Deshalb unterscheidet sich der Friede Christi von dem, den die Welt sich vorstellt. Im Abendmahlssaal, vor seinem Tod, sagte Christus es den Aposteln ganz eindeutig: »Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch« (Joh 14,27). Während die Menschen den Frieden in erster Linie in weltlicher und äußerlicher Hinsicht verstanden, sagt Christus, dass er sich aus der übernatürlichen Ordnung ergibt, dass er das Ergebnis der Vereinigung mit Gott in der Liebe ist.
Fortsetzung folgt …
(Auszug der Ansprache von Papst Johannes Paul II. bei der Herz-Jesu-Andacht und Seligsprechung von P. Stefan Wincenty Frelichowsky am 7.6.1999)
2. »Herz Jesu, unser Friede und unsere Versöhnung.«
Seht, das Herz des Erlösers – verständliches Zeichen seiner unbezwingbaren Liebe und unerschöpfliche Quelle eines wahren Friedens. In ihm »wohnt wirklich die ganze Fülle Gottes« (Kol 2,9). Der Frieden, den Christus auf die Erde gebracht hat, kommt eben von dieser Fülle und dieser Liebe. Es ist das Geschenk eines liebenden Gottes, der den Menschen im Herzen des eingeborenen Sohnes geliebt hat. »Er ist unser Frieden« (vgl. Phil 2,14) – ruft der hl. Paulus. Ja, Jesus ist der Frieden, er ist unsere Versöhnung.
Er hat die Feindschaft vernichtet, die nach der Sünde des Menschen entstanden war, und durch seinen Tod am Kreuz alle Menschen mit dem Vater versöhnt. Auf Golgota wurde das Herz Christi von einer Lanze durchbohrt, als Zeichen vollkommener Selbsthingabe und jener selbstlosen und heilsbringenden Liebe, mit der er uns »bis zur Vollendung« liebte (vgl. Joh 13,1) und so das Fundament der Freundschaft Gottes mit den Menschen legte.
Fortsetzung folgt …
(Auszug der Ansprache von Papst Johannes Paul II. bei der Herz-Jesu-Andacht und Seligsprechung von P. Stefan Wincenty Frelichowsky am 7.6.1999)
Wir danken Gott, unserem Vater, der uns seine Liebe im Herzen Christi offenbart und uns durch die Salbung des Heiligen Geistes geweiht hat (vgl. LG, 10), damit wir, mit Christus vereint, ihn überall anbeten, einen heiligmäßigen Lebenswandel führen und dadurch die Welt selbst (vgl. ebd., 34) und das neue Jahrtausend Gott weihen.
Fortsetzung folgt …
(Auszug aus dem Schreiben von Papst Johannes-Paul II. anlässlich des 100. Jahrestages der Weihe der Menschheit an das heiligste Herz Jesu)
Fortsetzung … Die Verehrung des Herzens Christi, »der universale Sitz der Gemeinschaft mit Gott Vater, der Sitz des Heiligen Geistes« (Ansprache bei der Generalaudienz am 8. Juni 1994, 1; O.R. dt., Nr. 24, 17.6.1994, S. 2), neigt zu einer Festigung unserer Bande mit der Heiligen Dreifaltigkeit. Deshalb bereitet die Hundertjahrfeier der Weihe des Menschengeschlechts an das Heiligste Herz die Gläubigen auf das Jubeljahr vor, sowohl im Hinblick auf das Ziel der »Verherrlichung der Dreifaltigkeit [. . .], von der alles kommt und der sich alles zuwendet in Welt und Geschichte« (TMA, 55), als auch bezüglich seiner Hinwendung auf die Eucharistie (vgl. ebd.), worin das Leben, das Christus in Fülle geben möchte (vgl. Joh 10,10), all jenen vermittelt wird, die von ihm essen, um von ihm zu leben (vgl. Joh 6,57).
