12. September

Der Sonntag gibt uns eine besondere Gelegenheit, in Ruhe und innerer Sammlung Gott, unserem Schöpfer, zu begegnen. So setzen wir uns mit offenem Herzen der Macht seiner Liebe und seines Erbarmens aus. Nutzen wir das Geschenk dieses Tages, um den Glanz des Lobpreises des Herrn in die neue Woche zu tragen. Christi Gegenwart geleite euch auf allen euren Wegen!

Papst Benedikt XVI. am 11. September 2005

11. September

Wenn wir die heilige Kommunion empfangen, versammeln auch wir uns – wie Maria und mit ihr vereint – um das Holz, das Jesus durch seine Liebe in ein Werkzeug des Heils verwandelt hat, und wir sprechen unser »Amen«, unser Jawort zur gekreuzigten und auferstandenen Liebe.

Papst Benedikt XVI. am 11. September 2005

10. September

Und – wie könnte man es vergessen? – eine besondere Erwähnung gebührt natürlich dem Wallfahrtsort Altötting, zu dem ich morgen pilgern werde. Dort werde ich die Freude haben, die neue Anbetungskapelle feierlich dem Gebrauch zu übergeben, die als solche gerade an diesem Ort ein ausdrucksstarkes Zeichen für die Rolle Marias ist:

Sie ist und bleibt immer die Magd des Herrn, die nicht sich selbst ins Zentrum setzt, sondern uns zu Gott hinführen will und uns einen Lebensstil lehren möchte, in dem Gott als Mitte der Wirklichkeit und als Zentrum unseres eigenen Lebens erkannt wird. An sie wenden wir uns jetzt mit dem Gebet des „Engel des Herrn“.

Papst Benedikt XVI. am 10. September 2006

09. September

Heilige Maria, makellose Mutter unseres Herrn Jesus Christus, in dir hat Gott uns das Urbild der Kirche und des rechten Menschseins geschenkt. Dir vertraue ich das Land Österreich und seine Bewohner an:

Hilf uns allen, deinem Beispiel zu folgen und unser Leben ganz auf Gott auszurichten! Lass uns, indem wir auf Christus schauen, ihm immer ähnlicher, wirklich Kinder Gottes werden! Dann können auch wir, erfüllt mit allem Segen seines Geistes, immer besser seinem Willen entsprechen und so zu Werkzeugen des Friedens werden für Österreich, für Europa und für die Welt. Amen.

Papst Benedikt XVI. am 09. September 2007 (Stephansplatz Wien)

08. September

Im Bewusstsein der wichtigen Rolle, die Maria im Leben eines jeden von uns einnimmt, feiern wir als ergebene Kinder heute das Fest ihrer Geburt.

Dieses Ereignis bildet eine grundlegende Etappe für die Familie von Nazareth, die Wiege unserer Erlösung; ein Ereignis, das uns alle angeht, da jede Gabe, die Gott ihr, der Mutter, gewährt hat, er auch im Gedanken einem jeden von uns, ihren Kindern, gewährt hat. Deshalb bitten wir mit grenzenloser Dankbarkeit Maria, die Mutter des fleischgewordenen Wortes und unsere Mutter, alle irdischen Mütter zu behüten: diejenigen, die zusammen mit ihrem Mann die Kinder in einem harmonischen familiären Umfeld erziehen, sowie jene, die aus vielerlei Gründen bei einer so schwierigen Aufgabe alleine sind. Allen sei es gegeben, in Hingabe und Treue ihren täglichen Dienst in der Familie, in der Kirche und in der Gesellschaft zu tun. Allen sei die Gottesmutter Stütze, Trost und Hoffnung!

