20. Juni

Fortsetzung…
Die Wirkung, die von diesem Schatz ausgeht, der für die Getauften bestimmt ist, beschränkt sich jedoch nicht auf den innerkirchlichen Bereich: Die Eucharistie ist der Herr Jesus, der sich hingibt »für das Leben der Welt« (Joh 6,51).

Zu jeder Zeit und an jedem Ort möchte er dem Menschen begegnen und ihm das Leben Gottes bringen. Aber nicht nur das: Die Eucharistie besitzt auch kosmische Bedeutung, denn die Wandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi bildet den Ursprung der Vergöttlichung der Schöpfung. Deshalb zeichnet sich das Fronleichnamsfest ganz besonders durch die Tradition aus, das Allerheiligste Sakrament in Prozession zu tragen, eine Geste, die reich ist an Bedeutung. Indem wir die Eucharistie auf die Straßen und Plätze tragen, wollen wir das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist, mitten in unser Alltagsleben bringen; wir wollen, dass Jesus dort geht, wo wir gehen, dass er dort lebt, wo wir leben. Unsere Welt, das Dasein eines jeden von uns muss zu seinem Tempel werden. An diesem Festtag verkündet die christliche Gemeinschaft, dass die Eucharistie alles für sie ist, dass sie ihr Leben ist, die Quelle der Liebe, die den Tod überwindet. Der Gemeinschaft mit dem eucharistischen Christus entspringt die Liebe, die unser Dasein verwandelt und uns alle trägt auf unserem gemeinsamen Weg zur himmlischen Heimat. Daher singen wir mit den Worten der Liturgie: »Guter Hirt, du wahre Speise / (…) Du, der alles weiß und leitet, uns im Tal des Todes weidet, lass an deinem Tisch uns weilen, deine Herrlichkeit uns teilen. Deinen Seligen mach uns gleich«.

Papst Benedikt XVI. am 18. Juni 2006

19. Juni

Heute wird in Italien und in anderen Ländern das Hochfest Fronleichnam gefeiert, das in Rom bereits am vergangenen Donnerstag mit der Prozession durch die Stadt seinen Höhepunkt erfahren hat. Es ist das öffentliche und feierliche Fest der Eucharistie, Sakrament des Leibes und Blutes Christi: Das Geheimnis, das beim Letzten Abendmahl eingesetzt wurde und dessen wir jedes Jahr am Gründonnerstag gedenken, wird an diesem Tag allen Menschen gezeigt, umgeben vom tiefen Glauben und der großen Verehrung der kirchlichen Gemeinschaft.

Die Eucharistie ist in der Tat der »Schatz« der Kirche, das kostbare Erbe, das der Herr ihr hinterlassen hat. Und die Kirche bewahrt es mit größter Sorgfalt, indem sie die Eucharistie jeden Tag in der heiligen Messe feiert, in Kirchen und Kapellen anbetet, an die Kranken austeilt und denen als Wegzehrung spendet, die ihre letzte Reise antreten.

Papst Benedikt XVI. am 18. Juni 2006

18. Juni

Wir Christen sind auf den Namen des Dreifaltigen Gottes getauft.

Er selbst schenke uns die Gnade, die Größe dieses Geheimnisses immer tiefer zu erkennen und unser Leben von der göttlichen Liebe tragen und durchdringen zu lassen

Papst Benedikt XVI. am 11. Juni 2006

17. Juni

Unter allen Geschöpfen ist die Jungfrau Maria das Meisterwerk der Allerheiligsten Dreifaltigkeit: In ihrem demütigen und gläubigen Herzen hat der Herr sich eine würdige Wohnung bereitet, um das Geheimnis des Heils zur Erfüllung zu bringen. Die göttliche Liebe fand in ihr vollkommene Entsprechung, und in ihrem Schoß ist der eingeborene Sohn Mensch geworden. Wenden wir uns mit kindlichem Vertrauen an Maria, damit wir mit ihrer Hilfe in der Liebe wachsen und aus unserem Leben einen Lobgesang an den Vater durch den Sohn im Heiligen Geist machen können.

