieben nach, wenn wir sie nicht dazu gebrauchen, unsere Umgebeung glücklich zu machen.

So wie du, heiliger Josef, will ich heute nach Kräften sorgen, dass Niemanden etwas abgehe oder ich jedem Freude bereite.

Dritter Tag

Beten wir zur Sühne unserer Untreue gegen die Einsprechungen der Gnade.
St.Joseph war der Gnade treu.
Er erkannte die himmlischen Eingebungen,
wenn es galt, Jesu Freude zu machen und tat stets das, was er für Jesus nützlich hielt, mochte  es ihm auch Mühe und Kummer bereiten.
Glauben wir ja nicht, sein Leben sei ohne Anstoß und Opfer verstrichen.

Wenn Gott uns befehlen würde, was er von ihm verlangt, so würden wir verstehen, wie verdienstlich seine Treue gewesen.
Auch uns ruft eine Stimme zu:
Jesus würde zufrieden sein, wenn du so und so handeslt, wenn du dieses Opfer brächtest.
O, versprechen wir dem hl. Joseph, dass wir heute alles tun wollen, wozu unser Gewissen uns mahnt, um Jesum zu befriedigen.

Vierter Tag.
Beten wir für die der Trägheit und Nachlässigkeit Ergebenen.
St.Joseph arbeitet mit Eifer.
Er wusste, seine Arbeit sei notwendig für Jesum;
welche Wonne, dass er sich jeden Augenblick des Tages sagen konnte;
es geschieht für Jesus, es ist für Maria!
Unsere Arbeit, für uns vollbracht, wird Jesu gelten, wenn wir es wollen.
Jede Zeile studiert oder geschrieben,
jede Pflicht,
jede kleine körperliche Beschäftigung,
kann in den Händen unseres Engels  die geistige Geldmünze werden,
um Seelen für Jesus zu erkaufen,
sowie die Arbeit des heiligen Joseph das Geld zum Lebensunterhalt Jesu einbrachte.
Heute will ich all mein Tun für die Bekehrung der Sünder aufopfern.

Fünfter Tag.
Beten wir zur Tilgung der Sünden, welche in dieser Stunde begangen werden.

St.Joseph betete mit Andacht.
Des Abends und des Morgens, oft untertags kam er mit Jesus und Maria zusammen zum gemeinschaftlichen Gebete…
Jesus voran…
Maria und Joseph beteten nach.
O da herrschte Frömmigkeit, Eingezogenheit, Aufmerksamkeit, Glückseligkeit – wären wir dabei gewesen, wir hätten gut gebetet.
Können wir es nicht jetzt noch?

Ich werde mich heute in die Mitte der heiligen Familie versetzen,
dem Gebete zuhören, als ob Jesus es verrichte,
mit Sammlung beiwohnen und antworten ohne Geschäftigkeit, ohne Hast,
mit gemäßigter Stimme und ohne eines der vorgeschriebenen Worte auszulassen.

Sechster Tag.
Beten wir im Verein mit den Ordensleuten, welche sich Nachts zum Gebete erheben.
Der heilige Joseph war schweigsam.
Alle Heiligen haben das Stillschweigen geliebt…

      Zwei Punkte vorzüglich waren es, welche dazu beitrugen, dasselbe dem heiligen Joseph lieb zu machen:
1.   sein Fleiß bei der Arbeit; er hatte sich sein Tagewerk für alle Stunden genau bestimmt und wendete sich nicht davon weg;
2.   seine Achtsamkeit auf Jesus, der ja sein Herz und seine Seele ganz und gar erfüllte: –
      Reden heißt sich zerstreuen, es heißt seiner auferlegten Arbeit nicht so nachkommen, wie sich`s  gehört,
      es heißt vergessen auf die Anwesenheit Jesu.

      In jedem Alter ist das Schweigen schwer zu beobachten; aber diesen Morgen will ich mir eine Zeit festsetzen,
      während welcher ich nichts sprechen werde, außer das Allernötigste.


