Wenzeslaus, Herzog, dann König von Böhmen, wurde durch seine fromme Großmutter Ludmilla sehr christlich erzogen. – Bei dem Tode seines Vaters war er noch sehr jung. – allein die Landstände verlangten ihn zum Regenten. – Er wart auch würdig und fähig, ein frommer, guter Regent zu sein. – Sein heiliger Glaube an die wirkliche Gegenwart Christi im allerheiligsten Altarsakramente, o, heiligen Messopfer, in der heiligen Kommunion belebte ihn ganz besonders. – Er war hierbei voll Andacht und heiliger Ehrfurcht. – Zu dem heiligen Messopfer hatte er das größte Vertrauen. – Er dachte über die unendliche Liebe Jesu nach, womit er in diesem heiligen Sakramente sich für uns dem himmlischen Vater zum Opfer und zur Speise hingibt. – Daher war es ihm eine Herzenslust, dem Opfer der heiligen Messe, dem göttlichen Mittler in der heiligen Kommunion, dem Priester am Altare zu dienen, Brot und Wein zum heiligen Sakramente selbst zuzubereiten. – Er begab sich daher zur Ernte und Weinlesezeit selbst auf das Feld und in den Weinberg, um mit eigenen Händen den Weizen abzuschneiden, aus welchem die Hostien gebacken wurden und die Trauben zu sammeln, aus welchen der Wein zur Heiligen Messe gepresst werden sollte. – Dieser Regent hatte eine solche innige Liebe zu Jesus im Allerheiligsten Sakramente, dass er es immer, bei jeder Jahreszeit, sogar im strengsten Winter besuchte. – Seine schöne Seele war dadurch so von Liebe zu Jesus entflammt, dass diese Glut sich seinem Körper mitteilte, so dass, wenn er Schnee und Eis berührte, diese ihre natürliche Kälte verloren. – Man kann sich leicht denken, mit welcher Andacht, Inbrunst und wie oft er empfangen hat. – Gott wollte an einem Regenten beweisen, wie kräftig und köstlich er durch dies Sakrament auf die seinigen wirke. – Der Wandel des heiligen Wenzeslaus war in seinem ganzen Benehmen musterhaft, – voll Weisheit, Tätigkeit, Gerechtigkeit, Geduld. Sanftmut, Barmherzigkeit undGüte. – Gottes Schutz zeigte sich besonders bei seiner Andacht zu diesem heiligsten Geheimnisse. – Einmal sollte er als Herzog beim Reichstag zu Worms erscheinen; er erschien, besuchte aber zuerst in der Kirche die Heilige Messe. – Der ganze Hof mit dem Kaiser musste nun auf ihn warten. – Deswegen wollte man ihm keine Ehrfurcht bezeigen. Doch was geschah? Bei seinem Eintritt in den Sall steht der Kaiser selbst sogleich auf, eilt ihm entgegen, empfängt ihn mit Ehre und weist ihm einen Platz an seiner Seite an. – Warum? – Der Kaiser selbst sagt, er habe bei seinem Eintritt zwei Engel an seiner Seite gesehen. Q: Maria meine Zuflucht und Trost – Imprim. 1917 |