Ein treffliches Beispiel.
Hier will ich eine Anekdote aus dem Leben des hl. Bernhard erzählen, wie ich sie bei einem gelehrten und weisen Schriftsteller gefunden habe. Sie wird das eben Gesagte noch verständlicher machen. Bei fast allen, die erst beginnen, Gott zu dienen, und noch keine Erfahrung im seelischen Auf und Ab haben und im Entzug der Gnaden durch Gott, trifft es zu, dass sie leicht außer Atem kommen, kleinmütig und traurig werden, sobald sie des Gefühls der Frömmigkeit ermangeln und das milde Licht schwindet, das sie einlädt, auf dem Weg des Herrn voranzuschreiten. Erfahrene Menschenkenner erklären das damit, dass die menschliche Natur nicht lang hungrig und freudlos bleiben kann, ob diese Freude nun himmlischen oder irdischen Ursprungs ist. Seelen, die durch das Verkosten der höheren Freuden über sich selbst hinausgehoben sind, verzichten leicht auf sichtbare Stützen. Wenn ihnen aber durch göttliche Fügung die geistliche Freude entzogen wird, sie andererseits aber der irdischen Freuden entbehren und nicht gewohnt sind, geduldig
auf die Rückkehr der echten Freudensonne zu warten, dann glauben sie, weder im Himmel noch auf der Erde zu sein und in ewige Nacht gehüllt zu bleiben.
Fortsetzung folgt…
(Franz von Sales)