Siebenter Tag.
Beten wir für diejenigen, welche großen Widerwillen gegen den Gehorsam verspüren.
St. Joseph unterwarf sich demütig allen an ihn ergangenen Befehlen.

Untertänig dem Fürsten, der ihn nach Bethlehem beorderte, gehorchte er trotz des Leides,
das er empfinden musste, Marien ermüdet zu sehen.
Gehorsam dem Engel, der ihn nach Ägypten berief, fügte er sich ohne Weigerung und Rücksicht
auf seinen ihm hierdurch erwachsenen Arbeitsverlust:
Gott will es, sprach er bei sich selbst, wenn er Befehle empfing, erfüllen wir seinen Willen.

Das, was Gott von uns verlangt, hat für uns nie die peinlichen Folgen, wie sie St. Joseph versuchen musste.
Wie er, wollen wir sagen; dieses Gebot stört mich; es langweilt, es ermüdet mich; aber Gott will es, erfüllen wir seinen Willen!

Achter Tag.
Beten wir für diejenigen, welche sich von eitlen Begierden beherrschen lassen.
St.Joseph war arm und liebte die Armut.

Er liebte dieselbe, weil Gott ihn in diesen Zustand gesetzt hatte, und weil er nur wollte, was Gottes Wille war ! 
ferner, weil er durch besondere Erleuchtung begriffen hat, was für Beschwerde und Unruhe die Reichtümer veranlassen.
In seinen besonderen Unterredungen hatte Jesus ihm gezeigt, dass der arbeitsame, zufriedene Arme leichter den Weg zum Himmel findet.
Wir anderen denn, lieben wir die Lage, in der wir sind; bringen wir unsere Begierden nach Besitz und Ansehen zum Schweigen,
jetzt wo sie vielleicht noch schwach sind; später werden sie unser Herz quälen
und sollten wir auch manchmal an irgend etwas Mangel leiden, o wie süß wäre es hernach, zum lieben Gott wie St. Joseph sagen zu müssen:
Ich erhoffe von deiner Vorsehung unser Brot für morgen!
Ein kleines Kind betete für seine Eltern:
„Mein Gott, gib uns immer das Nötige, aber nicht mehr.“

Zehnter Tag.
Beten wir für jene, welche in der Welt angesehen und anerkannt sein möchten.

St.Joseph führte ein verborgenes Leben.
Alle Heiligen erregten ungern Aufsehen.
Was lag dem heiligen Joseph am Lobe der Außenwelt!
Das zustimmende Lächeln Jesu befriedigte ihn vollkommen.
Welchen Wert legte er auf  Besuche und fremde Unterhaltung!
Das süße Wort Jesu genügte ihm. –
Warum suche ich Zerstreuung?
Warum begehre ich Anerkennung für alle meine Leistungen?
Warum beunruhige ich mich, wenn mir kein Lob zuteil wird, wo ich es verdient zu haben vermeine? –
O mein Jesus! Verleihe mir die Gnade, dass ich nur Dir Freude machen und nur Dich suchen wolle;
Die Gnade, bei der geringen Arbeit, die mir obliegt, nur Dein Wohlgefallen und die Zustimmung meines Gewissens anzustreben!

Elfter Tag.
Beten wir, der liebe Gott möge alles Böse, das wir durch üble Nachreden angestiftet haben, verzeihen.
St. Joseph war liebevoll im Reden.
Welch` erbauliche Gespräche gewährten der heiligen Familie zur Ausruhezeit eine  angenehme Erholung.
Man redete ohne Zweifel vom Nächsten; aber mit welcher Güte und Schonung!
Wußte St. Joseph um eine strafbare und niedrige Tat, etwa… wie entschuldigte man den Schuldigen,
schrieb seinen Fehler der Schwäche zu; wie suchte man insgesamt die Sache vergessen zu machen und Gelegenheit zur Verzeihung
und betete für die arme verirrte Seele!
Auch noch eine sehr heilige Gewohnheit schreiben die Kirchenlehrer dem heiligen Joseph zu:
Diejenige nämlich, alle lobenswerten Handlungen zu sammeln, und indem er sie erzählte, den guten Ruf der Betreffenden zu verbreiten.
Kann ich es nicht alle Tage ebenso machen?
O heiliger Joseph hilf mir meinen Geist zu heilen von dem Hange zu kritisieren, zu argwöhnen, Übles zu denken.
Hilf mir, jederzeit schonend und entschuldigend gegen den Nächsten zu sein und gern das Gute an ihm bekannt zu machen.
Heute beginne die auf das  Fest des heiligen Joseph vorbereitende neuntägige Andacht. –
Diese Novene bestehe weniger aus langen Gebeten,  als vielmehr in der Anwendung von Tugenden,
welche jeden Tag mit größerer Treue auszuüben sind und in einer ganz speziellen Vorbereitung zur heiligen Kommunion an diesem Feste.