Die ganze Herz-Jesu- Verehrung ist in allen ihren Ausdrucksformen tief eucharistisch geprägt: Sie äußert sich in frommen Übungen, die die Gläubigen zu einem Leben im Einklang mit dem »gütigen und von Herzen demütigen« (vgl. Mt 11,29) Christus anregen, und wird in der Anbetung vertieft. Sie wurzelt und findet ihren Höhepunkt in der Teilnahme an der hl. Messe, vor allem am Sonntag, wo die Herzen der Gläubigen, brüderlich in der Freude versammelt, das Wort Gottes hören, mit Christus das Opfer ihrer selbst und ihres ganzen Lebens darbringen lernen (vgl. SC, 48), sich vom österlichen Mahl des Leibes und Blutes des Erlösers nähren und sich bemühen, immer mehr zu Evangelisierern und Zeugen der Solidarität und Hoffnung zu werden, indem sie die in Christi Herzen pulsierende Liebe vollkommen teilen.
Fortsetzung folgt …
(Auszug aus dem Schreiben von Papst Johannes-Paul II. anlässlich des 100. Jahrestages der Weihe der Menschheit an das heiligste Herz Jesu)
In Christi Herz ist das Wirken des Heiligen Geistes lebendig, dem Jesus die Inspiration seiner Sendung zuschreibt (vgl. Lk 4,18; Jes 61,1) und dessen Herabkunft er beim Letzten Abendmahl versprochen hatte. Dieser Geist hilft uns, das vielfältige Zeichen der durchbohrten Seite Christi zu begreifen, aus der die Kirche hervorgegangen ist (vgl. Sacrosanctum Concilium, 5). »Die Kirche – wie Paul VI. schreibt – ist aus dem offenen Herzen des Erlösers entstanden und erhält von diesem Herzen Nahrung, weil Christus ›die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat, um sie im Wasser und durch das Wort rein und heilig zu machen‹ (Eph 5,25–26)« (vgl. Diserti interpretes). Durch den Heiligen Geist verbreitet sich die Liebe, die das Herz Jesu erfüllt, im Herzen der Menschen (vgl. Röm 5,5) und bewegt sie zur Verehrung seines »unergründlichen Reichtums« (Eph 3,8) und zur kindgleichen und vertrauensvollen Anrufung des Vaters (vgl. Röm 8,15–16) durch den Auferstandenen, »denn er lebt allezeit, um für sie einzutreten« (Hebr 7,25).
Fortsetzung folgt …
(Auszug aus dem Schreiben von Papst Johannes-Paul II. anlässlich des 100. Jahrestages der Weihe der Menschheit an das heiligste Herz Jesu)
In der Herz-Jesu-Verehrung hat das prophetische, vom Evangelisten Johannes zitierte Wort Form angenommen: »Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben« (Joh 19,37; Sach 12,10). Es ist ein kontemplativer Blick, der sich darum bemüht, in das Innere der Empfindungen Christi, wahrer Gott und wahrer Mensch, einzudringen. In dieser Verehrung bestätigt und vertieft der Glaubende die Aufnahme des Geheimnisses der Menschwerdung, die das Wort mit den Menschen solidarisch und zum Zeugnis dafür macht, daß Gott den Menschen sucht. Diese Suche entspringt dem Innersten Gottes, der den Menschen »von Ewigkeit her in dem Wort liebt und ihn in Christus zur Würde der Sohnschaft erhöhen will« (TMA, 7). Gleichzeitig erforscht die Herz-Jesu-Verehrung das Geheimnis der Erlösung, um darin die Dimension der Liebe zu entdecken, die sein Heilsopfer beseelt hat.
Fortsetzung folgt …
(Auszug aus dem Schreiben von Papst Johannes-Paul II. anlässlich des 100. Jahrestages der Weihe der Menschheit an das heiligste Herz Jesu)
Fortsetzung … Die Betrachtung des Herzens Jesu in der Eucharistie wird die Gläubigen dazu anspornen, in diesem Herzen nach dem unerschöpflichen Geheimnis des Priestertums Christi und der Kirche zu suchen. In Gemeinschaft mit ihren Brüdern und Schwestern können sie so die spirituelle Sanftheit der Liebe an ihrer Quelle selbst kosten.