Papst Benedikt XVI. am 07. September 2008

07. September

Jesus Christus sucht Menschen, die ihm wirklich nachfolgen, die auf seine Weise denken, reden und handeln. Aber die Nachfolge ist noch mehr, sie ist Liebe, so wie er uns geliebt hat, als er sogar Leiden und Tod auf sich genommen hat. Lassen wir uns von Christus im Innersten anrühren. Begegnen wir ihm im Gebet und tragen wir das Licht seiner Liebe in die Welt hinein. Der Herr geleite euch auf all euren Wegen.

Papst Benedikt XVI. am 13. September 2009

05. September

Fortsetzung

Von schwacher Gesundheit, aber starker moralischer Konstitution, entfaltete Gregor der Große eine intensive pastorale und zivile Tätigkeit. Er hinterließ eine umfangreiche Briefsammlung, wundervolle Predigten, einen bekannten Kommentar zum Buch Ijob und die Schriften über das Leben des hl. Benedikt, sowie zahlreiche liturgische Texte, die aufgrund der Reform des Gesangs, der nach ihm »gregorianisch« genannt wurde, Berühmtheit erlangten.

Sein bekanntestes Werk ist jedoch zweifellos die Pastoralregel, die für den Klerus die gleiche Bedeutung hatte wie die Regel des hl. Benedikt für die Mönche des Mittelalters. Das Leben des Seelenhirten muss ein ausgeglichenes Zusammenspiel aus Kontemplation und Aktion sein, beseelt von der Liebe: Sie erhebt sich »wunderbar in die Höhe, wenn sie sich mitleidsvoll dem Elend des Nächsten zuwendet; und gerade wenn sie mildreich sich herabneigt, erhebt sie sich zur höchsten Höhe« (II,5). An dieser stets aktuellen Lehre haben sich die Väter des Zweiten Vatikanischen Konzils orientiert, um das Bild des Hirten unserer Zeit zu entwerfen. Bitten wir die Jungfrau Maria, dass die Hirten der Kirche und auch die Verantwortlichen der öffentlichen Einrichtungen dem Vorbild und der Lehre des hl. Gregor des Großen folgen mögen.

Papst Benedikt XVI. am 03. September 2006

04. September

Fortsetzung

Nachdem er nach Rom zurückgerufen worden war, war er, obwohl er im Kloster lebte, ein enger Mitarbeiter von Papst Pelagius II. und wurde nach dessen Tod – er fiel einer Pestepidemie zum Opfer – von allen durch Akklamation als sein Nachfolger erwählt.

Er versuchte, sich dieser Ernennung auf jede Weise zu entziehen, musste jedoch schließlich nachgeben. Schweren Herzens verließ er das Kloster und widmete sich der Gemeinschaft in dem Bewusstsein, einer Pflicht nachzukommen und ein einfacher »Diener der Diener Gottes« zu sein. Er schreibt: »Denn der ist nicht wahrhaft demütig, der zwar den Wink des göttlichen Willens, ein Vorsteheramt zu übernehmen, erkennt, das Amt aber dennoch zurückweist; er muss vielmehr in aller Ergebung in die göttlichen Anordnungen ohne den Fehler des Eigenwillens, wenn ihm die Übernahme des Hirtenamtes anbefohlen wird und er mit Anlagen ausgerüstet ist, durch die er anderen nützen könnte, einerseits im Herzen das Amt fliehen, andererseits gegen seinen Willen sich unterwerfen« (PastoralregelLiber regulae pastoralis, I,6). Es handelt sich gleichsam um einen Dialog, den der Papst in jenem Augenblick mit sich selbst führt. Mit prophetischer Weitsicht ahnte Gregor, dass sich, dank der einenden und sittlich erhebenden Kraft des Christentums, aus der Begegnung zwischen dem römischen Erbe und den sogenannten »Barbarenvölkern« eine neue Zivilisation entwickeln sollte. Das Mönchtum erwies sich als Reichtum nicht nur für die Kirche, sondern für die ganze Gesellschaft.

Fortsetzung folgt

Papst Benedikt XVI. am 03. September 2006