Zwölfter Tag.
Beten wir, dass diejenigen, welche wir zu unseren Freunden gewählt haben, recht fromm werden.
St.Joseph hegte eine ganz besondere Zärtlichkeit für Jesus.
Erkannte er ja, wer dieses vielgeliebte Kind sei.
Jesus erschien klein, schwach.. und verbarg unter diesem Schein seine Kraft, seine Macht und
Seine Majestät!..
Je mehr Joseph ihn betrachtete, ihn genau beobachtete, desto mehr war er entzückt und erstaunt ob solcher Güte gegen die Menschen.
Es gab Stunden, wo dieser heilige Patriarch sich vor seinem Kindlein auf die Knie niederwerfen und es seinen Gott nennen hätte mögen;
zu anderer Zeit blieb er wie vernichtet, ohne ein Wort hervorbringen zu können; dies geschah, wenn Jesus ihn anredete:
„Mein Vater!“
O du Muster meiner Kommunionen, heiliger Joseph! Schenke mir deine Ehrfurcht, deine zarte und feurige Liebe zu Jesus..
Ich besitze den nämlichen Gott wie du.

Dreizehnter Tag.
Bitten wir Gott um Verleihung der Sehnsucht, dass die heilige Jungfrau von uns allen recht geliebt werde.
St.Joseph war von einer zarten Zuneigung für Maria.
Er liebte sie wegen ihrer Tugenden.
„Maria“, sagte ein frommer Schriftsteller, „trug bis ins Kleinste Sorge um Joseph,
richtete sich nach seinem Geschmack, nach seiner Arbeit, nach seinen Bedürfnissen,
merkte auf, dass ihm nichts abgehe und war stets ihm zu Willen.“
Das Herz des heiligen Joseph verstand diese zarten Rücksichten dankbarst zu würdigen.
Vorzugsweise liebte er Maria, weil sie die Mutter Jesu war.

Habe nicht auch ich die nämlichen Beweggründe, Maria zu lieben?
Ja, wenn ich genau Acht hätte, was Maria für mich tut, würde ich sie nicht in kleinlicher Sorgfalt für mich erblicken? 
Ist es nicht Maria, die mir Jesus schenkt? Wohlan, ich liebe, ich liebe dich, o Maria!

Vierzehnter Tag

Beten wir für jene, die verzärtelt sind nichts leiden wollen.
St.Joseph ist durch Leiden erprobt worden.

Jesus ersparte seiner Mutter keine Schmerzen:
er durfte auch denjenigen nicht damit verschonen, den er seinen Vater auf Erden nannte…
Der Schmerz läutert die Schuldigen, heiligt den Gerechten.
Erwägen wir nur die schneidensten von allen: den Verlust Jesu…
Jesum verlieren!
Und dabei denken müssen:
er ist in die Hände der Mörder gefallen und ich werde ihn nicht mehr sehen…
Und was noch schrecklicher wäre:
ich habe ihn vielleicht durch meine Schuld verloren!
O wer beschreibt diese Angst einer zärtlichen liebenden, sich hingebenden Seele!
… Fügen wir dazu die Betrübnis Josephs beim Anblicke der Tränen
und des Schreckens und der Ängsten der trostlosen Mutter Gottes Mariea.
Armer Vater! Auch er weint und ruft zum Herrn:
„Mein Gott, gib Marien ihren Sohn zurück, und nimm mein Leben!
Sei auch du auf Leiden gefasst…
Erbitte dir aber von St.Joseph die Gnade,
dass dir nicht der Schmerz zuteil werde, Jesum zu verlieren.

