08. Februar – Ganz Dein…

Ertrage deine Armut geduldig. Du bist in guter Gesellschaft: der Heiland, Unsere liebe Frau, die Apostel, so viele Heilige waren arm und verachteten den Reichtum, den sie hätten haben können. Wie viele Vornehme haben gegen den heftigen Widerstand der Weltkinder mit einer Hingabe ohnegleichen die heilige Armut gesucht in Klöstern und Hospitälern!

Nun kommt die Armut selbst zu dir, um es dir leichter zu machen. Du bist ihr ohne Suchen und ohne Mühe begegnet: umarme sie als treue Freundin Jesu, der in ihr geboren wurde, lebte und starb, dem sie das ganze Leben hindurch wie das tägliche Brot war.

Fortsetzung folgt…

(Franz von Sales)

06. Februar – Ganz Dein…

Fortsetzung…

Haben wir oft unter unseren Mitmenschen zu leiden, so übersehen wir nicht, dass auch sie unter uns leiden. Deshalb sprach der Apostel: „Einer trage des andern Last; so erfüllt ihr das Gesetz Jesu Christi.“

Ein Prophet erklät: „Er schwieg wie ein Lamm schweigt vor dem, der es scheren will.“ Wer wagt alsdann noch zu murren, sich aufzulehnen, mit Beleidigungen zu antworten? Jesus, diene du uns zum Vorbild. Du hast uns zu Gott beten gelehrt: „Vergib uns unsre Schulden, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.“ So beten wir täglich; das geloben wir täglich. – Wehe dem, dessen Gebet sich selber Lügen straft.

(Thomas von Kempen)

05. Februar – Ganz Dein…

Fortsetzung…

„Herr, die Gnade muss mir ermöglichen, was mir natürlicherweise unausführbar vorkommt. Wie du weißt, kann ich nur wenig ertragen und verliere rasch den Mut, sobald sich ein Hindernis einstellt. Möge mir fortan jede Prüfung, um deines Namens willen, teuer und wünschbar werden; denn für dich leiden und geplagt sein, ist meiner Seele überaus heilsam.“

Fortsetzung folgt…

(Thomas von Kempen)

03. Februar – Ganz Dein…

Fortsetzung…

Wer nur leiden will was und von wem es ihm beliebt, der weiß nicht, was Geduld bedeutet.

Der wahrhaft geduldige Mensch fragt nicht, von wem die Prüfung ausgeht.

Er empfängt alles dankbar aus Gottes Hand wie einen großen Gewinn.

Denn bei Gott bleibt nichts unbelohnt, nicht einmal das Geringste, solange es für Gott ertragen wird.

Fortsetzung folgt…

(Thomas von Kempen)

02. Februar – Ganz Dein…

Fortsetzung vom 01. Februar

Sage nicht: Von dem nehme ich das nicht an; das habe ich nicht verdient; er hat mich schwer geschädigt; ich hätte solches von ihm nie erwartet. Dagegen würde ich es von andern hinnehmen und könnte es vermutlich ertragen.

Törichte Einstellung das! Ein solcher Mensch kennt weder die Tugend der Geduld, noch denjenigen, der die Geduld krönt, sondern bloß den Beleidiger und die Beleidigung.

Fortsetzung folgt…

(Thomas von Kempen)