08. Juni

Das heutige Hochfest Pfingsten lädt uns ein, zu den Ursprüngen der Kirche zurückzukehren, die, wie das Zweite Vatikanische Konzil darlegt, »durch die Ausgießung des Heiligen Geistes offenbart « wurde (Lumen gentium, 2). Am Pfingsttag offenbarte sich die Kirche als die eine, heilige, katholische und apostolische; sie offenbarte sich als missionarische Kirche mit der Gabe, alle Sprachen der Erde zu sprechen, denn die Frohe Botschaft der Liebe Gottes ist für alle Völker bestimmt.

»Der Geist – lehrt das Konzil weiter – führt die Kirche in alle Wahrheit ein, eint sie in Gemeinschaft und Dienstleistung, bereitet und lenkt sie durch die verschiedenen hierarchischen und charismatischen Gaben und schmückt sie mit seinen Früchten« (ebd., 4). Zu den Wirklichkeiten, die der Heilige Geist in der Kirche hervorgerufen hat, gehören auch die Bewegungen und kirchlichen Gemeinschaften; gestern hatte ich die Freude einer Begegnung mit ihnen auf diesem Platz im Rahmen eines großen Welttreffens. Die ganze Kirche ist – wie Papst Johannes Paul II. gern sagte – eine einzige große, vom Heiligen Geist beseelte Bewegung, ein Fluss, der durch die Geschichte strömt, um sie mit der Gnade Gottes zu durchdringen und sie fruchtbar zu machen an Leben, Güte, Schönheit, Gerechtigkeit und Frieden.

Papst Benedikt XVI. am 04. Juni 2006

07. Juni

Mit dem Gleichnis vom Senfkorn, welches das kleinste von allen Samenkörnern ist, aus dem aber ein großer Baum entsteht, gibt uns Christus einen Hinweis auf das Wirken der Gnade Gottes. Der Herr sät im Stillen und gibt Zeit zum Wachsen. Die Dinge Gottes sind nicht lautstark und äußerlich mächtig. Aber sie tragen die innere Kraft des wahren Lebens in sich. Und wo immer der Mensch auf sein Wort hört, ihn in sich aufnimmt, entsteht Großes, auch wenn wir es zunächst nicht sehen. Öffnen wir uns also der großen Liebe Gottes, öffnen wir unser Herz, damit der Same des Glaubens in uns und in dieser Welt wachsen und Frucht bringen kann.

Papst Benedikt XVI. am 17. Juni 2012

06. Juni

Die Kirche und die Welt brauchen Priester, die sich ganz von Jesus Christus formen lassen und den Menschen die Quelle der göttlichen Liebe aufschließen und das Wasser des Lebens schenken. Unterstützt weiterhin die Priester in ihrem Dienst mit eurer Mithilfe und eurem Gebet! Euch allen wünsche ich einen gesegneten Sonntag!

Papst Benedikt XVI. am 13. Juni 2010

05. Juni

Wenn wir uns nun an die Jungfrau Maria wenden, bitten wir auf ihre Fürsprache darum, stets in der Freude der christlichen Erfahrung zu leben. Als Mutter der Barmherzigkeit möge die Gottesmutter in uns Gefühle kindlicher Hingabe an Gott erwecken, der grenzenlose Barmherzigkeit ist; sie helfe uns, jenes Gebet zu unserem werden zu lassen, das der hl. Augustinus in einem bekannten Abschnitt seiner Bekenntnisse 
formuliert: »Herr, erbarme dich meiner! Sieh, meine Wunden verberge ich nicht vor dir; du bist der Arzt, ich bin krank; du bist barmherzig, ich erbarmungswürdig… Meine ganze Hoffnung beruht allein auf deinem übergroßen Erbarmen« (X, 28.39; 29.40).

