„Sooft du etwas Gutes zu tun beginnst, bitte zuerst inständig darum, dass Gott es vollende. Dann braucht er, der uns jetzt gnädig unter seine Söhne aufgenommen hat, nicht dereinst über unser böses Tun betrübt zu sein. Denn immer müssen wir ihm mit den Gaben, die er in uns legt, so gehorchen, dass er nie als erzürnter Vater uns, seine Söhne, enterbt oder als strenger Herr, zornig über unsere Sünden, uns wie nichtsnutzige Knechte der ewigen Strafe überantwortet, weil wir ihm zur Herrlichkeit nicht folgen wollten.
Stehen wir also endlich einmal auf; die Schrift weckt uns und sagt: Die Stunde ist gekommen, sich vom Schlaf zu erheben1. Öffnen wir unsere Augen dem göttlichen Licht, und hören wir mit aufmerksamem Ohr, was die Stimme Gottes uns jeden Tag mahnend zuruft: „Wenn ihr heute seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht!“2 Ferner: „Wer Ohren hat zum hören, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.“3 Und was sagt er? „Kommt, meine Söhne, hört mir zu! Ich will euch in der Furcht des Herrn unterweisen.“4 „Lauft, solange ihr noch das Licht des Lebens habt, damit euch nicht die Finsternis des Todes überfällt.“5
(Auszug aus der Lesung der Lesehore am Gedenktag des hl. Benedikt von Nursia)