05. November

Fortsetzung
Wer sich bemüht, wie Christus zu leben, wird von der Angst vor dem Tod befreit, und dieser wendet sich uns nicht mehr mit dem höhnischen Grinsen eines Feindes zu, sondern – wie der hl. Franziskus im Sonnengesang schreibt – mit dem freundlichen Gesicht eines »Bruders«, für den man Gott auch loben kann:

»Gelobt seist du, Herr, durch unsern Bruder, den leiblichen Tod.« Der Glaube erinnert uns daran, dass wir vor dem leiblichen Tod keine Angst zu haben brauchen, denn ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn. Und mit dem hl. Paulus wissen wir, dass wir, auch wenn wir aus unserem Leib geschieden sind, bei Christus sind, dessen auferstandener Leib, den wir in der Eucharistie empfangen, unsere ewige und unzerstörbare Wohnstatt ist. Der wahre Tod hingegen, den wir fürchten müssen, ist der Tod der Seele, den die Offenbarung den »zweiten Tod« nennt (vgl. Offb 20,14–15; 21,8). Wer nämlich bis zu seinem Tod in der Todsünde verharrt und ohne Reue hochmütig die Liebe Gottes zurückweist, schließt sich selbst aus dem Reich des Lebens aus.

Papst Benedikt XVI. am 5. November 2006

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