Fünfzehnter Tag

Beten wir, der liebe Gott möge uns heute die Gelegenheit schicken,
uns jemandem ganz zu widmen.

St.Josef war aufopfernd.

Hingebung, Aufopferung ist ein Geschenk seiner selbst von dem Augenblicke an,
wo Joseph mit Maria vereinigt war, gehört er sich selbst nicht mehr,
er existiert nur mehr für Jesus, für Maria.
Muß er Marien zu Elisabeth begleiten,
sie nach Bethlehem führen, er ist bereit;
muß er nach Ägypten fliehen, er ist bereit;
muss er seine Absicht ändern
und nach Nazareth zurückkehren,
obschon sein Plan gewesen, in Jerusalem zu bleiben,
er ist bereit.
Sei mir Vorbild, o heiliger Joseph!
Dass ich zu allererst Gott angehöre,
dann meiner Pflicht, dem Gehorsam und der Nächstenliebe,
und dass ich mich nie um einen Dienst bitten lasse.

Sechzehnter Tag.

Lass uns beten um Unterdrückung der üblen Laune, von welcher wir versucht werden könnten.

Das Antlitz des heiligen Joseph war stets freundlich.

Bloß der Verlust von Jesus konnte ihn betrüben,
und die Gegenwart Jesu war für ihn eine unversiegbare Quelle des Glückes.
Stelle du dir den heiligen Joseph vor,
wenn er abends heimkehrt von einer Arbeit,
die ihn von seiner Familie ferngehalten hatte.
Das Lächeln verließ ihn nie, trug er ja das Bild Jesu mit sich –
und welch` köstliche Heimkehr!
Maria erwartet ihn mit stillem Diensteifer und freudigen Herzens,
das immer in neuer Weise liebt. Jesus harrt seines Vaters, geht ihm entgegen,
streckt sein Ärmchen aus, und sein Vater hebt ihn empor voll Zärtlichkeit,
küsst ihn ehrfurchtsvoll und weint vor Freude.
So gab es täglich neue unaussprechliche Genüsse.
Joseph kostete sie alle Tage seines Lebens,
die Todesängsten auf Kalvaria waren Maria vorbehalten.
O Jesus!
Auch ich kann immer vergnügt sein,
denn ich darf wie St. Joseph dich besitzen in der heiligsten Kommunion
mein ganzes Leben hindurch.

Siebzehnter Tag.

Beten wir für diejenigen, denen das Heil der Seele anvertraut ist.
St. Joseph war von Eifer für die Ehre Gottes erfüllt.

Es mangeln uns Einzelheiten seines Apostolates; indessen können wir uns wohl denken,
dass er keine Gelegenheit versäumt haben wird, von Jesus zu reden.
Oder spricht man nicht von denen, die man liebt?
Sein Aufenthalt in Ägypten, sagte ein Schriftsteller, veranlasste zahlreiche Bekehrungen.
Der wahre Gott wird nicht erkannt! So spricht Maria, und siehe!
Beide beginnen zu beten, hierauf gewinnen sie sich die Herzen durch ihre Menschenfreundlichkeit;
dann enthüllen sie die Geheimnisse des Glaubens, wenn auch Zurückweisung und Verachtung zu befürchten war.
Ein Beispiel für uns!
Ein guter Vorschlag, ein frommes Wort kostet wenig…
Die Seele, welcher diese Rede galt,
erwartete vielleicht nur diese Gelegenheit, Gott anzugehören.
O! reden wir täglich etwas vom lieben Gott.

Achtzehnter Tag.

Beten wir für die reizbaren und empfindlichen Seelen.

Der heilige Joseph war geduldig.