Papst Benedikt XVI. am 08. Juni 2008

04. Juni

 Die Trennung von Gott, die Sünde macht den Menschen krank. Er leidet an seiner Ichbezogenheit, die ihm keinen Raum zum wahren Leben lässt. Christus ist der Arzt, der uns Heilung bringt und uns gesund macht. Er will unser Leben auf Gott und auf die anderen hin öffnen. Nehmen wir seine heilende Liebe in uns auf und schenken wir sie den Menschen um uns weiter. Dann leben wir wirklich.


Papst Benedikt XVI. am 08. Juni 2008

03. Juni

Die Liturgie lädt uns ein, neben dem Heiligsten Herzen Jesu auch das Unbefleckte Herz Mariens zu verehren. Ihr wollen wir uns stets mit großer Zuversicht anvertrauen.

Ich möchte noch einmal um die mütterliche Fürsprache der Jungfrau Maria für die Bevölkerung von China und Myanmar bitten, die von Naturkatastrophen heimgesucht wurden, sowie für all jene, die sich in vielfältigen Situationen von Schmerz, Krankheit sowie materieller und geistlicher Not befinden, von denen der Weg der Menschheit gezeichnet ist.


Papst Benedikt XVI. am 01. Juni 2008

02. Juni

Jeder Mensch braucht eine »Mitte« für sein Leben, eine Quelle der Wahrheit und der Güte, aus der er in der Abfolge der verschiedenen Situationen und in der Mühe des Alltags schöpfen kann. Beim stillen Innehalten hat es ein jeder von uns nötig, nicht nur den eigenen Herzschlag, sondern das Pochen einer verlässlichen Gegenwart in größerer Tiefe zu verspüren, die mit den Sinnen des Glaubens wahrnehmbar und dennoch weitaus wirklicher ist: die Gegenwart Christi, des Herzens der Welt. Ich lade daher einen jeden ein, im Monat Juni seine Verehrung des Herzens Jesu zu erneuern und so auch das traditionelle Gebet der Aufopferung des Tages zu intensivieren und dabei die von mir für die ganze Kirche gegebenen Gebetsanliegen zu beachten.

Papst Benedikt XVI. am 01. Juni 2008

01. Juni

Im Angelusgebet betrachten wir das Heilsgeheimnis, dass Gott sich in Maria eine Wohnung bereitet hat. Die Haltung der Mutter Gottes, ihre unerschütterliche Zuversicht auf den göttlichen Beistand bei allem Tun, wollen wir nachahmen. Gottes Segen ruht auf denen, die auf sein Wort bauen und seine Gegenwart mit Leib und Leben in der Welt bezeugen. Der Herr geleite euch auf allen Wegen!

Papst Benedikt XVI. am 01. Juni 2008

31. Mai

Diese Tage vor Pfingsten sind eine Zeit des besonderen Gebets um den Heiligen Geist.

Bitten wir inständig um die Gabe des Geistes Gottes! Er macht uns neu, er schenkt Leben und gibt Kraft, das Antlitz der Erde zu erneuern. Der Herr erfülle euch mit seiner Gnade und seinem Frieden.

Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 04. Mai 2008

30. Mai

Kehren wir zurück zum christlichen Glaubensgeheimnis der Himmelfahrt. Nachdem der Herr in den Himmel aufgefahren war, versammelten sich die Jünger mit der Mutter Jesu im Obergemach zum Gebet (vgl. Apg 1,14) und baten einmütig um den Heiligen Geist, der sie mit seiner Kraft erfüllen sollte, damit sie für den auferstandenen Christus Zeugnis ablegen (vgl. Lk 24,49; Apg 1,8). Jede christliche Gemeinschaft macht in diesen Tagen, vereint mit der allerseligsten Jungfrau Maria, von neuem diese einzigartige spirituelle Erfahrung in Vorbereitung auf das Hochfest Pfingsten. Auch wir wenden uns jetzt an Maria mit dem Gesang des »Regina Caeli« und bitten sie um ihren Schutz für die Kirche und besonders für all jene, die sich dem Werk der Evangelisierung durch die Kommunikationsmittel widmen.

Papst Benedikt XVI. beim Angelus am 08. Mai 2005 (Christi Himmelfahrt)