02. Juni

Jeder Mensch braucht eine »Mitte« für sein Leben, eine Quelle der Wahrheit und der Güte, aus der er in der Abfolge der verschiedenen Situationen und in der Mühe des Alltags schöpfen kann. Beim stillen Innehalten hat es ein jeder von uns nötig, nicht nur den eigenen Herzschlag, sondern das Pochen einer verlässlichen Gegenwart in größerer Tiefe zu verspüren, die mit den Sinnen des Glaubens wahrnehmbar und dennoch weitaus wirklicher ist: die Gegenwart Christi, des Herzens der Welt. Ich lade daher einen jeden ein, im Monat Juni seine Verehrung des Herzens Jesu zu erneuern und so auch das traditionelle Gebet der Aufopferung des Tages zu intensivieren und dabei die von mir für die ganze Kirche gegebenen Gebetsanliegen zu beachten.

Papst Benedikt XVI. am 01. Juni 2008

01. Juni

Im Angelusgebet betrachten wir das Heilsgeheimnis, dass Gott sich in Maria eine Wohnung bereitet hat. Die Haltung der Mutter Gottes, ihre unerschütterliche Zuversicht auf den göttlichen Beistand bei allem Tun, wollen wir nachahmen. Gottes Segen ruht auf denen, die auf sein Wort bauen und seine Gegenwart mit Leib und Leben in der Welt bezeugen. Der Herr geleite euch auf allen Wegen!

Papst Benedikt XVI. am 01. Juni 2008

31. Mai

Diese Tage vor Pfingsten sind eine Zeit des besonderen Gebets um den Heiligen Geist.

Bitten wir inständig um die Gabe des Geistes Gottes! Er macht uns neu, er schenkt Leben und gibt Kraft, das Antlitz der Erde zu erneuern. Der Herr erfülle euch mit seiner Gnade und seinem Frieden.

Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 04. Mai 2008

30. Mai

Kehren wir zurück zum christlichen Glaubensgeheimnis der Himmelfahrt. Nachdem der Herr in den Himmel aufgefahren war, versammelten sich die Jünger mit der Mutter Jesu im Obergemach zum Gebet (vgl. Apg 1,14) und baten einmütig um den Heiligen Geist, der sie mit seiner Kraft erfüllen sollte, damit sie für den auferstandenen Christus Zeugnis ablegen (vgl. Lk 24,49; Apg 1,8). Jede christliche Gemeinschaft macht in diesen Tagen, vereint mit der allerseligsten Jungfrau Maria, von neuem diese einzigartige spirituelle Erfahrung in Vorbereitung auf das Hochfest Pfingsten. Auch wir wenden uns jetzt an Maria mit dem Gesang des »Regina Caeli« und bitten sie um ihren Schutz für die Kirche und besonders für all jene, die sich dem Werk der Evangelisierung durch die Kommunikationsmittel widmen.

Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 08. Mai 2005 (Christi Himmelfahrt)

29. Mai

Heute wird in vielen Ländern, darunter auch in Italien, das Hochfest Christi Himmelfahrt gefeiert. An diesem Fest ist die christliche Gemeinschaft eingeladen, den Blick auf Ihn zu richten, der 40 Tage nach seiner Auferstehung vor den Augen der staunenden Apostel emporgehoben, von einer Wolke aufgenommen und ihren Blicken entzogen wurde (vgl. Apg 1,9). Wir sind somit aufgerufen, unseren Glauben an Jesus zu erneuern, den einzigen wahren Rettungsanker für alle Menschen. Durch seine Auffahrt in den Himmel hat er uns den Weg zu unserer endgültigen Heimat, dem Paradies, wieder geöffnet. Jetzt steht er uns mit der Kraft seines Geistes auf unserem täglichen Pilgerweg auf Erden bei.

Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 08. Mai 2005 (Christi Himmelfahrt)

27. Mai

Das Kreuzzeichen ist gewissermaßen die Zusammenfassung unseres Glaubens, denn es sagt uns, wie weit Gottes Liebe zu uns gegangen ist; es sagt uns, dass es auf der Welt eine Liebe gibt, die stärker ist als der Tod, stärker als unsere Schwächen und unsere Sünden. Die Kraft der Liebe ist stärker als das Böse, das uns bedroht.

(Papst Benedikt XVI.)

26. Mai

In der Osterzeit lädt uns das Gebet Regina Caeli ein, uns mit Maria über die Auferstehung ihres Sohnes zu freuen und sie um ihre Fürbitte anzurufen. »Bitt Gott für uns, Maria«: So dürfen wir gerade im Marienmonat Mai unsere Anliegen der Gottesmutter anvertrauen, und dies will ich in besonderer Weise tun, wenn ich diese Woche während meiner Apostolischen Reise nach Portugal als Pilger nach Fátima komme. Maria begleite uns und unsere Lieben mit ihrer mütterlichen Fürsprache.

Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 09. Mai 2010

25. Mai

Das Evangelium des heutigen Sonntags, das dem 14. Kapitel des Johannesevangeliums entnommen ist, gibt uns indirekt ein geistliches Bild der Jungfrau Maria, wenn Jesus sagt:

»Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen« (Joh 14,23). Diese Worte richten sich an die Jünger, sie können jedoch in höchstem Maß gerade auf jene Frau angewandt werden, die die erste und vollkommene Jüngerin Jesu ist. Maria hat nämlich als erste in vollkommener Weise das Wort ihres Sohnes befolgt und so gezeigt, dass sie ihn nicht nur als Mutter, sondern zuvor noch als demütige und gehorsame Magd liebt; aus diesem Grund hat Gott, der Vater, sie geliebt, und die Allerheiligste Dreifaltigkeit hat in ihr Wohnstatt genommen. Des weiteren sei angemerkt: In dem Moment, als Jesus seinen Freunden verheißt, dass der Heilige Geist ihnen beistehen und helfen wird, sich an jedes seiner Worte zu erinnern und sie in der Tiefe zu begreifen (vgl. Joh 14,26) – wie sollte man da nicht an Maria denken, die in ihrem Herzen, dem Tempel des Heiligen Geistes, treu bewahrte und auslegte, was ihr Sohn sagte und tat? Auf diese Weise ist die Mutter Jesu bereits vor und besonders nach Ostern auch die Mutter und das Urbild der Kirche geworden.

(Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 09. Mai 2010)

24. Mai

Als Jünger Christi wollen wir alle Missionare der Liebe und der Hoffnung für unsere Mitmenschen und für die ganze Welt sein. Bitten wir den Herrn um seinen Geist, damit wir kraftvoll Zeugnis für seine Botschaft ablegen, die das wahre Leben schenkt. Gott geleite euch auf allen Wegen.

(Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 23. Mai 2007)