Geduldig in seiner andauernden Armut, die ihm peinlich sein musste,
weil sie ihn hinderte, Jesu alle Liebesdienste zu leisten, sowie er es wünschte.
Und er klagt nicht. Geduldig Tag für Tag in seiner Arbeit,
welche für ihn alle, Stunden der Eintönigkeit, der Ermüdung,
der Unlust bringt; und er unterließ sie nie.
Daraus ergeben sich zwei wichtige Lehren:
Tragen wir sowohl die Zufälligkeiten,
als auch die Beschwerden unseres Standes und Geduld; wir können nichts daran ändern;-
begegnen wir den Überdruss an unserer Arbeit mit mehr Entschlossenheit und Beharrlichkeit!
Gott zählt unsere Anstrengungen..
Ich will heute einen Akt der Ergebung in die göttliche Vorsehung erwirken.

Neunzehnter Tag.

Wir wollen beten im Verein mit den Gebeten von Jesus, Maria und Joseph zu Nazareth.

St.Josef war stets unschuldig.

Er war vor seiner Geburt gereinigt und Gott,
welcher ihn zum Gefährten Mariä bestimmt hatte, flößte ihm die größte Wachsamkeit für die Reinheit seiner Seele ein;
er liebte die Zurückgezogenheit und das Gebet, er führte ein arbeitsames, mühevolles Leben;
er unterwarf seinen Leib und seine Seele dem Willen anderer
und er trennte sich später von Jesus uns Maria.
Diese Mittel sind auf mich anwendbar..
Ich vertraue dir, St. Joseph, meine Unschuld an; umzäune du sie mit der Zurückgezogenheit,
mit dem Gebet, mit der Arbeit und dem Gehorsam; und in dieses kleine Heiligtum, das du ihr gebildet haben wirst,
wohin weder die Freuden, noch die Ergötzlichkeiten der Welt einbringen werden, führe du Jesum und Maria ein.
Ich bitte mir dies für dein Fest als Belohnung meiner heiligen Kommunion
und meiner Sittsamkeit von heute.
Ich will mit Andacht ein Gebet zum heiligen Joseph verrichten.

Danke hl. Josef für all Deine Hilfen!
Gib allen Deinen Helfern 1000 fach zurück, was sie gegeben.
Auch in der Ewigkeit!

Allen Lesern einen gesegneten gnadenreichen Festtag!

Zwanzigster Tag.

Beten wir für jene, welche abstoßend gegen uns waren und gegen welche wir Abneigung hegen.

St. Joseph war lange Zeit Verfolgungen ausgesetzt.

Die Menschen aller Zeiten sind stets dieselben; sie beurteilen, was sie selbst nicht ausüben.
Joseph, bescheiden in seinem Auftreten, vorsichtig in der Rede, gefügig in seinem Privatleben,
mochte wohl viele spöttische, spitzige und boshafte Bemerkungen zu hören bekommen;
er opferte diese Verdrießlichkeiten dem lieben Gott auf und setzte sein geregeltes armes Leben fort; im Exil als Fremder behandelt –
mit Eifersucht vielleicht ob seines Fleißes und des Gelingens seiner Arbeit, worauf Gottes Segen ruhte,
musste er fühlen, wie die Ungerechtigkeit gegen eine gerade Seele Hiebe austeilt;
er betete zu Gott für seine Feinde und behielt sein geordnetes, arbeitsames Leben bei.
Auch du wirst Verfolgungen erleiden müssen; vielleicht hast du jetzt schon Erfahrungen gemacht, wie hart es ist,
nicht von allen geliebt zu werden…
Bete, mein Kind wie St. Joseph, ertrage! Nichts mache dich von deiner Pflicht abwendig.

Einundzwanzigster Tag.

Laß uns beten in Vereinigung mit unserem Schutzengel, welchen Gott beauftragt hat, uns zu schirmen.

St.Joseph setze stets großes Vertrauen auf Gott.

