Die Gestalt des Johannes, des Vorläufers Christi, stellt gewissermaßen den Übergang vom Alten zum Neuen Testament dar: Johannes kündigte den Messias an und wurde selbst Zeuge für Christus, das Lamm Gottes. Bitten wir diesen großen Heiligen um seine Fürsprache, dass auch wir Christus erkennen und seinen Weisungen in unserem Leben stets folgen. Gottes Geist geleite euch auf all euren Wegen!
Nehmen wir uns den großen Beter Elija zum Vorbild, damit auch wir für die Menschen beten und dabei, auch wenn wir nicht unmittelbar für unsere eigenen Interessen erhört werden, um so mehr auf Gottes Liebe und auf die wirkliche Antwort Gottes an die Menschheit vertrauen lernen. Die Friede des Herrn geleite euch auf allen euren Wegen!
Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 15. Juni 2011
Der vertraute Umgang des Mose mit dem liebenden und treuen Gott soll auch uns ein Vorbild sein. Dabei nimmt Christus uns sozusagen in sich auf, und wir können auch als Freunde, als Söhne, als Töchter, als Kinder mit Gott sprechen und mit ihm ringen und so erneuert werden. Gottes Geist begleite euch bei all eurem Tun!
Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 01. Juni 2011
Maria ist die »eucharistische Frau«, wie Papst Johannes Paul II. sie in seiner Enzyklika Ecclesia de Eucharistia genannt hat. Beten wir zur allerseligsten Jungfrau, auf dass jeder Christ seinen Glauben an das eucharistische Geheimnis vertiefe, um in ständiger Gemeinschaft mit Jesus zu leben und sein glaubhafter Zeuge zu sein.
Fortsetzung… Die Wirkung, die von diesem Schatz ausgeht, der für die Getauften bestimmt ist, beschränkt sich jedoch nicht auf den innerkirchlichen Bereich: Die Eucharistie ist der Herr Jesus, der sich hingibt »für das Leben der Welt« (Joh 6,51).
Zu jeder Zeit und an jedem Ort möchte er dem Menschen begegnen und ihm das Leben Gottes bringen. Aber nicht nur das: Die Eucharistie besitzt auch kosmische Bedeutung, denn die Wandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi bildet den Ursprung der Vergöttlichung der Schöpfung. Deshalb zeichnet sich das Fronleichnamsfest ganz besonders durch die Tradition aus, das Allerheiligste Sakrament in Prozession zu tragen, eine Geste, die reich ist an Bedeutung. Indem wir die Eucharistie auf die Straßen und Plätze tragen, wollen wir das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist, mitten in unser Alltagsleben bringen; wir wollen, dass Jesus dort geht, wo wir gehen, dass er dort lebt, wo wir leben. Unsere Welt, das Dasein eines jeden von uns muss zu seinem Tempel werden. An diesem Festtag verkündet die christliche Gemeinschaft, dass die Eucharistie alles für sie ist, dass sie ihr Leben ist, die Quelle der Liebe, die den Tod überwindet. Der Gemeinschaft mit dem eucharistischen Christus entspringt die Liebe, die unser Dasein verwandelt und uns alle trägt auf unserem gemeinsamen Weg zur himmlischen Heimat. Daher singen wir mit den Worten der Liturgie: »Guter Hirt, du wahre Speise / (…) Du, der alles weiß und leitet, uns im Tal des Todes weidet, lass an deinem Tisch uns weilen, deine Herrlichkeit uns teilen. Deinen Seligen mach uns gleich«.
Heute wird in Italien und in anderen Ländern das Hochfest Fronleichnam gefeiert, das in Rom bereits am vergangenen Donnerstag mit der Prozession durch die Stadt seinen Höhepunkt erfahren hat. Es ist das öffentliche und feierliche Fest der Eucharistie, Sakrament des Leibes und Blutes Christi: Das Geheimnis, das beim Letzten Abendmahl eingesetzt wurde und dessen wir jedes Jahr am Gründonnerstag gedenken, wird an diesem Tag allen Menschen gezeigt, umgeben vom tiefen Glauben und der großen Verehrung der kirchlichen Gemeinschaft.
