Kaum hatte Laurentius von Brindisi das vierte Lebensjahr erreicht, als er sich von allen, seinem Alter gewöhnlichen, Vergnügungen losmachte, und durch die Eingezogenheit seines Äußeren Alle erbaute, die mit ihm in Berührung kamen. Jetzt entstand, auch in ihm das Verlangen nach dem Ordensstande, und da er in denselben noch nicht eintreten konnte, so wünschte er wenigstens das Kleid des hl. Franziskus, welches er denn auch erhielt und zwar im Kloster St. Paul zu Brindisi, wo die Konventualen wohnten, die das väterliche Haus öfter besuchten.
Er wohnte nun fast beständig im Kloster, wo er von den Ordensmännern, und namentlich von dem berühmten Prediger P. Virgilius Giacomo, Erziehung und Unterricht erhielt. Unter dieser Leitung machte er große Fortschritte und da es in Brindisi, wie in anderen Städten Italiens, gebräuchlich war, dass Knaben während der Oktav vor Weihachten in einigen Kirchen Vorträge hielten, die sich auf die Geburt des göttlichen Erlösers bezogen, so hielt auch Julius in einem Alter von 6 Jahren in der Domkirche solche Vorträge, die auf alle Zuhörer einen großen Eindruck machten und mehrere Bekehrungen veranlassten.