Wir machen uns schwerlich einen Begriff von den mannigfaltigen Lagen, in welche die göttliche Vorsehung den heiligen Joseph versetzte …
Abgewiesen in Bethlehem fand er keine Zufluchtstätte für Maria,
die er ermüdet sehen musste;
verfolgt von Herodes war er jeden Augenblick gewärtig, sehen zu müssen,
dass die Soldaten sein armes, heiliges Kind morden;
verlassen und entblößt von allem arbeitete er in der Verbannung um das tägliche Brot, nicht wissend, woher für morgen Nahrung nehmen…
Überdenkt man all diese Situationen und sieht diesen Kreis immer das Lächeln bewahren,
o wie ergreift einen da die Bewunderung! Er rechnete auf dich, o Gott!
O, St. Joseph, lehre mich die Worte, welche du gewiß jenen entgegnest, die sich wunderten über diese deine Ruhe:
„Ich tute, was ich kann, Gott wird für alles sorgen!

Zweiundzwanzigster Tag.

Beten wir, um von Gott die Treue zu erflehen, ihm all` unser Tun anheimzustellen.

St. Joseph heiligte sich mehr und mehr von Tag zu Tag.

Das Leben des heiligen Joseph war wie jenes der Mehrzahl der Menschen sehr einfach –
um es mit drei Worten zu sagen: ein Leben der Armut, der Prüfung, der Arbeit.
Dadurch ist er ein Heiliger geworden.
Er hat geduldig ertragen, unablässig gebetet, alles Gott anheimgegeben,
und das hat hingereicht, sagen die Kirchenväter,
dass er an Heiligkeit alle Heiligen des Himmels übertrifft.
In meinem jetzigem Stande, in der Stellung, die mir Gott für später vorbehielt,
werde ich allzeit die Möglichkeit, ja sogar die Leichtigkeit finden, ein großer Heiliger zu werden.
O heiliger Joseph! Lehre mich den Wert der drei Worte verstehen: Ergebung, Arbeit, Denken an Gott.

Dreiundzwanzigster Tag.

Bitten wir um Verzeihung für unsere Zerstreuungen.

St.Joseph bewahrte die innere Sammlung.

Sich sammeln heißt sich innerlich damit beschäftigen, Gott anzuschauen;
es ist das Bemühen, ihn nicht allein zu lassen, indem man alles, was man tut, ihm aufopfert.
St. Joseph schritt in diesem inneren Leben täglich vorwärts; nie fühlte er sich einsam,
und wenn man ihn gefragt hätte, woran er denke? So wäre seine Antwort gewesen:
„An Gott“.
Glücklich diejenigen Seelen, welche mit Hilfe der Achtsamkeit auf sich selbst dieses kostbare Leben leben.
Gewöhne dich daran und bestimme heute einige Minuten für die ausschließliche Beschäftigung mit Gott,
welcher in deiner Seele wohnt, wie in seinem Eigentum.
Bringe nichts darein in die Seele, was sein Auge beleidigen und ihn zwingen würde, sich über dich zu beklagen.

Vierundzwanzigster Tag.

Beten wir in Vereinigung mit denjenigen, die den Monat des heiligen Joseph fromm begehen.

St. Joseph war erfüllt von heiligen Eifer.

Täglich heiliger zu werden trachten, heute alles besser machen wollen als gestern,
am Abend besser als am Morgen: das ist heiliger Eifer.
Man bemüht sich, nicht die Arbeit, wohl aber die darauf zu wendende Sorgfalt zu vermehren.
Der heilige Eifer ist das Leben der Seele, ist ihr Schreiten gen Himmel.
Begreifst du nicht, dass dies St. Josephs ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen musste?
Jesu und Mariä zu gefallen, heute etwas mehr für sie zu tun als gestern.
Hast du nicht eben solche Liebe deiner Mutter gegen dich bemerkt?
Handle dann ebenso für Jesus, für deine Freunde, für deine Seele!
Wie wird der liebe Gott dir zulächeln bei deinen Anstrengungen!

Fünfundzwanzigster Tag.

Laßt uns beten, auf dass wir heute von keinem Arges denken.

St. Joseph lebte in der Demut.

