Wann wird das Ende dieser Leiden sein? Wann werde ich von der elenden Sklaverei der Laster erlöst? Wann, Herr, werde ich allein an dich denken? Wann mich ganz in dir freuen? Wann werde ich wahrhaft frei ohne alle Hemmnisse ohne Belastung von Seele und Leib? Wann wird dauernder Friede, unzerstörbarer, sicherer Friede sein, Friede von innen und außen, von allen Seiten festgegründeter Friede? Guter Jesus, wann werde ich vor dir stehen und dich schauen dürfen? Wann werde ich die Herrlichkeit deines Reiches sehen? Wann werde ich bei dir in deinem Reich sein, das du denen, die dich lieben, von Ewigkeit bereithältst? Ich bin verlassen und verbannt in feindlichem Land, wo jeden Tag Krieg herrscht und großes Unglück.
Tröste mich in meiner Verbannung, lindre einen Schmerz; denn nach dir verlangt all meine Sehnsucht! Was diese Welt mir zum Trost bietet, das alles ist mir nur Last. Ich verlange inständig danach, dich zu genießen, aber ich vermag es nicht zu erreichen. Dem Überirdischen möchte ich anhangen; aber irdische Dinge und Leidenschaften, die noch nicht erstorben sind, drücken mich nieder. Mit meinem Geist möchte ich mich über alle Dinge erheben; aber das Fleisch zwingt mich wider Willen, ihnen untertan zu sein. So streite ich unglücklicher Mensch mit mir und bin mir selbst zur Last1, da der Geist nach oben, das Fleisch aber nach unten strebt.
(Auszug aus der Lesung der Lesehore)