Liebe Freunde, der Glaube der Kirche schenkt uns eine tiefere Kenntnis Christi. Aus ihm schöpfen wir auch die Kraft zu einem Leben in der Nachfolge des Herrn. Geben wir als einzelne und gemeinsam Zeugnis von der Liebe des Erlösers!
Durch die Taufe sind wir Glieder des Leibes Christi, der Kirche. Der hohen Berufung, Christus zu den Menschen zu bringen, wollen wir auch in unserem täglichen Leben gerecht werden. Tragt dazu bei, daß das Zeugnis der Kirche vor der Welt klar leuchten kann und dann auch wirklich Frucht bringt in Glaube, Hoffnung und Liebe.
Vertrauen wir uns Gottes guter Hand an, denn er hört nicht auf, seinem Volk Heilige zu schenken, die die Menschen zur Umkehr und zu geistlicher Erneuerung führen.
Die Jungfrau Maria, der Gott auf einzigartige Weise am Königtum seines Sohnes Anteil gegeben hat, erwirke, dass wir ihn als den Herrn unseres Lebens annehmen und dadurch treu am Kommen seines Reiches der Liebe, der Gerechtigkeit und des Friedens mitwirken.
Fortsetzung »Christus, Alpha und Omega«: So lautet der Titel des Abschnitts, der den ersten Teil der Pastoralkonstitution Gaudium et spes des II. Vatikanischen Konzils beschließt, die vor 40 Jahren verabschiedet wurde.
In diesem bemerkenswerten Textabschnitt, der einige Worte des Dieners Gottes Papst Pauls VI. wieder aufnimmt, lesen wir: »Der Herr ist das Ziel der menschlichen Geschichte, der Punkt, auf den hin alle Bestrebungen der Geschichte und der Kultur konvergieren, der Mittelpunkt der Menschheit, die Freude aller Herzen und die Erfüllung ihrer Sehnsüchte.« Und weiter: »Von seinem Geist belebt und geeint, schreiten wir der Vollendung der menschlichen Geschichte entgegen, die mit dem Plan seiner Liebe zusammenfällt: ›in Christus alles zu vereinen, alles, was im Himmel und auf Erden ist‹ (Eph 1,10)« (Gaudium et spes, 45). Im Lichte der zentralen Stellung Christi interpretiert die Konstitution Gaudium et spes die Situation des zeitgenössischen Menschen, seine Berufung und Würde wie auch seine verschiedenen Lebensbereiche: Familie, Kultur, Wirtschaft, Politik, internationale Gemeinschaft. Das ist der Auftrag der Kirche gestern, heute und in Ewigkeit: Christus verkünden und bezeugen, damit der Mensch, jeder Mensch, seine Berufung in Fülle verwirklichen kann.
Heute, am letzten Sonntag im Kirchenjahr, feiern wir das Christkönigsfest. Seit der Verkündigung seiner Geburt wird der eingeborene Sohn des Vaters, geboren von der Jungfrau Maria, als »König« im messianischen Sinn bezeichnet, das heißt als Erbe des Thrones Davids gemäß den Verheißungen der Propheten, für ein Reich, das kein Ende haben wird (vgl. Lk 1,32–33). Das Königtum Christi blieb völlig verborgen, und er führte bis zum Alter von 30 Jahren ein einfaches Leben in Nazareth. Dann, während seines öffentlichen Wirkens, gründete Jesus das neue Reich, das »nicht von dieser Welt ist« (vgl. Joh 18,36), und schließlich verwirklichte er es in Fülle durch seinen Tod und seine Auferstehung.
Als der Auferstandene den Aposteln erschien, sagte er: »Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde« (Mt 28,18). Diese Macht geht hervor aus der Liebe, die Gott im Opfertod seines Sohnes vollkommen offenbart hat. Das Reich Christi ist ein Geschenk, das den Menschen aller Zeiten angeboten wird, damit jeder, der an das menschgewordene Wort glaubt, »nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat« (Joh 3,16). Deshalb verkündet Er im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung des Johannes: »Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende« (Offb 22,13).
Der hl. Hieronymus mag uns allen in seinem Ringen, das oft nicht leicht war – er hatte ein schwieriges und wildes Temperament – ein Vorbild sein und uns ermutigen im beständigen Gebet, im Hören auf Gottes Wort, im Ringen mit Gottes Wort und im Ringen mit uns selbst, den rechten Weg zu finden. Der Herr unseres Lebens schenke euch seinen Frieden und geleite euch auf allen euren Wegen.
Die denkerische Bemühung der Theologie wie auch der persönliche Einsatz für ein tugendhaftes Leben helfen uns bei der Betrachtung der Geheimnisse des Glaubens. Wenn der Blick des reinen Herzens auf Gott ruht, können wir aus ihm die Freude und die Kraft schöpfen, die wir brauchen, um nach dem Vorbild der göttlichen Personen nicht mehr nur mit dem anderen, sondern für den anderen und im anderen zu leben.
Die Jungfrau Maria ist vollkommenes Beispiel dessen, der sich im Vertrauen auf Gott ganz hinschenkt; mit diesem Glauben sprach sie zum Engel ihr »Hier bin ich« und nahm den Willen des Herrn an. Maria helfe in diesem Jahr des Glaubens auch einem jeden von uns, das Vertrauen in Gott und sein Wort zu stärken.
Die Zeit hat ein Ziel. Und wir wollen das richtige Ziel finden. Dazu lädt der Herr uns ein, wenn er sagt, wir sollen wachen und beten, damit wir einst hintreten können vor den Menschensohn (vgl. Lk 21,36). Möge der Herr stets unser Ziel sein in der Freude und Hoffnung auf „das Große, das er denen bereitet hat, die ihn lieben“ (1Kor 2,9).