21. Juli

Kaum hatte Laurentius von Brindisi das vierte Lebensjahr erreicht, als er sich von allen, seinem Alter gewöhnlichen, Vergnügungen losmachte, und durch die Eingezogenheit seines Äußeren Alle erbaute, die mit ihm in Berührung kamen. Jetzt entstand, auch in ihm das Verlangen nach dem Ordensstande, und da er in denselben noch nicht eintreten konnte, so wünschte er wenigstens das Kleid des hl. Franziskus, welches er denn auch erhielt und zwar im Kloster St. Paul zu Brindisi, wo die Konventualen wohnten, die das väterliche Haus öfter besuchten.

Er wohnte nun fast beständig im Kloster, wo er von den Ordensmännern, und namentlich von dem berühmten Prediger P. Virgilius Giacomo, Erziehung und Unterricht erhielt. Unter dieser Leitung machte er große Fortschritte und da es in Brindisi, wie in anderen Städten Italiens, gebräuchlich war, dass Knaben während der Oktav vor Weihachten in einigen Kirchen Vorträge hielten, die sich auf die Geburt des göttlichen Erlösers bezogen, so hielt auch Julius in einem Alter von 6 Jahren in der Domkirche solche Vorträge, die auf alle Zuhörer einen großen Eindruck machten und mehrere Bekehrungen veranlassten.

20. Juli

Das letzte Gebet der heiligen Margareta von Antiochien war:

»Herr Jesus Christus, ich empfehle dir meinen Geist und bitte dich auch, dass du Allen jenen zu Hilfe kommst, die mich und meine Marter ehren mit Kirchgang und mit Lichtern, mit Beten und Almosen. In welcher Not sie sind, so sollst du sie durch meinen Willen gewähren und sollst ihnen ihre Sünden vergeben. Und wer eine Kirche zu meiner Ehre baut, dem gib das Himmelreich darum.«

16. Juli

Karmel ist ein Berg, der in Palästina und am Mittelmeer liegt. Auf diesem Berge Karmel, an der Stelle, wo einst der Prophet Elias eine Wolke herniedersteigen sah, die man schon früher als ein Sinnbild der gnadenvollen, unbefleckten Jungfrau Maria gedeutet hatte, lebten frühzeitig fromme Christen von der Welt zurückgezogen, voll Eifer im Gebet und in Bußübungen und besonders beflissen, Maria, die Mutter Jesu, des Sohnes Gottes, als ihre Fürbitterin und Beschützerin zu verehren.

(Unsere Liebe Frau auf dem Berge Karmel)

15. Juli

Der hl. Bonaventura, Kardinalbischof von Albano im Kirchenstaat und Kirchenlehrer, von der Schule wegen seiner tiefen Kenntnisse in der Gottesgelehrtheit und seines flammenden Eifers für Gottes Ehre Doctor seraphicus d.i. seraphischer Lehrer genannt, wurde im Jahr 1221 zu Bagnarea in Toscana geboren, und stammte von gottesfürchtigen Eltern ab, die Johannes von Fidenza und Maria Ritelli hießen. In der heil. Taufe erhielt er den Namen seines Vaters Johannes, ward aber später Bonaventura genannt.

14. Juli

Ein Jahr vor seinem Tod besuchte Kamillus die Ordenshäuser, welche er in verschiedenen Städten gegründet hatte. Zu Genua wurde er krank, aber kaum gesund, betrat er wieder die Spitäler, denn von seinen Kranken wollte er sich nicht trennen. Jetzt aber ergriff ihn die Krankheit aufs Neue und sein Tod nahte heran. Als man ihm dies ankündigte, rief er freudig aus:

„Ich freue mich, dass man mir gesagt hat: wir werden gehen in das Haus des Herrn“.

Er ließ sich die heiligen Sakramente reichen und als man ihm den hochheiligen Leib des Herrn zeigte, rief er mit Tränen in den Augen aus:

„Ich erkenne, o Herr, dass ich der größte Sünder und der Gnade, die du mir verleihen willst, nicht würdig bin; erlöse mich durch deine unendliche Barmherzigkeit. Ich setze mein ganzes Vertrauen auf die Verdienste deines kostbaren Blutes.“

Und doch hatte er ein so heiliges Leben geführt und täglich mit der innigsten Zerknirschung und Andacht gebeichtet. Wie er vorhergesagt, starb er am 14. Juli 1614. Seine letzten Worte waren: Jesus, Maria.

13. Juli

Im Frühling 1916, als die Kinder wie immer ihre Schafe hüteten und miteinander spielten, geschah etwas Seltsames: Ein starker Wind schüttelte die Bäume. Als die Kinder aufschauten, sahen sie einen Jüngling, weißer als Schnee. Die Sonne machte ihn durchsichtig, als wäre er aus Kristall. Er war von großer Schönheit. Als er den Kindern erschien, sagte er: „Habt keine Angst! Ich bin der Engel des Friedens! Betet mit mir!“

Dann kniete er nieder, beugte seine Stirn bis zur Erde und ließ sie dreimal das Gebet wiederholen:

„Mein Gott, ich glaube an Dich, ich bete Dich an, ich hoffe auf Dich und ich liebe Dich. Ich bitte Dich um Verzeihung für jene, die an Dich nicht glauben, Dich nicht anbeten, auf Dich nicht hoffen und Dich nicht lieben.“

(Fatima)

12. Juli

Der hl. Johannes Gualbert (Galbett, Walbert), Stifter der Vallumbrosaner, wurde im Jahr 985 geboren und stammte nach der gewöhnlichen Annahme aus einem florentinischen Adelsgeschlechte. Als Jüngling verlor er sich in die Eitelkeiten der Welt, aus denen ihn die Hand Gottes wieder wunderbar zurückzog. Im Auftrage seines Vaters und getrieben von eigener Rachsucht, wollte er an dem Mörder seines Bruders Hugo Blutrache nehmen. Da traf er seinen Gegner an einem Karfreitage in der Nähe von Florenz an einem Orte, wo er ihm nicht zu entrinnen vermochte, und Johannes Gualbert war schon im Begriffe, den Wehrlosen mit dem Schwerte zu töten.

Dieser aber flehte mit kreuzweise übereinander gelegten Armen zu ihm, dass er um der Liebe Jesu Christi willen seines Lebens schonen möge. Dieser Anblick, dieses Flehen und das Beispiel des Erlösers erweichten die Härte seines Herzens; er warf nach kurzem innerlichen Kampfe das Schwert weg und rief mit tiefbewegtem Herzen:

»Ich kann dir nicht versagen, was du um der Liebe Jesu willen von mir begehrst.«

Hierauf umarmten sie sich und gingen ihre Wege.