Herr, höre mein Gebet! * Mein Hilferuf komme zu dir!
Verbirg dein Antlitz nicht vor mir zur Zeit meiner Not! † Neige dein Ohr mir zu; * sooft ich rufe, erhöre mich bald!
Denn meine Tage vergehen wie Rauch, * meine Glieder brennen wie Feuer.
Versengt wie Gras und verdorrt ist mein Herz, * da ich unterließ, mein Brot zu essen.
Vor lautem Stöhnen * klebt mir die Haut an den Knochen.
Ich gleiche der Dohle in der Wüste, * bin wie eine Eule in den Ruinen.
Schlaflos bin ich * und wie ein einsamer Vogel auf dem Dache.
Die ganze Zeit schmähen mich meine Feinde; * die mich verhöhnen, nennen mich beim Fluchen.
Ja, Staub muß ich essen wie Brot * und meinen Trank mit Tränen mischen
vor deinem Ingrimm und Zorn; * denn du hast mich aufgehoben und niedergeworfen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn * und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit * und in Ewigkeit. Amen.
(Psalm 102 aus der heutigen Lesehore nach der Fassung: Die Bibel (nach Prof.Dr.Vinzenz Hamp; Prof.Dr.Meinrad Stenzel; Prof.Dr.Josef Kürzinger