02. März

Wir befinden uns im Jahr des Glaubens, das ich wollte, um gerade unseren Glauben an Gott zu stärken in einem Kontext, der ihn immer mehr als nebensächlich betrachtet. Ich möchte alle einladen, ihr festes Vertrauen auf den Herrn zu erneuern, sich wie Kinder den Armen Gottes anzuvertrauen, in der Gewissheit, dass diese Arme uns immer stützen und uns ermöglichen, Tag für Tag voranzuschreiten, auch in der Mühsal. Ich möchte, dass jeder sich geliebt fühlt von jenem Gott, der seinen Sohn für uns hingegeben und uns seine grenzenlose Liebe gezeigt hat.

Ich möchte, daß jeder die Freude empfindet, Christ zu sein. In einem schönen Gebet, das man jeden Morgen beten sollte, heißt es: „Ich bete dich an, mein Gott, und ich liebe dich von ganzem Herzen. Ich danke dir, daß du mich erschaffen hast und mich hast Christ werden lassen …“ Ja, seien wir froh über das Geschenk des Glaubens; es ist das kostbarste Gut, das niemand uns nehmen kann! Danken wir dem Herrn jeden Tag dafür, mit dem Gebet und mit einem kohärenten christlichen Leben. Gott liebt uns, aber er erwartet, dass auch wir ihn lieben!

Fortsetzung folgt …
(Papst Benedikt XVI. bei der Audienz am 27.02.2013)

01. März

Als ich am 19. April vor fast acht Jahren eingewilligt habe, den Petrusdienst zu übernehmen, hatte ich die feste Gewissheit, die mich immer begleitet hat: diese Gewissheit, dass die Kirche lebt und zwar aus dem Wort Gottes. Wie ich schon mehrmals erzählt habe, vernahm ich in meinem Innern diese Worte: „Herr, warum verlangst du das von mir, und was verlangst du von mir?

Es ist eine große Last, die du mir auf die Schultern legst, aber wenn du es von mir verlangst, werde ich auf dein Wort hin die Netze auswerfen, in der Gewissheit, dass du mich leiten wirst, auch mit all meinen Schwächen.“ Und acht Jahre danach kann ich sagen, dass der Herr mich wirklich geführt hat, er ist mir nahe gewesen, täglich habe ich seine Gegenwart wahrnehmen können. Es war eine Wegstrecke der Kirche, die Momente der Freude und des Lichtes kannte, aber auch Momente, die nicht leicht waren; ich habe mich gefühlt wie Petrus mit den Aposteln im Boot auf dem See Gennesaret: Der Herr hat uns viele Sonnentage mit leichter Brise geschenkt, Tage, an denen der Fischfang reichlich war, und es gab Momente, in denen das Wasser aufgewühlt war und wir Gegenwind hatten, wie in der ganzen Geschichte der Kirche, und der Herr zu schlafen schien. Aber ich habe immer gewusst, dass in diesem Boot der Herr ist, und ich habe immer gewusst, dass das Boot der Kirche nicht mir, nicht uns gehört, sondern ihm. Und der Herr lässt sie nicht untergehen; er ist es, der sie lenkt, sicherlich auch durch die Menschen, die er erwählt hat, denn so hat er es gewollt. Das war und ist eine Gewissheit, die durch nichts verdunkelt werden kann. Und das ist der Grund, warum mein Herz heute voll Dankbarkeit gegenüber Gott ist, weil er es der ganzen Kirche und auch mir nie an seinem Trost, seinem Licht, seiner Liebe hat fehlen lassen.

Fortsetzung folgt …
(Papst Benedikt XVI. bei der Audienz am 27.02.2013)

28. Februar

Alles und alle nehme ich in das Gebet hinein, um sie dem Herrn anzuvertrauen, damit wir seinen Willen ganz erkennen, in aller Weisheit und Einsicht, die der Geist schenkt, und damit wir ein Leben führen können, das des Herrn und seiner Liebe  würdig ist, und Frucht bringen in jeder Art von guten Werken (vgl. Kol 1,9-10).

