Der auferstandene Christus ist unsere Hoffnung: Nicht das Böse, nicht die Gewalt hat das letzte Wort, sondern Gottes rettende Liebe ist stärker, auch wenn sie oft noch so schwach, ja abwesend erscheint. Beten wir inständig um Gottes Heil und um Frieden für das Heilige Land. Von Herzen segne ich euch alle.
(Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 20. Mai 2009)
Maria ist Gottes Mutter und auch unsere Mutter. Mit Maria haben wir Hoffnung; mit ihr gehen wir unsere irdische Pilgerschaft, und sie führt uns sicher den Weg zu ihrem Sohn Jesus Christus. Im Vertrauen auf ihre Fürsprache bitten wir den Herrn um die Kraft des Heiligen Geistes, um den Menschen das Licht und die Freude Christi zu bringen. Von Herzen segne ich euch alle.
(Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 19. Mai 2010)
Liebe Brüder und Schwestern, das inständige Gebet Abrahams, unseres Vaters im Glauben, möge uns lehren, unser Herz immer mehr für die überreiche Barmherzigkeit Gottes zu öffnen, damit wir im täglichen Gebet nach dem Heil der Menschheit verlangen und den Herrn, der reich ist an Gnade, mit Beharrlichkeit und Vertrauen darum bitten können. Danke.
(Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 18. Mai 2011)
Der Mensch trägt ein Verlangen nach dem Unendlichen in sich, eine Sehnsucht nach Ewigkeit, eine Suche nach Schönheit, einen Wunsch nach Liebe, ein Bedürfnis nach Licht und Wahrheit, die ihn zum Absoluten drängen; der Mensch trägt die Sehnsucht nach Gott in sich. Und der Mensch weiß irgendwie, dass er sich an Gott wenden, zu ihm beten kann. Der hl. Thomas von Aquin, einer der größten Theologen der Geschichte, bezeichnet das Gebet als »Ausdruck des menschlichen Verlangens nach Gott«.
Dieses Hingezogensein zu Gott, das Gott selbst in den Menschen hineingelegt hat, ist die Seele des Gebets, das dann viele Formen und Ausdrucksweisen annimmt, wie es der Geschichte, der Zeit, dem Augenblick, der Gnade und sogar der Sünde des Beters entspricht. In der Tat hat die Geschichte des Menschen vielerlei Formen des Gebets kennengelernt, denn er hat verschiedene Formen der Öffnung gegenüber dem Anderen und gegenüber dem, was uns übersteigt, entwickelt. So können wir erkennen, dass das Gebet eine in jeder Religion und Kultur vorhandene Erfahrung ist.
(Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 11. Mai 2011)
Liebe Brüder und Schwestern, wir wollen lernen, mehr vor Gott zu verweilen, vor Gott, der sich in Jesus Christus offenbart hat. Wir wollen lernen, in der Stille, in unserem Innersten seine Stimme zu erkennen, die uns ruft und uns in die Tiefen unserer Existenz, zum Ursprung des Lebens, zur Quelle des Heils zurückführt, um uns über die Begrenztheit unseres Lebens hinausgehen zu lassen und uns für Gottes Maßstäbe zu öffnen, für die Beziehung mit ihm, der unendlichen Liebe. Danke.
(Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 11. Mai 2011)
Ein herzliches »Grüß Gott« sage ich den Pilgern und Besuchern aus den Ländern deutscher Sprache. Besonders verbinde ich mich mit den zahlreichen Gläubigen, die heute am Sonntag des guten Hirten an der Seligsprechung des Märtyrerpriesters Georg Häfner im Würzburger Dom teilnehmen. In den Wirren des Nationalsozialismus war Georg Häfner bereit, als treuer Hirte bis zur Hingabe seines Lebens die Herde zu weiden und viele Menschen in der Verkündigung der Wahrheit und der Spendung der Sakramente zu den Wassern des Lebens zu führen. Seinen Peinigern hat er von Herzen vergeben, und seinen Eltern schrieb er aus dem Gefängnis: »Mit allen wollen wir gut sein.« Seiner Fürsprache vertrauen wir uns gerne an, damit auch wir die Stimme Christi, des guten Hirten, hören und so zum Leben und zur Freude in Fülle gelangen.
Der Heilige Geist stärke und entflamme unser armseliges Gebet, er schenke uns die wahre Freiheit und das Licht, das Gute zu erkennen. Er geleite euch auf allen euren Wegen.
(Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 16. Mai 2012)
Der Marienmonat Mai ist, wie wir wissen, in besonderer Weise der Verehrung der Muttergottes gewidmet. Gott hat das Ja Marias angenommen, um seinen geliebten Sohn der Welt zu schenken. So lädt uns der Maimonat ein, dass wir uns ihrer mütterlichen Fürsprache anvertrauen: »Mutter der Gnaden, reich uns die Hand, auf all unsern Wegen, durchs irdische Land.« Danke.
(Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 09. Mai 2012)
Liebe Brüder und Schwestern, gestärkt durch die österliche Freude und den Glauben an den Auferstandenen empfehlen wir unsere Anliegen und Pläne der Jungfrau Maria, Mutter einer jeden Berufung, auf dass sie durch ihre Fürsprache zahlreiche und heilige Berufungen im Dienst an der Kirche und der Welt erwecke und stütze.
Die Liturgie des vierten Sonntags der Osterzeit legt uns eines der schönsten Bilder vor, die seit den ersten Jahrhunderten der Kirche Jesus, den Herrn, dargestellt haben: das Bild des Guten Hirten. Das Evangelium des hl. Johannes beschreibt im 10. Kapitel die besonderen Merkmale der Beziehung zwischen Christus, dem Hirten, und seiner Herde, einer so engen Beziehung, dass es niemandem je gelingen wird, die Schafe seinen Händen zu entreißen.
Denn sie sind an ihn durch ein Band der Liebe und der gegenseitigen Kenntnis gebunden, das ihnen das unermeßliche Geschenk des ewigen Lebens verbürgt. Zugleich beschreibt der Evangelist die Haltung der Herde gegenüber Christus, dem Guten Hirten, anhand zweier spezifischer Verben: hören und folgen. Diese Begriffe bezeichnen die Grundmerkmale derer, die in der Nachfolge des Herrn leben. Vor allem das Hören seines Wortes, dem der Glaube entspringt und aus dem er sich nährt. Allein wer gegenüber der Stimme des Herrn aufmerksam ist, vermag in seinem Gewissen die rechten Entscheidungen für ein Handeln nach Gott abzuwägen. Dem Hören entspringt also die Nachfolge Jesu: Man handelt als Jünger Jesu, nachdem man inwendig die Lehren des Meisters gehört und aufgenommen hat, um sie tagtäglich zu leben.