25. März

Die Verkündigung, die am Anfang des Lukasevangeliums erzählt wird, ist ein bescheidenes, verborgenes Ereignis – niemand sah es und niemand wusste davon außer Maria –, gleichzeitig aber ist es für die Geschichte der Menschheit entscheidend. Als die Jungfrau ihr »Ja« zur Verkündigung des Engels sagte, wurde Jesus empfangen, und mit Ihm begann das neue Zeitalter der Geschichte, das im Ostergeschehen als »neuer und ewiger Bund« besiegelt werden sollte.

In Wirklichkeit ist das Jawort Marias der vollkommene Widerschein des Jaworts Christi selbst, als er in die Welt kam, wie im Hebräerbrief als Deutung zum Psalm 40 geschrieben steht: »Ja, ich komme – so steht es über mich in der Schriftrolle –, um deinen Willen, Gott, zu tun« (10,7). Der Gehorsam des Sohnes spiegelt sich im Gehorsam der Mutter wider, und auf diese Weise, durch das Aufeinandertreffen der beiden Jaworte, konnte Gott ein menschliches Antlitz annehmen. So ist die Verkündigung auch ein christologisches Fest, weil es ein zentrales Mysterium Christi feiert: seine Menschwerdung.

Fortsetzung folgt …

(Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 25.03.2007)

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