17. April

Das österliche Triduum beginnt morgen, am »Gründonnerstag«, mit der Messe »in Coena Domini«, auch wenn am Vormittag normalerweise eine andere bedeutsame liturgische Feier stattfindet, die Chrisam-Messe, in der sich die ganze Priesterschaft einer jeden Diözese um den Bischof versammelt, die priesterlichen Versprechen erneuert und an der Segnung der heiligen Öle, des Katechumenenöls, des Krankenöls und des Chrisam, teilnimmt.

So werden wir es morgen vormittag auch hier in St. Peter tun. Außer der Einsetzung des Priestertums wird an diesem heiligen Tag der Ganzhingabe Christi an die Menschheit im Sakrament der Eucharistie gedacht. In derselben Nacht, in der er verraten wurde, hat er uns, wie die Heilige Schrift in Erinnerung ruft, das »neue Gebot« – »mandatum novum« – der brüderlichen Liebe hinterlassen, indem er die ergreifende Geste der Fußwaschung vollzogen hat, die an den demütigen Sklavendienst erinnert. Dieser einzigartige Tag, der große Geheimnisse wachruft, endet mit der eucharistischen Anbetung, im Gedenken an die Agonie des Herrn im Garten von Getsemani. Von großer Angst gepackt – so berichtet das Evangelium – bat Jesus die Seinen, im Gebet mit ihm zu wachen: »Bleibt hier und wacht mit mir!« (Mt 26,38); aber die Jünger schliefen ein. Noch heute sagt der Herr zu uns: »Bleibt hier und wacht mit mir!«. Und wir sehen, dass auch wir, die Jünger von heute, oft schlafen. Das war für Jesus die Stunde der Verlassenheit und Einsamkeit, auf die in tiefster Nacht die Gefangennahme und der Beginn des schmerzvollen Weges zum Kalvarienberg folgten.

(Papst Benedikt XVI. bei seiner ersten Generalaudienz am 12. April 2006)