10. Januar – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

An diesem Sonntag feiern wir das Fest der Taufe des Herrn. Die Textstelle aus dem Evangelium, die uns die Liturgie zum Nachdenken vorlegt, spricht von Jesus, der im Gewirr der Menge in den Jordanfluß herabsteigt, um von Johannes getauft zu werden. Als er aus dem Wasser kommt, öffnet sich der Himmel, der Geist Gottes erscheint in der Gestalt einer Taube, und aus der Höhe ertönt eine Stimme: »Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe« (Mt 3,17).

In dieser Szene gibt sich in gewisser Weise Gott selbst in seinem trinitarischen Geheimnis zu erkennen: der Vater, Ursprung und Quelle des Lebens und der Heiligkeit; der Sohn, in die Welt gekommen, um sie von Sünde und Tod zu befreien; der Heilige Geist, der mit seiner Kraft das Erlösungswerk trägt.

(Papst Johannes Paul II. am 10. Januar 1999 Taufe des Herrn)

07. Januar – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Die Menschheit braucht Christus: Sie braucht sein Wort des Heils, seine trostbringende Gegenwart und seine Liebe, die alles erneuert. Die Welt erwartet von den Christen ein unerschrockenes und treues Zeugnis.

Wir wollen beten, dass in jedem Gläubigen das missionarische Bewußtsein zunehme und die Zahl derer wachse, die in jedem Winkel der Erde ihre Kräfte in den Einsatz für die Sache des Evangeliums stellen.

(Papst Johannes-Paul II. am 6. Januar 1999)

06. Januar – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Christus ist das Licht der Welt, das jeden Menschen und alle Völker erleuchtet: Das ist die Botschaft des heutigen Hochfestes, eine Botschaft, die in erster Linie den Bischöfen anvertraut ist. Für sie gilt über alle Generationen hinweg der Auftrag, den der auferstandene Christus den Aposteln hinterließ: »Geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes« (Mt 28,19).

2. Dieser missionarische Auftrag ist für alle Jünger Christi. Während die internationale Gemeinschaft sich anschickt, die Schwelle des dritten Jahrtausends zu überschreiten, und mit Sorge auf die Schatten blickt, die noch über ihrem Weg liegen, »ist es der dringende Wunsch« der Kirche, dass das Licht Christi alle Menschen erleuchte; sie vermehrt daher ihren Einsatz, um das Evangelium allen Geschöpfen zu verkünden (vgl. Lumen gentium, 1).

Darum bitten wir auf die Fürsprache der heiligsten Maria, Mutter der Kirche und Königin der Apostel. Sie, die den Sterndeutern in Betlehem das Jesuskind gezeigt hat, helfe uns, dass wir den Menschen unserer Zeit die Gute Nachricht von der barmherzigen Liebe Gottes verkünden und Zeugnis dafür ablegen.

(Papst Johannes Paul II. am 6. Januar 1999)

05. Januar – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Das Kind von Betlehem ist Er, der uns am Vorabend seines erlösenden Todes das Gebot hinterlässt, einander so zu lieben, wie er uns geliebt hat (vgl. Joh 13,34). Und dort, in der konkreten Verwirklichung dieses »seines« Gebotes, lässt er uns seine Gegenwart spüren.

3. Diese Botschaft des Evangeliums ist das Fundament für die Hoffnung auf eine bessere Welt, unter der Bedingung, dass wir in »seiner« Liebe vorangehen. Am Beginn eines neuen Jahres möge uns die Mutter des Herrn helfen, dies zu unserem Lebensprogramm zu machen.

(Auszug des Angelus von Papst Johannes Paul II. am 2. Januar 2005)

04. Januar – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Nähern wir uns unter der Führung des Evangelisten Johannes dem Geheimnis des Kindes von Betlehem, in dem Gott sein Antlitz vollkommen offenbart hat. Verharren wir still mit der Jungfrau Maria vor dem ewigen Wort, das für uns zu einem kleinen Kind geworden ist. Damals wie heute gibt Er allen, die an seinen Namen glauben, die Macht, »Kinder Gottes zu werden« (Joh 1,12). Dies ist das Geheimnis und das Geschenk des Weihnachtsfestes!

(Auszug des Angelus am 4. Januar 2004)

03. Januar – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Das Kind ist daher auch unser »Zeitgenosse«. Die Gaben des Herrn werden nie vergehen. Das ist die frohe Botschaft des Weihnachtsfests: Das göttliche Licht, das die Herzen von Maria und Josef durchströmte und die Schritte der Hirten und Magier leitete, strahlt auch heute für uns. 

Das eigentliche Drama besteht darin, dass Christus, das Licht der Welt, von vielen nicht gekannt, von anderen nicht angenommen, ja sogar abgelehnt wird. In unserer Gesellschaft ist leider eine von Egoismus getränkte Kultur weit verbreitet, die sich der Kenntnis und Liebe Gottes verschließt. Es ist eine Kultur, die eine feste Bezugnahme auf die göttliche Transzendenz faktisch verweigert und hierdurch Verwirrung und Unzufriedenheit, Gleichgültigkeit und Einsamkeit, Hass und Gewalt verursacht. Wie dringend notwendig ist daher ein freudiges Zeugnis für die eine – alte und doch stets neue – Heilsbotschaft des Evangeliums des Lebens und des Lichts, der Hoffnung und der Liebe! 
3. Maria, der Stern der Evangelisierung, die wir vertrauensvoll anrufen, komme uns allezeit zu Hilfe, damit wir unserer christlichen Berufung treu bleiben und die Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Frieden, die wir zu Beginn dieses neuen Jahres so stark empfinden, verwirklichen können.

(Auszug des Angelus von Papst Johannes Paul II. am 5. Januar 2003)

01. Januar – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Der erste Tag des Jahres erinnert uns daran, dass der Mensch in der Würde, die ihm gebührt, zum Leben geboren wird. Die erste Würde ist aber jene, die sich aus seiner Menschheit selber ergibt. Auf diesem Fundament ruht auch jene Würde, die der Sohn Mariens offenbart und dem Menschen gebracht hat: „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die freikaufte, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir das Recht der Sohnschaft erlangten. Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, den Geist, der ruft: Abba, Vater. Daher bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; bist du aber Sohn, dann auch Erbe, Erbe durch Gott“ (Gal 4, 4-7).

(Auszug der Predigt von Papst Johannes Paul II. am 1. Januar 1980)