30. Januar – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Das Volk Israel hat Gott als Vater entdeckt. Immer wieder im Laufe der Geschichte hat es seine Väterlichkeit erfahren dürfen. Das Wohlwollen Gottes gegenüber seiner Schöpfung und insbesondere sein Eingreifen in die Geschichte sind Zeichen seiner Zuneigung zu den Menschen. Besonders Israel fühlt sich als “erstgeborener Sohn Gottes” und als “auserwähltes Volk”.

Das Volk Israel unterscheidet sich dadurch von den anderen Nachbarvölkern, daß es sich einem besonderen Gesetz unterstellt, um auf diese Weise seine göttliche Vaterschaft zu bezeugen.

Gott, der Vater, läßt sein Volk nicht im Stich, auch wenn dieses das Gesetz übertritt und untreu wird. Seine Liebe ist leidenschaftlich und bisweilen auch zärtlich. Im Buch Jesaja entdecken wir auch mütterliche Züge Gottes: “Wie eine Mutter ihren Sohn tröstet, so tröste ich euch” (66,13). Seine Liebe zu den Menschen hört niemals auf.

(Papst Johannes Paul II. am 20.01.1999)

29. Januar – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Die Evangelien berichten sehr wenig über das Jugendalter Jesu. Dreißig Jahre lang lebt er zusammen mit seinen Eltern in Nazaret in Zurückgezogenheit, ohne seine übernatürlichen Qualitäten zu offenbaren oder gar wunderbare Taten zu vollbringen. In einer würdigen und arbeitsamen Umgebung versucht Maria die Wege der Vorsehung tiefer zu ergründen sowie die Sendung ihres Sohnes zu erkennen.

Die Lebensgemeinschaft Mariens mit Jesus in Nazaret hat sie nicht nur im Glauben, sondern auch in der Hoffnung weitergeführt. Diese Tugend, die durch die Erinnerung an die Verkündigung des Engels Gabriel und an die Worte des Greisen Simeon bestärkt und getragen wird, umspannt zwar ihre gesamte irdische Existenz, doch trifft sie in besonderer Weise auf die dreißig Jahre der Stille und des Verborgenseins in Nazaret zu.

Wenn wir auf Nazaret schauen und das Geheimnis des verborgenen Lebens von Jesus und Maria betrachten, müssen wir an das Geheimnis unseres eigenen Lebens denken, das „mit Christus in Gott verborgen“ ist (Kol 3,3).

(Papst Johannes Paul II. am 29.01.1997)

28. Januar – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Fortsetzung …

Sie erreicht ihren Höhepunkt darin, dass der Sohn zum Vater geht. Darin offenbart sich die Bedeutung seines Opfers. Dadurch wird auch für uns verständlich, welchen Wert sein Opfer für die Erlösung der Menschheit hat. Denn diese ist eingeladen, sich mit dem Sohn zu vereinen, der zu seinem Vater heimkehrt.

(Papst Johannes Paul II. am 14.01.1998)

27. Januar – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Jesus gebraucht in den Evangelien oft das Wort „Stunde“. Er versteht darunter die Zeit der Gnade und der Erfüllung. Gleich am Anfang seines öffentlichen Wirkens sagt er auf der Hochzeit zu Kana: „Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“ (Joh 2,4)

Jesu ganzes irdisches Leben ist auf diese Stunde hin orientiert: „Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen.“ (Joh 12,27)

Als nun diese Stunde schlägt, erscheint sie als Stunde der Feinde. Aber mehr noch ist sie die Stunde Christi, die Stunde, in der sich seine Botschaft erfüllt. Die entscheidende Stunde ist die Stunde der Verherrlichung.

Fortsetzung folgt

(Papst Johannes Paul II. am 14.01.1998)

26. Januar – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Psalm 116 bringt die große Bedeutung des Gebets zum Ausdruck. In Not und Gefahr ruft der gläubige Mensch zum Herrn. Er klammert sich an Gott, sein einziges Heil. Ihm erweist er dankbare Liebe für alle Hilfe, die er erfahren darf.

