09. Dezember

Es beruht aber die Feier dieses Festes
Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria
auf einer doppelten Freude des katholischen Volkes: erstens, über den Augenblick, wo die heilige Mutter Anna aus besonderer Gnade Gottes in ihrem hohen Alter die allerseligste Jungfrau und Mutter unseres Herrn Jesu Christi empfangen hat; zweitens, dass die heilige Mutter Anna nicht bloß die allerseligste Jungfrau empfangen, sondern dass sie dieselbe auch unbefleckt, das heißt, frei von der Makel der Erbsünde, empfangen hat.

2. Advent

Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet, die zweite Kerze brennt.
So nehmet uns eins um das andere an
wie auch der Herr an uns getan

Freut euch, ihr Christen!
Freuet euch sehr!
Schon ist nahe der Herr

06. Dezember

Einst half der Bischof von Myra den drei Töchtern eines armen Mannes, die kein Geld hatten. Sie sollten auf dem Markt als Mägde feilgeboten werden. Nikolaus hört von ihrer Not und warf ihnen nachts je einen großen Goldklumpen durch das Fenster. Mit dieser Mitgift konnten sie heiraten. Daher wird der heilige Nikolaus häufig mit drei goldenen Kugeln oder Äpfeln dargestellt.

05. Dezember – Der junge Mann und der Eremit

Ein junger Mann klagte einem Eremiten sein Leid: „Ich lese viele heilige
Texte, ich vertiefe mich in die Schönheit der Worte und möchte sie in mir
bewahren. Aber es gelingt mir nicht, ich vergesse alles. Ist nicht die mühevolle Arbeit des Lesens ganz umsonst?”
Der Eremit hörte ihm gut zu. Danach ließ er ihn einen schmutzverkrusteten Korb aufnehmen, der neben der Hütte stand: „Hol mir aus dem Brunnen dort Wasser”, sagte er. Widerwillig tat der Mann, wie ihm geheißen.
Das Wasser war längst herausgerieselt, als er zurück kehrte. „Geh noch
einmal”, sagte der Eremit. Der junge Mann folgte. Ein drittes und viertes
Mal musste er gehen. Der Alte prüft meinen Gehorsam, ehe er meine
Frage beantwortet, dachte er. Immer wieder füllte er Wasser in den Korb,
immer wieder rann es zu Boden. Nach dem zehnten Mal durfte er endlich aufhören.
„Sieh den Korb an”, sagte der Eremit. „Er ist ganz sauber”, sagte der
junge Mann. „So geht es dir mit den Worten, die du liest und bedenkst”,
sagte der Eremit. „Du kannst sie nicht festhalten, sie gehen durch dich
hindurch, und du hältst die Mühe für vergeblich. Aber, ohne dass du es
bemerkst, klären sie deine Gedanken und machen das Herz rein.”

02. Dezember

Es kam der Tag – da sagte das Zündholz zur Kerze: „Ich habe den Auftrag, dich anzuzünden.“ „Oh nein“, erschrak die Kerze, „nur das nicht. Wenn ich brenne, sind meine Tage gezählt. Niemand mehr wird meine Schönheit bewundern.“
Das Zündholz fragte: „Aber willst du denn dein Leben lang kalt und hart bleiben, ohne zuvor gelebt zu haben?“ „Aber brennen tut doch weh und zehrt an meinen Kräften“, flüsterte die Kerze unsicher. „Es ist wahr“, entgegnete das Zündholz. „Aber das ist doch das Geheimnis der Berufung. Du und ich sind berufen, Licht zu sein. Was ich als Zündholz tun kann, ist wenig. Zünde ich dich aber nicht an, so vergesse ich den Sinn meines Lebens. Ich bin dafür da, Feuer zu entfachen. Du bist eine Kerze, du bist da, um zu leuchten und Wärme zu schenken. Alles, was du an Schmerz, Leid und Kraft hingibst, wird verwandelt in Licht. Andere werden dein Feuer weitertragen. Nur wenn du dich versagst, wirst du sterben…“
Da spitzte die Kerze ihren Docht und sprach voll Erwartung: „Ich bitte dich, zünde mich an!“

1. Advent

Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet, die erste Kerze brennt.
Wir sagen euch an eine heilige Zeit,
machet dem Herrn die Wege bereit

Freut euch, ihr Christen!
Freuet euch sehr!
Schon ist nahe der Herr