23. November

Heute, am letzten Sonntag im Kirchenjahr, feiern wir das Christkönigsfest. Seit der Verkündigung seiner Geburt wird der eingeborene Sohn des Vaters, geboren von der Jungfrau Maria, als »König« im messianischen Sinn bezeichnet, das heißt als Erbe des Thrones Davids gemäß den Verheißungen der Propheten, für ein Reich, das kein Ende haben wird (vgl. Lk 1,32–33). Das Königtum Christi blieb völlig verborgen, und er führte bis zum Alter von 30 Jahren ein einfaches Leben in Nazareth. Dann, während seines öffentlichen Wirkens, gründete Jesus das neue Reich, das »nicht von dieser Welt ist« (vgl. Joh 18,36), und schließlich verwirklichte er es in Fülle durch seinen Tod und seine Auferstehung.

Als der Auferstandene den Aposteln erschien, sagte er: »Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde« (Mt 28,18). Diese Macht geht hervor aus der Liebe, die Gott im Opfertod seines Sohnes vollkommen offenbart hat. Das Reich Christi ist ein Geschenk, das den Menschen aller Zeiten angeboten wird, damit jeder, der an das menschgewordene Wort glaubt, »nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat« (Joh 3,16). Deshalb verkündet Er im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung des Johannes: »Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende« (Offb 22,13).

Fortsetzung folgt

Papst Benedikt XVI. am 20. November 2005