Papst Benedikt XVI. am 11. Juni 2006

16. Juni

Für den Glaubenden spricht das ganze Universum vom einen und dreifaltigen Gott. Vom Weltall bis hin zu den kleinsten mikroskopischen Teilchen verweist alles, was existiert, auf ein Sein, das sich in der Vielfalt und Verschiedenheit der Elemente wie in einer gewaltigen Symphonie mitteilt. Alle Lebewesen sind gemäß einem harmonischen Dynamismus geordnet, den wir analog als »Liebe« bezeichnen können.

Nur im Menschen als freiem und vernunftbegabtem Wesen wird dieser Dynamismus jedoch geistlich, wird er als Antwort an Gott und an den Nächsten in aufrichtiger Selbsthingabe zu verantwortlicher Liebe. In dieser Liebe findet das menschliche Wesen seine Wahrheit und sein Glück. Unter den verschiedenen Analogien zum unaussprechlichen Geheimnis des einen und dreifaltigen Gottes, die die Gläubigen zu erkennen in der Lage sind, möchte ich die der Familie erwähnen. Sie ist aufgerufen, eine Gemeinschaft der Liebe und des Lebens zu sein, in der die Unterschiede zusammenwirken sollen, um ein »Gleichnis der Gemeinschaft« zu bilden.

Papst Benedikt XVI. am 11. Juni 2006

15. Juni

Am heutigen Sonntag nach Pfingsten feiern wir das Hochfest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Durch den Heiligen Geist, der die Worte Jesu verstehen hilft und in die ganze Wahrheit führt (vgl. Joh 14,26; 16,13), können die Gläubigen sozusagen Kenntnis erlangen vom innersten Wesen Gottes und dabei entdecken, dass Er keineswegs unendliche Einsamkeit ist, sondern Gemeinschaft des Lichtes und der Liebe, geschenktes und empfangenes Leben in einem ewigen Dialog zwischen dem Vater und dem Sohn im Heiligen Geist – Liebender, Geliebter und Liebe, um es mit den Worten des hl. Augustinus zu sagen.

In dieser Welt kann niemand Gott sehen, Er selbst aber hat sich zu erkennen gegeben, so dass wir mit dem Apostel Johannes sagen können: »Gott ist die Liebe« (1 Joh 4,8.16), »wir haben die Liebe erkannt, die Gott zu uns hat, und ihr geglaubt« (Enzyklika Deus caritas est, 1; vgl. 1 Joh 4,16). Wer Christus begegnet und Freundschaft mit ihm schließt, nimmt die trinitarische Gemeinschaft in seine Seele auf, wie Jesus den Jüngern verheißen hat: »Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen« (Joh 14,23).

Papst Benedikt XVI. am 11. Juni 2006

14. Juni

Das Beispiel des Apostels Andreas möge euch allen zum Ansporn für ein wahrhaft christliches Leben werden. Lasst euch von Christus rufen, folgt ihm nach und werdet zu Zeugen seiner göttlichen Erlöserliebe. Dazu erbitte ich euch von Herzen Gottes reichen Segen.

Papst Benedikt bei der Generalaudienz am 14. Juni 2006

13. Juni

Lasst euch alle von der Begeisterung des Jakobus für Christus anstecken. Lernt von ihm, bereitwillig und ohne eigene Forderungen dem Ruf Jesu zu folgen. Der Herr schenke euch die Kraft und die Freude des Heiligen Geistes!

Papst Benedikt bei der Generalaudienz am 21. Juni 2006

12. Juni

Bitten wir Gott, dass er uns ein hörendes Herz gebe (vgl. 1 Kön 3, 9), dass wir seinen Willen erkennen und verstehen lernen, dass Gott unser Vater und die Kirche, die Braut Christi, wirklich unsere Mutter ist. Euch alle schütze und führe der gütige Herr in diesen Tagen mit seiner Gnade und seinem Segen!

Papst Benedikt bei der Generalaudienz am 6. Juni 2007

11. Juni

Liebe Freunde, in der Geschichte der Kirche sehen wir Gottes große Taten zum Heil der Menschen. Dankbar dem Herrn für sein gütiges Wirken wollen wir als gläubige Christen die Gegenwart mitgestalten und mithelfen, dass Gottes Liebe in ihr zu den Menschen kommt und dass in unserer Geschichte nicht nur das Böse des Menschen, sondern vor allen Dingen Gottes Liebe sichtbar wird. Der Herr helfe uns dazu und segne euch alle.

Papst Benedikt bei der Generalaudienz am 13. Juni 2007