21. Mai – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Die Kirche weiß und lehrt, dass »jeglicher heilsame Einfluss der seligen Jungfrau auf die Menschen… aus dem Wohlgefallen Gottes kommt und aus dem Überfluss der Verdienste Christi hervorgeht, sich auf seine Mittlerschaft stützt, von ihr vollständig abhängt und aus ihr seine ganze Wirkkraft schöpft; in keiner Weise behindert er die unmittelbare Verbundenheit der Gläubigen mit Christus, sondern fördert sie sogar«. Dieser heilsame Einfluss ist vom Heiligen Geist getragen, der ebenso, wie er die Jungfrau Maria mit seiner Kraft überschattete und in ihr die göttliche Mutterschaft beginnen ließ, sie fortwährend in ihrer Sorge für die Brüder ihres Sohnes bestärkt.

Fortsetzung folgt …

Auszug aus: Enzyklika Redemptoris Mater von Papst Johannes Paul II.

20. Mai – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

 Die Kirche weiß und lehrt mit dem hl. Paulus, dass nur einer unser Mittler ist: »Einer ist Gott, einer auch Mittler zwischen Gott und den Menschen: der Mensch Christus Jesus, der sich als Lösegeld hingegeben hat für alle« (1 Tim 2, 5-6 ). »Marias mütterliche Aufgabe gegenüber den Menschen verdunkelt oder mindert diese einzige Mittlerschaft Christi in keiner Weise, sondern zeigt ihre Wirkkraft«:94 Sie ist Mittlerschaft in Christus

Fortsetzung folgt …

Auszug aus: Enzyklika Redemptoris Mater von Papst Johannes Paul II.

19. Mai – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Wenn sie sich auch in jenem Augenblick durch ihren Glauben als Mutter des »Messias-König« fühlte, so antwortete sie doch: »Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast« (Lk 1, 38). Vom ersten Augenblick an hat Maria den »Gehorsam des Glaubens« bekannt, indem sie sich der geheimnisvollen Bedeutung überantwortete, die jenen Worten der Verkündigung derjenige gegeben hat, von dem sie kamen: Gott selbst.

Auszug aus: Enzyklika Redemptoris Mater von Papst Johannes Paul II.

18. Mai – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Als Maria bei der Verkündigung vom Sohn sprechen hört, dessen Mutter sie werden und dem sie »den Namen Jesus (= Erlöser) geben soll«, erfährt sie auch, dass ihrem Sohn »der Herr den Thron seines Vaters David geben wird«, dass er »über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft kein Ende haben wird« (Lk 1, 32-33). In diese Richtung ging die Hoffnung ganz Israels. Der verheißene Messias sollte »groß« sein, und auch der himmlische Bote verkündet, dass er »groß sein wird« – groß, sei es durch den Namen Sohn des Höchsten, sei es durch die Übernahme von Davids Erbe. Er soll also König sein und »über das Haus Jakob« herrschen. Konnte Maria, die inmitten dieser Erwartungen ihres Volkes aufgewachsen ist, im Augenblick der Verkündigung erfassen, welche wesentliche Bedeutung diese Worte des Engels haben? Wie soll man jenes »Reich« verstehen, das »kein Ende« haben wird?

Fortsetzung folgt …

Auszug aus: Enzyklika Redemptoris Mater von Papst Johannes Paul II.

17. Mai – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Doch betreffen die Worte Elisabets: »Selig ist, die geglaubt hat« nicht nur jenen besonderen Augenblick der Verkündigung. Gewiss ist dies der Höhepunkt für den Glauben Marias in der Erwartung Christi; sie ist aber auch der Ausgangspunkt, an dem ihr ganzer »Weg zu Gott«, ihr Glaubensweg insgesamt, beginnt. Und auf diesem Weg, der herausragend und wahrhaft heroisch ist, – ja, mit wachsendem Glaubensheroismus – wird sich der »Gehorsam« verwirklichen, den sie gegenüber dem Wort der göttlichen Offenbarung bekannt hat.

Dieser »Gehorsam des Glaubens« von seiten Marias wird auf ihrem ganzen Weg überraschende Ähnlichkeiten mit dem Glauben Abrahams haben. Wie der Patriarch des Volkes Gottes hat auch Maria auf dem Weg ihres kindlichen und mütterlichen Fiat »geglaubt voll Hoffnung gegen alle Hoffnung«. Vor allem in einigen Etappen dieses Weges offenbart sich die Seligpreisung derjenigen, »die geglaubt hat«, mit besonderer Deutlichkeit. Glauben will besagen, sich der Wahrheit des Wortes des lebendigen Gottes zu »überantworten«, obwohl man darum weiß und demütig anerkennt, »wie unergründlich seine Entscheidungen, wie unerforschlich seine Wege sind« (Röm 11, 33). Maria, die sich nach dem ewigen Willen des Höchsten sozusagen im Mittelpunkt jener »unerforschlichen Wege« und jener »unergründlichen Entscheidungen« Gottes befindet, verhält sich im Halbdunkel des Glaubens entsprechend, indem sie mit offenem Herzen alles voll und ganz annimmt, was in Gottes Plan verfügt ist.