Es wird jedem Menschen geholfen, die eigene Taufe neu zu entdecken, damit er sich ihrer apostolischen Dimension, die in der Verbreitung der Liebe und in der Evangelisierunssendung gelebt werden muss, besser bewusst wird. Jeder wird noch eifriger zum Herrn der Ernte beten (vgl. Mt 9,38), damit er der Kirche »Hirten nach seinem Herzen« (vgl. Jer 3,15) gewähre, die Christus, den Guten Hirten, lieben, ihr eigenes Herz nach dem Abbild seines Herzens gestalten und bereit sind, in die Straßen der Welt hinauszugehen, um allen Menschen zu verkünden, dass er der Weg und die Wahrheit und das Leben ist (vgl. Pastores dabo vobis, 82). Dazu wird sich eine tätige Mithilfe ergeben, damit auch viele Jugendliche von heute, die der Stimme des Heiligen Geistes folgsam sind, so ausgebildet werden, dass sie die großen Erwartungen der Kirche und der Menschheit im Innersten ihres Herzens erklingen lassen und der Einladung Christi folgen, um sich mit ihm, voller Enthusiasmus und Freude, »für das Leben der Welt« (Joh 6,51) zu weihen.
Fortsetzung folgt …
(Auszug aus dem Schreiben von Papst Johannes-Paul II. anlässlich des 100. Jahrestages der Weihe der Menschheit an das heiligste Herz Jesu)
Fortsetzung … Das Herz des Erlösers lädt uns ein, zur Liebe des Vaters zurückzufinden, der die Quelle jeder echten Liebe ist: »Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat« (1 Joh 4,10). Die Liebe, die Jesus den Menschen schenkt, empfängt er unaufhörlich vom Vater, reich an Erbarmen und Mitleid (vgl. Eph 2,4; Jak 5,11).
Ganz besonders offenbart sein Herz die Großzügigkeit Gottes gegenüber dem Sünder. In seiner Reaktion auf die Sünde vermindert Gott seine Liebe nicht, sondern weitet sie aus in einem Akt der Barmherzigkeit, der zur Initiative der Erlösung wird.
Fortsetzung folgt …
(Auszug aus dem Schreiben von Papst Johannes-Paul II. anlässlich des 100. Jahrestages der Weihe der Menschheit an das heiligste Herz Jesu)
Ich möchte all jenen meine Unterstützung und Ermutigung aussprechen, die – in welcher Position auch immer – die Herz-Jesu-Verehrung in der Kirche weiter pflegen, vertiefen und fördern; sie tun dies in einer Sprach- und Ausdrucksform, die unserer Zeit angemessen ist, damit diese Verehrung den künftigen Generationen in dem Geist, der sie immer beseelt hat, weitergegeben werden kann.
Auch heute geht es darum, die Gläubigen dahin zu führen, ihren Blick in Anbetung auf das Geheimnis Christi, Gott und Mensch, zu richten, um zu Männern und Frauen verinnerlichten Lebens zu werden, zu Menschen also, die eine Berufung zum neuen Leben, zur Heiligkeit, zur Wiedergutmachung, die apostolische Zusammenarbeit zum Heil der Welt ist, empfinden und leben, Menschen, die sich auf die Neuevangelisierung vorbereiten, indem sie Christi Herz als Mittelpunkt der Kirche anerkennen: Die Welt muss unbedingt verstehen, dass das Christentum die Religion der Liebe ist.
Fortsetzung folgt …
(Auszug aus dem Schreiben von Papst Johannes-Paul II. anlässlich des 100. Jahrestages der Weihe der Menschheit an das heiligste Herz Jesu)