In diesem Augenblick herrscht in mir eine große Zuversicht, denn ich weiß – wir alle wissen –, daß das Wort der Wahrheit des Evangeliums die Kraft der Kirche, ihr Leben ist. Das Evangelium läutert und erneuert, es bringt Frucht, wo immer die Gemeinschaft der Gläubigen es hört und die Gnade Gottes in der Wahrheit und in der Liebe aufnimmt. Das ist meine Zuversicht, das ist meine Freude.

Fortsetzung folgt …
(Papst Benedikt XVI. bei der Audienz am 27. Februar 2013)

27. Februar

Ich danke euch, dass ihr so zahlreich zu meiner letzten Generalaudienz gekommen seid.

Herzlichen Dank! Ich bin wirklich gerührt, und ich sehe, dass die Kirche lebt! Und ich denke, wir müssen auch dem Schöpfer Dank sagen für das schöne Wetter, das er uns jetzt – noch im Winter – schenkt.

Wie der Apostel Paulus in dem biblischen Text, den wir gehört haben, spüre auch ich in meinem Innern, dass ich vor allem Gott zu danken habe, der die Kirche führt und wachsen lässt, der sein Wort aussät und so den Glauben in seinem Volk nährt. In diesem Augenblick weitet sich mein Geist und umfasst die ganze, über die Welt verbreitete Kirche; und ich danke Gott für die „Nachrichten“, die ich in diesen Jahren des Petrusdienstes habe empfangen können über den Glauben an Jesus Christus, den Herrn, über die Liebe, die wirklich den Leib der Kirche durchströmt und sie in der Liebe leben lässt, und über die Hoffnung, die uns öffnet und zum Leben in Fülle, zur Heimat des Himmels hin orientiert.

(Fortsetzung folgt …)
(Papst Benedikt XVI. bei der Audienz am 27.02.2013

23. Februar

Die Heiligen sind Menschen, die ein ganz normales Leben, ein anspruchsvolles Berufsleben wie der heilige Bellarmin gelebt haben, aber darin inwendig bei Gott geblieben sind und von daher auch das Berufliche besser bewältigt haben. So sollten wir vom heiligen Robert Bellarmin dies lernen: den inneren Kontakt mit Gott, mit Christus zu halten und so von ihm langsam geformt und erleuchtet zu werden. Er sagt ausdrücklich: Jede Reform der Kirche beginnt mit der Reform meiner selbst. Nur wenn ich mich reformieren lasse, trage ich auch wirklich zur Erneuerung der Kirche bei. Der Herr schenke uns allen dazu seine Gnaden.

(Papst Benedikt XVI. bei der Audienz am 23.02.2011)

22. Februar

Bei der heutigen Messe im Petersdom haben wir für die neuen Kardinäle gedankt und das Fest der Kathedra des heiligen Petrus gefeiert. Christus hat seine Kirche auf das Glaubensbekenntnis des Petrus gegründet und ihm den Auftrag gegeben, die Brüder im Glauben zu stärken. Begleitet den Nachfolger des Petrus, den Papst, und die Kardinäle, die ihn in besonderer Weise in seinem Petrus dienst unterstützen, mit eurem Gebet, dass wir den Auftrag des Herrn treu erfüllen und die Kirche recht leiten können. Gesegneten Sonntag euch allen!

(Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 19.02.2012)

21. Februar

Zur Grundhaltung des christlichen Lebens gehört das Vertrauen in Gottes Güte und Vorsehung. Bei aller notwendigen Sorge um die Dinge des täglichen Lebens darf das Eigentliche, das Wesentliche nicht aus dem Blick geraten, nämlich Gott selbst. »Es muß euch zuerst um das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit gehen, dann wird euch alles andere dazugegeben « (vgl. Mt 6,33), sagt uns der Herr im heutigen Evangelium. So wollen wir uns auch im Alltag der Gegenwart Gottes öffnen. Er hilft uns, unsere Aufgaben zu meistern, und macht uns bereit, den Mitmenschen in Not beizustehen.

(Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 27.02.2011)