11. August

„Glücklich der, dem es gegeben ist, vom heiligen Gastmahl zu trinken und mit dem ganzen Herzen dem anzuhangen, dessen Schönheit die seligen Scharen des Himmels immerfort bewundern, dessen Liebe uns bewegt, dessen Betrachtung uns erquickt, dessen Güte und Süße uns erfüllt, dessen Gedächtnis beglückend aufleuchtet, von dessen Duft die Toten lebendig werden und dessen herrliche Schau die Bürger des himmlischen Jerusalems erfreut. Dieses Jerusalem ist der Glanz der ewigen Herrlichkeit, der Widerschein des ewigen Lichtes, der ungetrübte Spiegel“1. Schau jeden Tag in diesen Spiegel, Königin, Braut Jesu Christi, und erblicke in ihm dauernd dein Angesicht. Schmück dich innen und außen, mit buntgestickten Kleidern2; geziert mit den Tugenden wie mit Blumen und prächtigen Kleidern, wie es der keuschen Tochter und Braut des höchsten Königs zukommt. In diesem Spiegel leuchten stetige Armut, heilige Demut und unaussprechliche Liebe, wie du das über den ganzen Spiegel hin mit Gottes Gnade erkennen kannst.“

(Auszug aus der Lesung der Lesehore am Gedenktag der hl. Klara)

08. August

Dominikus lebte heilig und war erfüllt von heiligem Eifer. So erwies er sich as Werkzeug der Ehre und der Gnade. In seinem Innern besaß er eine große Ausgeglichenheit des Geistes. Nur Mitleid und Erbarmen vermochten ihn zu erregen. Da ein frohes Herz das Angesicht erhellt, verrieten seine sichtbare Güte und seine heitere Miene nach außen hin die freundliche Verfassung des inneren Menschen.

(Auszug der Lesung der Lesehore am Gedenktag des hl. Dominikus)

06. August

(Quelle: Georg Ott, Legende von den lieben Heiligen Gottes. Regensburg 1884)

Des ew´gen Glanzes Lichtgestalt,
die unsre Hoffnung sehnend sucht,
macht heute der verklärte Herr
den Seinen strahlend offenbar.

Er führt die Jünger auf den Berg
und zeigt sich in der Herrlichkeit:
Sein Leib die Sonne überstrahlt;
und sein Gewand ist weiß wie Schnee.

Und aus der lichten Wolke dringt
des Vaters Stimme, die bezeugt:
„Seht, dies ist mein geliebter Sohn,
auf dem mein Wohlgefallen ruht.“

Herr, führe uns aus der dunklen Welt
zum Lichte, das du selber bist,
und wandle unsern armen Leib
zum Bilde deiner Herrlichkeit.

Gott Vater, dir sei Preis und Ruhm,
dem Sohne, deinem Ebenbild,
dem Geiste, der euch beide eint,
jetzt, immer und in Ewigkeit. Amen.

(Hymnus der Laudes am Fest Verklärung des Herrn)

04. August

Schaut, meine Lieben, der Schatz des Christen ist nicht auf der Erde, sondern im Himmel. Unser Denken muss sich also dahin richten, wo unser Schatz ist.

Dies ist die schöne Aufgabe des Menschen: zu beten und zu lieben. Wenn ihr betet und liebt, seht, das ist das Glück des Menschen auf Erden. Das Gebet ist nichts anderes als Vereinigung mit Gott. Wenn jemand ein reines, mit Gott verbundenes Herz hat, dann überkommt ihn ein berauschendes Gefühl von Wonne und Glück, ein Licht, das ihn wunderbar umleuchtet. In dieser tiefen Vereinigung sind Gott und die Seele wie zwei ineinander verschmolzene Kerzen, die keiner mehr trennen kann. Überaus schön ist die Vereinigung Gottes mit seinem geringen Geschöpf; es ist ein Glück, das niemand begreifen kann.

(Auszug der Lesung der Lesehore am Gedenktag des hl. Johannes Maria Vianney)

03. August

Die Glut des Mittags treibt uns um,
die Stunden eilen wie im Flug;
du, Gott vor dem die Zeiten stehn,
laß uns ein wenig bei dir ruhn.

Wir atmen fiebrig und gehetzt,
der Streit flammt auf, das rasche Wort;
in deiner Nähe, starker Gott,
ist Kühlung, Frieden und Geduld.

Gewähr uns dies, o guter Gott,
du, Vater, und du, einz´ger Sohn,
die ihr mit ihm, dem Heil´gen Geist,
regiert durch Zeit und Ewigkeit. Amen.

(Hymnus der Sext)

02. August

Du schenkst uns diesen neuen Tag;
– mach unsere Herzen hell in deinem Licht.

Laß uns schon am Morgen dein Erbarmen erfahren;
– die Freude an dir sei unsere Kraft den ganzen Tag.

Gib, dass wir heute deinem Beispiel folgen;
– und gut sind zu allen Menschen.

Bekehre unsere Herzen zu dir
– bewahre uns heute vor jeder Sünde.

(Bitten der Laudes)