01. April

Gott ist treu und liebt den Menschen, selbst wenn er sich von ihm entfernt und sich dadurch selber fremd wird, so erzählt uns heute das Gleichnis vom verlorenen Sohn. In Jesus Christus schenkt Gott der Welt die Versöhnung, damit eine neue Schöpfung werde. Wir alle brauchen diese Versöhnung. Und wenn wir dieses große Geschenk annehmen, können wir auch die Botschaft der Treue und Liebe Gottes, der uns allen wie ein barmherziger Vater entgegenkommt, weitertragen. Von Herzen wünsche ich euch allen einen gesegneten vierten Fastensonntag.

(Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 14. März 2010)

30. März

Aus Liebe hat Gott seinen Sohn hingegeben, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat. Dieses Wort Jesu am 4. Fastensonntag, dem Sonntag »Laetare«, erfüllt uns mit froher Zuversicht; es bestärke uns darin, Christus nachzufolgen und in Glauben und Liebe das Gute zu tun. Dazu schenke euch allen der Herr den Beistand des Heiligen Geistes.

(Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 26.03.2006)

29. März

Die in Gott gegründete Gemeinschaft ist ein Geschenk der Liebe, die nach dem Beispiel Christi auch in unserem Leben sichtbar werden muß: „Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe“ (Joh 15,12). „Sie sollen eins sein, wie wir eins sind“ (Joh 17,22). Zurecht erwarten die Menschen von uns Christen, dass wir in dieser Liebe leben, damit in einer Welt voller Konflikte und Spaltungen das Licht der Vergebung und der Gemeinschaft in Christus aufstrahle.

(Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 29.03.2006)

28. März

„Der Glaube der Christen“, sagt der hl. Augustinus, „ist die Auferstehung Christi“. Die Apostelgeschichte erklärt das mit aller Deutlichkeit: „Gott hat vor allen Menschen Jesus dadurch ausgewiesen, dass er ihn von den Toten auferweckt hat“ (17,31).

Um zu beweisen, dass Jesus wahrhaftig der Sohn Gottes, der erwartete Messias ist, reichte in der Tat der Tod nicht aus. Wie viele Menschen haben im Laufe der Geschichte für eine für gerecht gehaltene Sache ihr Leben aufgeopfert und sind gestorben! Und tot sind sie geblieben. Der Tod des Herrn beweist die unermessliche Liebe, mit der er uns geliebt hat, bis hin zum Opfer für uns; aber erst seine Auferstehung ist der »sichere Beweis«, ist die Gewissheit, dass alles, was er sagt, die Wahrheit ist, die auch für uns, für alle Zeiten gilt. Dadurch dass ihn der Vater auferweckte, hat er ihn verherrlicht. So schreibt der hl. Paulus im Brief an die Römer: „Wenn du mit deinem Mund bekennst: ›Jesus ist der Herr‹ und in deinem Herzen glaubst: ›Gott hat ihn von den Toten auferweckt‹, so wirst du gerettet werden“ (10,9).

(Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 26.03.2008)

27. März

Liebe Brüder und Schwestern, wir müssen unsere Bindung an den für uns gestorbenen und auferstandenen Christus beständig erneuern: Sein Ostern ist auch unser Ostern, da uns im auferstandenen Christus die Gewißheit unserer Auferstehung geschenkt wird. Die Nachricht von seiner Auferstehung von den Toten veraltet nicht, und Jesus ist immer lebendig; und lebendig ist sein Evangelium.

(Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 26.03.2008)

26. März

»Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast«. Die Antwort Marias an den Engel dauert in der Kirche fort; diese ist berufen, Christus in der Geschichte durch ihre Bereitschaft zu vergegenwärtigen, damit Gott auch weiterhin die Menschheit mit seiner Barmherzigkeit besuchen kann. Das »Ja« Jesu und Marias wiederholt sich also im »Ja« der Heiligen und besonders der Märtyrer, die um des Evangeliums willen getötet werden.

In dieser Fastenzeit schauen wir noch öfter auf die Muttergottes, die das in Nazaret gesprochene »Ja« auf dem Kalvarienberg besiegelt. Vereint mit Jesus, dem Zeugen der Liebe des Vaters, hat Maria das Martyrium der Seele erlebt. Wir wollen vertrauensvoll um ihre Fürsprache bitten, damit die Kirche in Treue zu ihrer Sendung vor der ganzen Welt mutig für die Liebe Gottes Zeugnis gebe.

(Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 25.03.2007)

25. März

Die Verkündigung, die am Anfang des Lukasevangeliums erzählt wird, ist ein bescheidenes, verborgenes Ereignis – niemand sah es und niemand wusste davon außer Maria –, gleichzeitig aber ist es für die Geschichte der Menschheit entscheidend. Als die Jungfrau ihr »Ja« zur Verkündigung des Engels sagte, wurde Jesus empfangen, und mit Ihm begann das neue Zeitalter der Geschichte, das im Ostergeschehen als »neuer und ewiger Bund« besiegelt werden sollte.

In Wirklichkeit ist das Jawort Marias der vollkommene Widerschein des Jaworts Christi selbst, als er in die Welt kam, wie im Hebräerbrief als Deutung zum Psalm 40 geschrieben steht: »Ja, ich komme – so steht es über mich in der Schriftrolle –, um deinen Willen, Gott, zu tun« (10,7). Der Gehorsam des Sohnes spiegelt sich im Gehorsam der Mutter wider, und auf diese Weise, durch das Aufeinandertreffen der beiden Jaworte, konnte Gott ein menschliches Antlitz annehmen. So ist die Verkündigung auch ein christologisches Fest, weil es ein zentrales Mysterium Christi feiert: seine Menschwerdung.

Fortsetzung folgt …

(Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 25.03.2007)

24. März

Angesichts gewisser Unglücksfälle – so mahnt Er – nützt es nichts, die Schuld auf die Opfer abzuwälzen. Wahre Weisheit liegt vielmehr darin, sich von der Unsicherheit des Daseins in Frage stellen zu lassen und eine Haltung der Verantwortlichkeit anzunehmen: Buße zu tun und uns im Leben zu bessern. Das ist Weisheit, das ist die wirksamste Antwort auf das Böse, auf jeder Ebene: auf der zwischenmenschlichen, sozialen und internationalen.

Christus ermahnt, auf das Böse in erster Linie mit einer ernsthaften Gewissenserforschung und mit der Verpflichtung zu antworten, das eigene Leben zu läutern. Anderenfalls – sagt er – werden wir umkommen, werden wir alle auf dieselbe Weise umkommen. Das einzige letzte Schicksal der Menschen und Gesellschaften, die ein Leben führen, ohne sich je in Frage zu stellen, ist in der Tat der Untergang. Die Umkehr hingegen bewahrt zwar nicht vor Problemen und Unglücksfällen, sie erlaubt es jedoch, ihnen »anders« entgegenzutreten. Vor allem hilft sie dabei, dem Bösen vorzubeugen, indem sie bestimmte von ihm ausgehende Bedrohungen entschärft. Und in jedem Fall erlaubt sie es, das Böse mit dem Guten zu besiegen, wenn auch nicht immer auf der Ebene der Tatsachen – die zuweilen nicht von unserem Willen abhängen –, so doch sicherlich auf der geistlichen Ebene. Kurz gesagt: Die Umkehr besiegt das Böse von der Wurzel her, die die Sünde ist, selbst wenn sie nicht immer seine Folgen vermeiden kann.

(Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 11.03.2007)

23. März

Der Abschnitt aus dem Lukasevangelium, der an diesem dritten Fastensonntag verkündet wird, gibt die Anmerkung Jesu zu zwei Ereignissen aus dem Tagesgeschehen wieder. Das erste war der Aufstand einiger Galiläer, den Pilatus blutig niederschlagen ließ, das zweite der Einsturz eines Turmes in Jerusalem, der 18 Todesopfer gefordert hatte. Zwei sehr unterschiedliche tragische Begebenheiten: Die eine wurde vom Menschen verursacht, die andere geschah zufällig. Gemäß der Mentalität jener Zeit neigten die Menschen zu der Annahme, dass das Unglück auf die Opfer wegen ihrer eigenen schweren Schuld hereingebrochen sei.

Jesus hingegen sagt: »Meint ihr, dass nur diese Galiläer Sünder waren? […] Oder jene achtzehn Menschen, […] meint ihr, dass nur sie Schuld auf sich geladen hatten, alle anderen Einwohner von Jerusalem aber nicht?« (Lk 13,2.4). In beiden Fällen kommt er zu dem Schluss: »Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt« (Lk 13,3.5).

Das ist also der Punkt, zu dem Jesus seine Zuhörer führen möchte: die Notwendigkeit der Umkehr. Er stellt sie nicht in moralistischer, sondern in realistischer Weise dar, nämlich als einzig angemessene Antwort auf Geschehnisse, die die menschlichen Sicherheiten in eine Krise stürzen.

Fortsetzung folgt…

(Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 11.03.2007)