O Jesus, Du Sohn des lebendigen Gottes, ich bitte Dich durch jene bitterste Todesangst, die Deine Seele im Ölgarten so sehr bedrängte,
durch jene schauerliche Beklommenheit und Betrübnis, die Dein heiliges Fleisch durchdrang, als Du vor tiefem Schmerz ausriefest:
„Meine Seele ist betrübt bis in den Tod!“, sieh barmherzig auf das demütige Gebet, das ich mit zerknirschtem Geiste und Herzen an Dich richte,
und steh mir bei in jener letzten Stunde, wo ich aus diesem Leben scheiden muß;
stärke mich, wenn die äußerste Todesnot mein Herz und meinen Geist bedrängt,
und verleihe mir in diesem traurigen Kampfe zwischen Leben und Tod Kraft und Vertrauen auf Deine Barmherzigkeit!
Ich bitte Dich, o Herr, nicht um einen sanften Tod, nicht um leichte Schmerzen, nicht um eine gelinde Krankheit, alles dieses überlasse ich Deiner Milde,
auf dass Du schaltest und anordnest, nicht was das Fleisch verlangt, sondern was der Nutzen und die Not meiner Seele erfordert.
Die Gnade, um die ich, o Herr, zu Dir flehe, ist, dass Du bei allem, was sich ereignen mag, mir Kraft und Stärke verleihest,
damit meine Seele nicht erliege sondern bis zum letzten Hauch des Lebens unbesiegt und unüberwindlich bleibe.
Führe mich von der Vereinigung, die ich in diesem Leben durch die Gnade mit Dir erlangte,
dereinst zu jener Vereinigung die Deine Heiligen mit Dir besitzen in der ewigen Glorie. Amen.
Q: Aus dem Heftchen, Die Heilige Stunde, Imprimatur 1949