Der hl. Klemens Maria Hofbauer (+1820) war ein überaus eifriger Seelsorger; er wird „Apostel Wiens“ genannt, weil er so segensreich für Wien gewirkt hat.
Eines Tages wurde er zu einem Sterbenden gerufen, der schon seit 22 Jahren nicht mehr gebeichtet und die hl Kommunion empfangen hatte.
Der hl. Klemens redete ihm gütig zu, doch der sterbenskranke Mann fuhr ihn zornig an, er solle ihn in Ruhe lassen.
Schließlich zog sich Klemens in eine Ecke des Zimmers zurück und betete den Rosenkranz.
Der Mann wurde zornig und gab ihm zu verstehen, er solle aus dem Zimmer verschwinden. Doch der heilige Priester entgegnete: „Nein, ich gehe nicht. Ihr Ende steht vor der Tür.
Ich war schon bei vielen Sterbenden, die eines seligen Todes gestorben sind. Ich will nun heute einmal sehen, wie ein Verdammter stirbt.“
Dieser Satz traf den Sterbenden wie ein Blitz. Er bat den Priester um Verzeihung, beichtete voller Reue und starb dann ausgesöhnt mit Gott.
Aus dem Buch: Licht und Kraft für jeden Tag mit freundlicher Erlaubnis von Pfr. M.