08. Juni

Das heutige Hochfest Pfingsten lädt uns ein, zu den Ursprüngen der Kirche zurückzukehren, die, wie das Zweite Vatikanische Konzil darlegt, »durch die Ausgießung des Heiligen Geistes offenbart « wurde (Lumen gentium, 2). Am Pfingsttag offenbarte sich die Kirche als die eine, heilige, katholische und apostolische; sie offenbarte sich als missionarische Kirche mit der Gabe, alle Sprachen der Erde zu sprechen, denn die Frohe Botschaft der Liebe Gottes ist für alle Völker bestimmt.

»Der Geist – lehrt das Konzil weiter – führt die Kirche in alle Wahrheit ein, eint sie in Gemeinschaft und Dienstleistung, bereitet und lenkt sie durch die verschiedenen hierarchischen und charismatischen Gaben und schmückt sie mit seinen Früchten« (ebd., 4). Zu den Wirklichkeiten, die der Heilige Geist in der Kirche hervorgerufen hat, gehören auch die Bewegungen und kirchlichen Gemeinschaften; gestern hatte ich die Freude einer Begegnung mit ihnen auf diesem Platz im Rahmen eines großen Welttreffens. Die ganze Kirche ist – wie Papst Johannes Paul II. gern sagte – eine einzige große, vom Heiligen Geist beseelte Bewegung, ein Fluss, der durch die Geschichte strömt, um sie mit der Gnade Gottes zu durchdringen und sie fruchtbar zu machen an Leben, Güte, Schönheit, Gerechtigkeit und Frieden.

Papst Benedikt XVI. am 04. Juni 2006

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