23. August

Der Ausblick auf das himmlische Jerusalem, den uns die Offenbarung des Johannes gewährt, gibt uns Trost, Hoffnung und Zuversicht auf dem oft schwierigen und steinigen Weg durch die Geschichte und durch unser Leben. Den Herrn erwarten wir gläubigen Herzens und wie wissen, dass er auch inmitten seiner Verborgenheit heute schon da und mit uns auf dem Weg ist.

Deswegen bitten wir mit der alten Kirche mit einem Gebet, das wir bei Paulus aramäisch, in der Offenbarung griechisch finden: „Komm, Herr Jesus!“ (Offb 22, 20). Wir bitten ihn darum, dass er einmal endgültig kommt und die Welt verwandelt. Wir bitten ihn aber darum, dass er auch heute kommt und die Welt erneuert und dem Frieden zum Sieg verhilft.

(Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 23. August 2006)

22. August

Die Kirche feiert heute den Gedenktag Maria Königin. Es ist der achte Tag nach dem Hochfest ihrer Aufnahme in den Himmel. In dem dogmatischen Text des Zweiten Vatikanischen Konzils Lumen Gentium wird gesagt: »Maria wurde als Königin des Alls vom Herrn erhöht, um vollkommener ihrem Sohn gleichgestaltet zu sein, dem Herrn der Herren« (Nr. 59). Das Königtum Christi, wir wissen es, ist ganz durchwoben von Demut, Dienen, Liebe und unterscheidet sich so von irdischen Reichen und Machtblöcken. Das gleiche gilt für Maria: Sie ist Königin im Dienst für Gott und für die Menschen. Sie ist eine Königin der Liebe, die ihre Hingabe an Gott lebt und so in den Plan der Erlösung Gottes für die Menschen eintritt. Als Königin des Himmels ist sie Gott ganz nahe. Aber weil sie Gott nahe ist, ist sie uns nahe. Als eine Mutter, die uns liebt und kennt, will sie uns allen nahe sein. Ihr mütterlicher Segen möge euch auf allen euren Wegen begleiten.

 (Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 22. August 2012)

21. August

Zu den Wegen, die uns zu Gott führen können, zählen auch die verschiedenen Ausdrucksformen der Kunst. Werke der Architektur, der bildenden Kunst, der Musik oder der Literatur, die aus dem Glauben entstanden sind und ihn ausdrücken, laden uns ein, das unmittelbar Gegenwärtige zu überschreiten und auf Gott zuzugehen. Sie lassen in uns den Wunsch wachsen, die Quelle aller Schönheit zu suchen. Ich wünsche euch, daß der Herr euch allen in dieser Urlaubszeit Momente der Gnade schenkt, in denen ihr durch die Erfahrung künstlerischer Schönheit mehr als dies, mehr als bloße menschliche Kultur, die Gegenwart der Schönheit selbst spürt. Gottes Geist geleite euch auf allen euren Wegen!

 (Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 31. August 2010)

20. August

In der Taufe sind wir Kinder Gottes geworden. Als Getaufte sind wir zur Heiligkeit berufen: Die Liebe Gottes soll durch uns in die Welt ausstrahlen. Dabei helfen uns die Heiligen, die uns die Kirche Tag für Tag vor Augen stellt. Die Heiligen sind gelebtes Evangelium. Ihr Beispiel zeigt uns, wie auch wir heute die Frohbotschaft Christi konkret leben können. Vertraut auf die Hilfe der Heiligen. Sie sind uns Fürsprecher und Begleiter auf all unseren Wegen.

(Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 20. August 2008)

19. August

Liebe Brüder und Schwestern, öffnet euer Herz für diese große Gabe, die Christus in der heiligen Eucharistie stets neu für uns bereithält. Wenn wir seinen Leib und sein Blut würdig empfangen, bleibt Christus in uns und wir in ihm.

(Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 20. August 2006)

17. August

Im heutigen Sonntagsevangelium hören wir von der Fahrt der Apostel über den See Gennesaret. Die Jünger im Boot haben mit Gegenwind zu kämpfen, während Jesus in der Einsamkeit betet. Mancher von uns mag ähnliche Erfahrungen kennen: schwierige Situationen bewältigen zu müssen, wo Gott so weit weg zu sein scheint. Doch gerade wenn Jesus beim Vater ist, bleibt er den Seinen nahe und kommt ihnen zu Hilfe. Auch uns lässt der Herr nicht allein. Wir dürfen auf seine Nähe vertrauen und wollen stets auf ihn hören und ihm folgen. Er geleitet uns sicher auf unserem Weg.

(Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 07. August 2011)

16. August

Der Glaube kann Berge versetzen. Glauben heißt aber nicht, sich bequem zurückzulehnen, da es Gott schon richten wird. Das Evangelium fordert uns vielmehr dazu auf, aufmerksam zu wachen und die anvertrauten Aufgaben treu zu erfüllen. Dann gilt auch uns die Verheißung, dass die im Vertrauen auf Gott vollbrachten Werke der Liebe bleibende, ja ewige Frucht bringen werden.

(Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 08. August 2010)

15. August

Das in der Volkstradition so beliebte Fest der Aufnahme Marias in den Himmel ist für alle Gläubigen eine gute Gelegenheit, über den wahren Sinn und Wert des menschlichen Daseins im Hinblick auf die Ewigkeit nachzudenken. Liebe Brüder und Schwestern, der Himmel ist unsere endgültige Heimat. Maria ermutigt uns von dort aus durch ihr Beispiel, den Willen Gottes anzunehmen, uns nicht von flüchtigen Anreizen all dessen, was unwichtig und vergänglich ist, verführen zu lassen und den Versuchungen des Egoismus und des Bösen nicht nachzugeben, die im Herzen die Lebensfreude auslöschen.

(Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 15. August 2005)

14. August

Die Jungfrau Maria, die vom Himmel aus über uns wacht, helfe uns nicht zu vergessen, dass wir hier auf Erden nur auf der Durchreise sind, und sie lehre uns, uns auf die Begegnung mit Christus vorzubereiten, der »zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters sitzt: von dort wird er wiederkommen, um die Lebenden und die Toten zu richten «.

(Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 12. August 2007)

13. August

Christus rückt unsere irdischen Vorstellungen zurecht: Vor Gott zählt nicht das menschlich Große, sondern das Geringe, das Verachtete. Nicht die Selbstherrlichkeit macht den Menschen groß, sondern das Leben nach Gottes Willen und die Gemeinschaft mit ihm. Nehmen wir uns dabei die Heiligen zum Vorbild! Gottes Geist begleite euch!

(Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 29. August 2010)