19. Mai – Ganz Dein…

Fortsetzung…

Das Heilmittel in diesem Fall ist die Kräftigung des Leibes durch erlaubte Erleichterungen und Erholung. So verordnet der hl. Franz von Assisi seinen Ordensleuten, dass sie mäßig in ihren Kasteiungen sein sollen, um nicht im Eifer des Geistes zu erlahmen.
Dieser glorreiche Vater wurde einst von so tiefer Schwermut erfasst, dass es gegen seinen Willen auch in seinem äußeren Wesen sichtbar wurde. Wollte er mit seinen Brüdern reden, so konnte er es nicht; ging er von ihnen weg, dann wurde es noch schlimmer; Fasten und Kasteiungen drückten ihn nieder, das Gebet bot ihm keine Erleichterung. Zwei Jahre verbrachte er in diesem Zustand; Gott schien ihn ganz verlassen zu haben. Nachdem er aber demütig diesen furchtbaren Sturm ertragen hatte, gab ihm der Heiland in einem Augenblick den Frieden der Seele zurück. Wir sehen also, dass auch die großen Diener Gottes solchen Erschütterungen ausgesetzt sind; darum dürfen die kleineren nicht erstaunt sein, wenn sie auch ihnen zustoßen.

(Franz von Sales)