Die Eucharistie ist in der Tat der »Schatz« der Kirche, das kostbare Erbe, das der Herr ihr hinterlassen hat. Und die Kirche bewahrt es mit größter Sorgfalt, indem sie die Eucharistie jeden Tag in der heiligen Messe feiert, in Kirchen und Kapellen anbetet, an die Kranken austeilt und denen als Wegzehrung spendet, die ihre letzte Reise antreten.
Wir Christen sind auf den Namen des Dreifaltigen Gottes getauft.
Er selbst schenke uns die Gnade, die Größe dieses Geheimnisses immer tiefer zu erkennen und unser Leben von der göttlichen Liebe tragen und durchdringen zu lassen
Unter allen Geschöpfen ist die Jungfrau Maria das Meisterwerk der Allerheiligsten Dreifaltigkeit: In ihrem demütigen und gläubigen Herzen hat der Herr sich eine würdige Wohnung bereitet, um das Geheimnis des Heils zur Erfüllung zu bringen. Die göttliche Liebe fand in ihr vollkommene Entsprechung, und in ihrem Schoß ist der eingeborene Sohn Mensch geworden. Wenden wir uns mit kindlichem Vertrauen an Maria, damit wir mit ihrer Hilfe in der Liebe wachsen und aus unserem Leben einen Lobgesang an den Vater durch den Sohn im Heiligen Geist machen können.
Für den Glaubenden spricht das ganze Universum vom einen und dreifaltigen Gott. Vom Weltall bis hin zu den kleinsten mikroskopischen Teilchen verweist alles, was existiert, auf ein Sein, das sich in der Vielfalt und Verschiedenheit der Elemente wie in einer gewaltigen Symphonie mitteilt. Alle Lebewesen sind gemäß einem harmonischen Dynamismus geordnet, den wir analog als »Liebe« bezeichnen können.
Nur im Menschen als freiem und vernunftbegabtem Wesen wird dieser Dynamismus jedoch geistlich, wird er als Antwort an Gott und an den Nächsten in aufrichtiger Selbsthingabe zu verantwortlicher Liebe. In dieser Liebe findet das menschliche Wesen seine Wahrheit und sein Glück. Unter den verschiedenen Analogien zum unaussprechlichen Geheimnis des einen und dreifaltigen Gottes, die die Gläubigen zu erkennen in der Lage sind, möchte ich die der Familie erwähnen. Sie ist aufgerufen, eine Gemeinschaft der Liebe und des Lebens zu sein, in der die Unterschiede zusammenwirken sollen, um ein »Gleichnis der Gemeinschaft« zu bilden.
Am heutigen Sonntag nach Pfingsten feiern wir das Hochfest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Durch den Heiligen Geist, der die Worte Jesu verstehen hilft und in die ganze Wahrheit führt (vgl. Joh 14,26; 16,13), können die Gläubigen sozusagen Kenntnis erlangen vom innersten Wesen Gottes und dabei entdecken, dass Er keineswegs unendliche Einsamkeit ist, sondern Gemeinschaft des Lichtes und der Liebe, geschenktes und empfangenes Leben in einem ewigen Dialog zwischen dem Vater und dem Sohn im Heiligen Geist – Liebender, Geliebter und Liebe, um es mit den Worten des hl. Augustinus zu sagen.
In dieser Welt kann niemand Gott sehen, Er selbst aber hat sich zu erkennen gegeben, so dass wir mit dem Apostel Johannes sagen können: »Gott ist die Liebe« (1 Joh 4,8.16), »wir haben die Liebe erkannt, die Gott zu uns hat, und ihr geglaubt« (Enzyklika Deus caritas est, 1; vgl. 1 Joh 4,16). Wer Christus begegnet und Freundschaft mit ihm schließt, nimmt die trinitarische Gemeinschaft in seine Seele auf, wie Jesus den Jüngern verheißen hat: »Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen« (Joh 14,23).