Viele Gründe bestehen für uns, Jesus Christus, die menschgewordene Weisheit, zu lieben; aber der stärkste Beweggrund liegt nach meiner Meinung in den Leiden, die er für uns erduldet hat, um uns seine Liebe zu beweisen.
Christi Leiden bezog sich zunächst auf zeitliche Güter. Abgesehen von der Armut, die bei seiner Geburt, seiner Flucht nch Ägypten und das ganze Leben lang sein Los war, wurden ihm bei seinem bitteren Leiden sogar noch seine Kleider genommen.
Er litt sodann an seiner Ehre und seinem Ruf; denn er wurde mit Schmähungen überhäuft. Man hieß ihn einen Gotteslästerer, Aufwiegler und Besessenen.
Er litt in seiner Weisheit; denn er wurde als Nichtswisser und als Schwindler angesehen und wie ein Narr behandelt.
Er litt in seiner Macht; denn man hielt ihn für einen Zauberer und Magier, der durch einen Bund mit dem Teufel falsche Wunder wirke.
Einer von seinen Jüngern verkaufte und verriet ihn, der erste unter ihnen verleugnete ihn, die anderen verließen ihn.
Fortsetzung folgt…
(Ludwig Maria Grignion von Montfort)