15. Juni

Am heutigen Sonntag nach Pfingsten feiern wir das Hochfest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Durch den Heiligen Geist, der die Worte Jesu verstehen hilft und in die ganze Wahrheit führt (vgl. Joh 14,26; 16,13), können die Gläubigen sozusagen Kenntnis erlangen vom innersten Wesen Gottes und dabei entdecken, dass Er keineswegs unendliche Einsamkeit ist, sondern Gemeinschaft des Lichtes und der Liebe, geschenktes und empfangenes Leben in einem ewigen Dialog zwischen dem Vater und dem Sohn im Heiligen Geist – Liebender, Geliebter und Liebe, um es mit den Worten des hl. Augustinus zu sagen.

In dieser Welt kann niemand Gott sehen, Er selbst aber hat sich zu erkennen gegeben, so dass wir mit dem Apostel Johannes sagen können: »Gott ist die Liebe« (1 Joh 4,8.16), »wir haben die Liebe erkannt, die Gott zu uns hat, und ihr geglaubt« (Enzyklika Deus caritas est, 1; vgl. 1 Joh 4,16). Wer Christus begegnet und Freundschaft mit ihm schließt, nimmt die trinitarische Gemeinschaft in seine Seele auf, wie Jesus den Jüngern verheißen hat: »Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen« (Joh 14,23).

Papst Benedikt XVI. am 11. Juni 2006

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