Er arbeitete, um Jesus und Maria zufrieden zu stellen, oft belohnte ihn ein wohlwollendes Lächeln,
und er, ganz glücklich hierüber, pries Gott für das gute Gelingen. –
Das ist Demut. –
Die Demut besteht nicht darin, dass man überall sagt, man tue nichts Gutes, sondern darin,
dass man seine glücklichen Erfolge Gott zuschreibt und alles Lob auf ihn zurückführt…
Was könntest du Gutes tun ohne Gottes Beistand?
Nichts.
Deinen Verstand, deine Glieder, alles hast du von ihm…
Wenn du hie und da geachtet, gelobt, belohnt wirst, so sei vergnügt, o freilich!
Aber danke dem lieben Gott wie St. Joseph!
Es werde dir zur Gewohnheit, alles auf ihn zurückzubeziehen…
Das wäre eine Quelle des Friedens bei Beschämung oder Tadel! ..
Missbilligung und Verweise tun weh, aber man beruhigt sich nicht hierüber
und beschwichtigt sich damit:
es wird morgen besser gehen, wenn ich morgen dem lieben Gott mehr Gehör schenken.
Heute will ich meinen Rosenkranz zu Ehren der Verkündigung Mariä andächtig beten.
Wünsche allen Lesern, am heutigen Festtag Maria Verkündigung,
Gottes reichen Segen und viele Gnaden und Freuden.

Sechsundzwanzigster Tag.

Beten wir um die Gnade, all`  unsere Handlungen aus Liebe zu Gott zu verrichten.

St. Joseph war von einer vollkommenen Gerechtigkeit und Redlichkeit.

Gewiss, man möchte sich keines groben Betruges schuldig machen;
aber wie viel kleine Betrügereien laufen mitunter ohne Bedenken
und ohne Gewissensbisse, sei es im Entlehnen von Gegenständen,
auf die man wenig acht gibt, oder die man nicht zurückerstattet, weil man sie verloren hat;
sei es im Gebrauch von fremden Gut ohne Erlaubnis. –
St. Joseph muß im Verkehr mit anderen von ängstlicher Gewissenhaftigkeit gewesen sein!
Gewöhne dir an, auf fremdes Gut zu achten.
Wenig ist freilich wenig, aber die Gerechtigkeit ist delikat.

Siebenundzwanzigster Tag.

Bitten wir Gott um Verzeihung all` unseres Argwohns gegen den Nächsten.

St. Joseph handelte und wandelte in Herzenseinfalt.

Er schaute die Dinge so an, wie sie sich ihm darstellten, vermutete nirgends eine böse Absicht, die man ihm verheimlichen wollte.
In Bethlehem z.B.  hieß es:
„Wir haben keinen Platz“ und St. Joseph, wohl merkend, man verweigere ihm die Herberge um seiner Armut willen,
bleibt einfach bei Wiederholung der Rede stehen: Sie haben keinen Platz! –
Was für Dinge, geschahen nicht von Jesus und Maria, deren Beweggrund ihm entging!
Er nimmt sie hin mit der innerlichen Überzeugung; Jesus und Maria können weder Arges tun, noch wollen. – 
Wie viel Ruhe und Seligkeit vermögen derartige schlichte Gedanken einer Seele zu bringen.
Ich bitte dich, heiliger Joseph!
Verschaffe mir die Gnade der Einfalt,
nicht zu verurteilen jene, über welche ich nicht zu richten habe,
und nie anderen eine schlechte Absicht unterzuschieben.

Achtundzwanzigster Tag.

Beten wir um Erlangung der Gnade, nicht übereilt zu handeln.

St. Joseph war klug.

