Eulogius von Alexandrien wünschte Gott in besonderer Weise zu dienen; da er weder zum Einsiedler noch zum Mönch kräftig genug war, nahm er einen völlig verkommenen, mit Aussatz bedeckten Armen zu sich, um auf diese Weise Nächstenliebe und Abtötung zu üben. Um seine Übung noch wertvoller zu machen, legte er das Gelübde ab, ihn zu ehren und ihm zu dienen, wie ein Knecht seinem Herrn und Meister. Als nun sowohl der Kranke als auch Eulogius versucht waren, sich wieder zu trennen, fragten sie den großen hl. Antonius um Rat, der ihnen antwortete: Davor hütet euch wohl! Ihr seid beide nahe eurem Ziel; findet euch der Engel nicht beisammen, dann lauft ihr Gefahr, eure Krone zu verlieren.“
Der heilige König Ludwig besuchte die Spitäler und pflegte die Kranken mit eigener Hand, als wäre er dafür angestellt; der hl. Franz von Assisi liebte besonders die Armut, die er seine Braut nannte, der hl. Dominikus das Predigen, wovon sein Orden auch den Namen hat. St. Gregor liebte es, nach dem Vorbild Abrahams die Pilger liebevoll aufzunehmen, und wie jener empfing er den Herrn der Herrlichkeit in der Gestalt eines Pilgers. Tobias übte das Liebeswerk, die Toten zu begraben; die hl. Elisabeth, obwohl eine hohe Fürstin, erachtete die Verdemütigung für das größte; die hl. Katharina von Genua widmete sich, nachdem sie Witwe geworden, der Krankenpflege. Kassian erzählt, dass ein frommes Mädchen an den hl. Athanasius herantrat mit dem Wunsch, in der Geduld geübt zu werden; er schickte ihr eine arme, stets mißmutige und zornige, reizbare und unausstehliche Witwe, die das fromme Mädchen ohne Unterlass quälte, so dass es Gelegenheit genug fand, Sanftmut und Nachgiebigkeit zu üben.
(Franz von Sales)