Wahrer Glaube erkennt Gott als Liebe, auch wenn die tiefsten Gründe der Geschehnisse oftmals schwer zu begreifen sind. Das Gebet ist eine sichere Hilfe, um das liebevolle Antlitz des Herrn neu zu entdecken. Gott verlässt seine Gläubigen nicht. Er bürgt dafür, dass trotz aller Prüfungen und Leiden am Ende das Gute siegen wird.

(Papst Johannes Paul II. am 26.01.2005)

25. Januar – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Die Welt sehnt sich nach Frieden, sie braucht Frieden – heute ebenso wie gestern –, aber oft sucht sie ihn mit ungeeigneten Mitteln, manchmal sogar unter Zuhilfenahme der Gewalt oder des Gleichgewichts entgegengesetzter Kräfte. In solchen Situationen wird der Mensch im Innersten erschüttert und lebt in Angst und Unsicherheit. Der Friede Christi hingegen versöhnt die Gesinnungen, reinigt die Herzen, bekehrt den Geist aller.

(Papst Johannes Paul II. am 21.01.2004)

24. Januar – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Alle Weisheit kommt von Gott. Wer die Welt und den Menschen verstehen will, ist auf den Plan des Schöpfers verwiesen. Weisheit ist Teilhabe am Geist Gottes. Ohne sie gibt es keine Unterscheidung der Geister. 

Diese Erkenntnis liegt dem Gebet Salomos im Buch der Weisheit zugrunde. Aus dem göttlichen Auftrag, „die Welt in Heiligkeit und Gerechtigkeit zu leiten“ (Weish 9, 3), folgt für den Menschen die Bitte um Weisheit. Ohne sie kann er Gottes Willen nicht erkennen und noch viel weniger erfüllen. Die Weisheit führt uns zum Wesentlichen und lässt uns in den Sinn der Geschichte eindringen. Sie hebt uns heraus aus der Oberflächlichkeit dieser Welt. Daher lautet unser Gebet: „Verleih deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht“
(vgl. 1 Kön 3, 9). 

(Papst Johannes Paul II. am 29.01.2003)

23. Januar – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Wenn ich den Blick weite auf das ganze ökumenische Panorama, fühle ich mich verpflichtet, dem Herrn zu danken für den bis jetzt zurückgelegten Weg sowie für die Qualität der brüderlichen Beziehungen, die unter den verschiedenen Gemeinschaften entstanden sind, und ebenso für die Ergebnisse, die durch die theologischen Dialoge erzielt wurden, obwohl sie je nach Form und Ebene unterschiedlich sind. Wir können sagen, daß die Christen heute mehr zusammenhalten und solidarischer sind, auch wenn der Weg zur Einheit noch bergauf führt, über Hindernisse und Engpässe hindurch. Indem sie dem vom Herrn gewiesenen Weg folgen, gehen sie zuversichtlich voran, denn sie wissen, daß sie wie die Jünger von Emmaus vom auferstandenen Herrn zum Ziel der vollen kirchlichen Gemeinschaft begleitet werden, die dann zum gemeinsamen »Brotbrechen« führen wird.

(Papst Johannes Paul II. am 22.01.2003)

22. Januar – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Fortsetzung

Ja, das Geschenk der Einheit ist in »zerbrechlichen Gefäßen« enthalten, die auseinanderbrechen können, und deshalb ist höchste Sorgfalt geboten. Es ist notwendig, unter den Christen eine Liebe zu pflegen, die danach strebt, die Spaltungen zu überwinden; man muß sich anstrengen, jede Schranke durch unablässiges Gebet, durch den beharrlichen Dialog und durch eine brüderliche und konkrete Zusammenarbeit zugunsten der Armen und Notleidenden abzubauen. 

(Papst Johannes Paul II. am 22.01.2003)