11. Dezember

Nur für heute
Nur für heute werde ich mich bemühen,
den Tag zu erleben,
ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.

Nur für heute werde ich die größte Sorge für mein Auftreten pflegen:
Ich werde niemanden kritisieren,
ja, ich werde nicht danach streben,
die anderen zu korrigieren
oder zu verbessern… nur mich selbst.

Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das
Glück geschaffen bin… nicht nur für die andere, sondern auch für diese Welt.

Nur für heute werde ich mich den Umständen anpassen, ohne zu verlangen,
dass sich die Umstände an mich und meine Wünsche anpassen.

Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen.
Wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist,
so ist gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele.

Nur für heute werde ich eine gute Tat vollbringen,
und ich werde es niemanden erzählen.

Nur für heute werde ich etwas tun, wozu ich keine Lust habe, es zu tun;
sollte ich mich in meinen Gedanken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen,
dass niemand es merkt.

Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen.
Vielleicht halte ich mich nicht daran, aber ich werde es aufsetzen.
Und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: vor Hetze und Unentschlossenheit.

Nur für heute werde ich fest glauben-
selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten-,
dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert,
als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.

Nur für heute werde ich keine Angst haben.
Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen,
was schön ist, und an die Güte zu glauben.

(Papst Johannes XXIII)

2. Advent

Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet, die zweite Kerze brennt.
So nehmet uns eins um das andere an
wie auch der Herr an uns getan

Freut euch, ihr Christen!
Freuet euch sehr!
Schon ist nahe der Herr

08. Dezember

Es beruht aber die Feier dieses Festes
Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria
auf einer doppelten Freude des katholischen Volkes: erstens, über den Augenblick, wo die heilige Mutter Anna aus besonderer Gnade Gottes in ihrem hohen Alter die allerseligste Jungfrau und Mutter unseres Herrn Jesu Christi empfangen hat; zweitens, dass die heilige Mutter Anna nicht bloß die allerseligste Jungfrau empfangen, sondern dass sie dieselbe auch unbefleckt, das heißt, frei von der Makel der Erbsünde, empfangen hat.

06. Dezember

Einst half der Bischof von Myra den drei Töchtern eines armen Mannes, die kein Geld hatten. Sie sollten auf dem Markt als Mägde feilgeboten werden. Nikolaus hört von ihrer Not und warf ihnen nachts je einen großen Goldklumpen durch das Fenster. Mit dieser Mitgift konnten sie heiraten. Daher wird der heilige Nikolaus häufig mit drei goldenen Kugeln oder Äpfeln dargestellt.

05. Dezember – Der junge Mann und der Eremit

Ein junger Mann klagte einem Eremiten sein Leid: „Ich lese viele heilige
Texte, ich vertiefe mich in die Schönheit der Worte und möchte sie in mir
bewahren. Aber es gelingt mir nicht, ich vergesse alles. Ist nicht die mühevolle Arbeit des Lesens ganz umsonst?”
Der Eremit hörte ihm gut zu. Danach ließ er ihn einen schmutzverkrusteten Korb aufnehmen, der neben der Hütte stand: „Hol mir aus dem Brunnen dort Wasser”, sagte er. Widerwillig tat der Mann, wie ihm geheißen.
Das Wasser war längst herausgerieselt, als er zurück kehrte. „Geh noch
einmal”, sagte der Eremit. Der junge Mann folgte. Ein drittes und viertes
Mal musste er gehen. Der Alte prüft meinen Gehorsam, ehe er meine
Frage beantwortet, dachte er. Immer wieder füllte er Wasser in den Korb,
immer wieder rann es zu Boden. Nach dem zehnten Mal durfte er endlich aufhören.
„Sieh den Korb an”, sagte der Eremit. „Er ist ganz sauber”, sagte der
junge Mann. „So geht es dir mit den Worten, die du liest und bedenkst”,
sagte der Eremit. „Du kannst sie nicht festhalten, sie gehen durch dich
hindurch, und du hältst die Mühe für vergeblich. Aber, ohne dass du es
bemerkst, klären sie deine Gedanken und machen das Herz rein.”

1. Advent

Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet, die erste Kerze brennt.
Wir sagen euch an eine heilige Zeit,
machet dem Herrn die Wege bereit

Freut euch, ihr Christen!
Freuet euch sehr!
Schon ist nahe der Herr