Die junge Prinzessin Elisabeth zeigte aber auch schon frühzeitig eine besondere Neigung zu religiösen Übungen, und ergab sich schon vor ihrem achten Jahre kleinen Werken der Abtötung, wodurch es kam, dass sie alle eiteln Weltfreuden verachtete und nur in heil. Psalmensang und in Werken der Barmherzigkeit ihre Freude fand. In ihrem zwölften Jahre vermählte man sie mit dem König Dionysius von Portugal, einem Manne, der vortreffliche Eigenschaften, aber auch seine Fehler hatte, die seiner frommen Gemahlin nicht wenig Herzeleid verursachten. Vor Allem war er ihr nicht treu in der ehelichen Liebe. Elisabeth, viel schmerzlicher berührt durch die Beleidigung Gottes und das entstandene Ärgernis, als durch die ihr zugefügte Schmach, betete unablässig für ihren Gemahl, und ließ Andere beten für seine Bekehrung. Sie sorgte großmütig für die Kinder, die ihren Mann zum Vater hatten, und nahm sich sogar mit großer Selbstverleugnung ihrer Mütter an. Ein so schönes Betragen öffnete dem Könige die Augen und rührte sein Herz. Er entsagte seinem sündhaften Leben, und brach in der Folge nie mehr die eheliche Treue.
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