Die Klugheit tut weder der Einfalt noch der Geradheit Eintrag; sie ist eine Schutzwehr für beide.  –
St. Joseph verband sich nicht freundschaftlich mit aller Welt.
Er wartete ab und beobachtete, bevor er vertraute. –
Er überließ sich der göttlichen Vorsehung, aber er wusste,
dass sie nur da ins Mittel tritt, wo man seinerseits seine Schuldigkeit tut,
und er handelte, als hinge alles von ihm ab.-
Er war sicher unter dem Schutze Jesu und Mariä!
dennoch vermied er jede böse Gelegenheit, da er wusste,
Gott wirke kein Wunder für solche, die sich freiwillig der Gefahr aussetzen.
O heiliger Joseph, drei Dinge nachzuahmen ist mir nötig;
die Wahl der Freunde,
die Ausdauer in meiner Arbeit,
die Flucht der bösen Gelegenheit.
Ich will über mich wachen und dich anrufen, dass du mir zu Hilfe kommst.

Neunundzwanzigster Tag.

Beten wir, dass wir freigebig werden um Gottes willen.

St. Joseph gab reichlich Almosen.

Den Armen geben heißt sich Gott nähern.
O,  wie wird man in der armen Hütte von Nazareth Almosen gespendet haben!
Nicht weil man sich vom täglich Notwendigen absparte.
Nach vollendetem Tagewerk, zur Zeit der Ruhe, mahnt Jesus:
Noch ein wenig Arbeit für die Armen! Und Joseph geht wieder daran, mit Hilfe Jesus und Mariä.
Und auf diese Vergnügungsarbeit hin ruhten sie glücklicher und sorgten,
dass morgen die Dürftigen ihren Anteil finden sollten..
hast du wenig, so gib wenig,
hast du viel, so gib viel, aber immer;
du leihst auf Zins für den Himmel, was alles du in die Hände der Armen legst.

Dreißigster Tag.

Beten wir für unsere Wohltäter, Gott möge ihnen alles vergelten, was sie für uns tun.

St.Joseph war dankbar.

Er pflegte die gütige Hand Gottes zu erkennen, welche sich jeden Augenblick öffnete, ihm etwas zu geben.
Das Tageslicht, das ihn erfreute, die Luft die er einatmete, das Brot, das er sich verdiente,
die Kräfte, die er besaß, erkannte die gütige Gabe Gottes und er dankte stets dafür.
Diese beständige Erhebung seines dankbaren Herzens unterhielt in ihm eine fortwährende Freudigkeit… –
Erhalten nicht auch wir, wie er alles vom lieben Gott!
O! öffneten sich unsere Augen, sowie sie sich im Himmel erschließen werden,
so würden wir die göttliche Vorsehung erblicken, wir sie bedacht ist,
uns mit Wohltaten zu überhäufen und mit Friede und mit Freude..
Wollen wir heute ihr danken und alles Missfällige vermeiden.
Würden wir sündigen wollen in demselben Augenblicke, wo Gott uns Wohltaten erzeigt?

Einundreißigster Tag.

Bitten wir den lieben Gott, uns eine große Verehrung zum heiligen Joseph zu verleihen.

St. Joseph war unablässig tätig.

Den Heiligen mangelte es nie an Beschäftigung; sie arbeiteten ohne Übereilung und ohne Unterbrechung.
Der heilige Joseph, glücklich, alle Tage den Lebensunterhalt für seine Familie verdienen zu müssen,
hätte sich über den mindesten Zeitverlust Vorwürfe gemacht;
und der Gedanke, sie würden das Nötige nicht erhalten,
belebte seinen Mut, verdoppelte seine Kraft.
Der Tod überraschte ihn bei der Arbeit und er starb lächelnd, indem er die Worte Jesu vernahm:
„Du hast dein Tagewerk gut vollendet, gehe ein in die Ruhe, du guter und getreuer Knecht!“
O Jesus stehe mir bei in der Todesstunde
und sprich zu mir wie zu St. Joseph diese süßen hoffnungsreichen Worte,
welche ich zu verdinen verspreche, indem ich die Zeit,
die Du mit geschenkt hast, zu deiner Ehre benütze.

Jesus, Maria, Joseph, euch schenke ich mein Herz, meine Seele und mein Leben.
Jesus, Maria, Joseph, seid an meiner Seite in meinem Todeskampfe.
Jesus, Maria, Joseph, in eurer Gesellschaft möchte ich unschuldig sterben.
(Jedesmal 300 Tage Ablass.)