17. September

Der Evangelist berichtet: Bei dem Kreuz stand Maria (vgl. Joh 19,25–27). Ihr Schmerz ist ganz eins mit dem Schmerz ihres Sohnes. Es ist ein Schmerz voller Glauben und Liebe.

Auf Golgota hat Maria Anteil an der heilbringenden Kraft des Leidens Christi, indem sie ihr »Fiat«, ihr »Ja«, mit dem des Sohnes vereint. Liebe Brüder und Schwestern! Erneuern auch wir, geistlich mit der Schmerzhaften Gottesmutter vereint, unser »Ja« zu Gott, der den Weg des Kreuzes gewählt hat, um uns zu erlösen. Es ist ein großes Geheimnis, das immer noch geschieht – bis ans Ende der Welt – und das auch unser Mitwirken erfordert. Maria helfe uns, jeden Tag unser Kreuz auf uns zu nehmen und Jesus auf dem Weg des Gehorsams, des Opfers und der Liebe treu nachzufolgen.

Danke an euch alle, ihr ermutigt mich!

Papst Benedikt XVI. am 17. September 2006

16. September

»Gott, der Herr, wird mir helfen« (Jes 50,9). Diese Gewissheit des Propheten Jesaja aus den Texten der Sonntagsliturgie soll unser Denken und Handeln bestimmen. Ja, wir dürfen stets auf Gottes Hilfe vertrauen! Er ergänzt unsere guten Werke mit seiner Gnade und verleiht ihnen Wert für die Ewigkeit.

Papst Benedikt XVI. am 17. September 2006

15. September

Auch uns ist heute in der Eucharistiefeier Gottes Sohn geschenkt worden. Wer die heilige Kommunion empfangen hat, trägt jetzt den auferstandenen Herrn in besonderer Weise in sich.

Wie Maria ihn in Ihrem Schoß trug – ein wehrloses kleines Menschenwesen, ganz auf die Liebe der Mutter angewiesen – so hat sich Jesus Christus in der Gestalt des Brotes uns anvertraut, liebe Schwestern und Brüder. Lieben wir diesen Jesus, der sich uns so ganz in die Hand gibt! Lieben wir ihn, wie Maria ihn geliebt hat! Und tragen wir ihn zu den Menschen, wie Maria ihn zu Elisabeth getragen und dort Jubel und Freude ausgelöst hat! Maria hat dem Wort Gottes einen menschlichen Leib geschenkt, damit es als Mensch in die Welt kommen konnte. Schenken auch wir dem Herrn unseren Leib, lassen wir unseren Leib immer mehr zum Werkzeug der Liebe Gottes und zumTempel des Heiligen Geistes werden! Tragen wir den Sonntag mit seiner unermesslich großen Gabe in die Welt hinein!

Papst Benedikt XVI. am 09. September 2007 (Stephansplatz Wien)

14. September

Jeden Tag gibt uns das Gebet des Engel des Herrn die Möglichkeit, inmitten unserer Tätigkeiten einige Augenblicke über das Geheimnis der Menschwerdung des Sohnes Gottes nachzudenken. Zu Mittag, wenn wir schon die Mühe der ersten Stunden des Tages spüren, werden unsere Einsatzbereitschaft und unsere Großmut durch die Betrachtung des „Ja“ Marias erneuert. Dieses klare und vorbehaltlose „Ja“ wurzelt im Geheimnis der Freiheit Marias, einer vollkommenen und unversehrten Freiheit vor Gott, die dank des Vorrechts ihrer unbefleckten Empfängnis von jeder Verstrickung in die Sünde frei ist.

Papst Benedikt XVI. am 14. September 2008 in Lourdes

12. September

Der Sonntag gibt uns eine besondere Gelegenheit, in Ruhe und innerer Sammlung Gott, unserem Schöpfer, zu begegnen. So setzen wir uns mit offenem Herzen der Macht seiner Liebe und seines Erbarmens aus. Nutzen wir das Geschenk dieses Tages, um den Glanz des Lobpreises des Herrn in die neue Woche zu tragen. Christi Gegenwart geleite euch auf allen euren Wegen!

Papst Benedikt XVI. am 11. September 2005

11. September

Wenn wir die heilige Kommunion empfangen, versammeln auch wir uns – wie Maria und mit ihr vereint – um das Holz, das Jesus durch seine Liebe in ein Werkzeug des Heils verwandelt hat, und wir sprechen unser »Amen«, unser Jawort zur gekreuzigten und auferstandenen Liebe.

Papst Benedikt XVI. am 11. September 2005

10. September

Und – wie könnte man es vergessen? – eine besondere Erwähnung gebührt natürlich dem Wallfahrtsort Altötting, zu dem ich morgen pilgern werde. Dort werde ich die Freude haben, die neue Anbetungskapelle feierlich dem Gebrauch zu übergeben, die als solche gerade an diesem Ort ein ausdrucksstarkes Zeichen für die Rolle Marias ist:

Sie ist und bleibt immer die Magd des Herrn, die nicht sich selbst ins Zentrum setzt, sondern uns zu Gott hinführen will und uns einen Lebensstil lehren möchte, in dem Gott als Mitte der Wirklichkeit und als Zentrum unseres eigenen Lebens erkannt wird. An sie wenden wir uns jetzt mit dem Gebet des „Engel des Herrn“.

Papst Benedikt XVI. am 10. September 2006

09. September

Heilige Maria, makellose Mutter unseres Herrn Jesus Christus, in dir hat Gott uns das Urbild der Kirche und des rechten Menschseins geschenkt. Dir vertraue ich das Land Österreich und seine Bewohner an:

Hilf uns allen, deinem Beispiel zu folgen und unser Leben ganz auf Gott auszurichten! Lass uns, indem wir auf Christus schauen, ihm immer ähnlicher, wirklich Kinder Gottes werden! Dann können auch wir, erfüllt mit allem Segen seines Geistes, immer besser seinem Willen entsprechen und so zu Werkzeugen des Friedens werden für Österreich, für Europa und für die Welt. Amen.

Papst Benedikt XVI. am 09. September 2007 (Stephansplatz Wien)

08. September

Im Bewusstsein der wichtigen Rolle, die Maria im Leben eines jeden von uns einnimmt, feiern wir als ergebene Kinder heute das Fest ihrer Geburt.

Dieses Ereignis bildet eine grundlegende Etappe für die Familie von Nazareth, die Wiege unserer Erlösung; ein Ereignis, das uns alle angeht, da jede Gabe, die Gott ihr, der Mutter, gewährt hat, er auch im Gedanken einem jeden von uns, ihren Kindern, gewährt hat. Deshalb bitten wir mit grenzenloser Dankbarkeit Maria, die Mutter des fleischgewordenen Wortes und unsere Mutter, alle irdischen Mütter zu behüten: diejenigen, die zusammen mit ihrem Mann die Kinder in einem harmonischen familiären Umfeld erziehen, sowie jene, die aus vielerlei Gründen bei einer so schwierigen Aufgabe alleine sind. Allen sei es gegeben, in Hingabe und Treue ihren täglichen Dienst in der Familie, in der Kirche und in der Gesellschaft zu tun. Allen sei die Gottesmutter Stütze, Trost und Hoffnung!

Papst Benedikt XVI. am 07. September 2008