Fortsetzung folgt …

Auszug aus: Enzyklika Redemptoris Mater von Papst Johannes Paul II.

16. Mai – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Deshalb kann auch der Glaube Marias mit dem Abrahams verglichen werden, den der Apostel »unseren Vater im Glauben» nennt (vgl. Röm 4, 12). In der Heilsordnung der Offenbarung Gottes bildet der Glaube Abrahams den Anfang des Alten Bundes. Der Glaube Marias bei der Verkündigung eröffnet den Neuen Bund. Wie Abraham »gegen alle Hoffnung voll Hoffnung geglaubt hat, dass er der Vater vieler Völker werde« (vgl. Röm 4, 18), so hat Maria, nachdem sie im Augenblick der Verkündigung ihre Jungfräulichkeit bekannt hatte ( »Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?«) geglaubt, daß sie durch die Kraft des Höchsten, durch den Heiligen Geist, nach der Offenbarung des Engels die Mutter des Sohnes Gottes werden würde: »Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden« (Lk 1, 35).

Fortsetzung folgt …

Auszug aus: Enzyklika Redemptoris Mater von Papst Johannes Paul II.

15. Mai – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Maria hat dieses Fiat im Glauben gesprochen. Im Glauben hat sie sich ohne Vorbehalte Gott überantwortet und »gab sich als Magd des Herrn ganz der Person und dem Werk ihres Sohnes hin«.  Und diesen Sohn – so lehren uns die Väter – hat sie, noch bevor sie ihn im Leib empfing, im Geist empfangen: eben durch den Glauben!  Zu Recht also lobt Elisabet Maria: »Selig ist, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ«. Diese Worte haben sich schon erfüllt: Maria tritt über die Schwelle des Hauses Elisabets und des Zacharias als die Mutter des Sohnes Gottes. Dies ist die freudige Entdeckung Elisabets: »Die Mutter meines Herrn kommt zu mir«!

Fortsetzung folgt …

Auszug aus: Enzyklika Redemptoris Mater von Papst Johannes Paul II.

14. Mai – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Das Wort des lebendigen Gottes, das der Engel Maria verkündet, bezieht sich auf sie selbst: »Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären« (Lk 1, 31). Wenn Maria diese Ankündigung annahm, sollte sie die »Mutter des Herrn« werden und das göttliche Geheimnis der Menschwerdung sich in ihr vollziehen: »Der Vater der Erbarmungen wollte aber, dass vor der Menschwerdung die vorherbestimmte Mutter ihr empfangendes Ja sagte«.

Und nachdem Maria alle Worte des Boten gehört hat, gibt sie diese Zustimmung. Sie sagt: »Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast« (Lk 1, 38). Dieses Fiat Marias – »mir geschehe« – hat von der menschlichen Seite her über die Verwirklichung des göttlichen Geheimnisses entschieden. Es findet sich hier eine volle Übereinstimmung mit den Worten des Sohnes, der nach dem Hebräerbrief beim Eintritt in die Welt zum Vater sagt: »Schlacht- und Speiseopfer hast du nicht gefordert, doch einen Leib hast du mir geschaffen … Ja, ich komme …, um deinen Willen, Gott, zu tun« (Hebr 10, 5-7). Das Geheimnis der Menschwerdung hat sich also vollzogen, als Maria ihr Fiat gesprochen hat: »Mir geschehe, wie du es gesagt hast«, indem sie, soweit es sie nach dem göttlichen Plan betraf, die Erhörung des Wunsches ihres Sohnes ermöglicht hat.

Fortsetzung folgt …

Auszug aus: Enzyklika Redemptoris Mater von Papst Johannes Paul II.

13. Mai – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Jedes Wort im Gruß Elisabets ist voller Bedeutung; doch von grundlegender Wichtigkeit scheint zu sein, was sie am Ende sagt: »Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ« (Lk 1, 45).28 Diese Worte kann man neben die Anrede »du Begnadete« beim Gruß des Engels stellen. In beiden Texten offenbart sich die Wahrheit ihres wesentlich mariologischen Inhalts, das heißt die Wahrheit über Maria, die im Geheimnis Christi gerade darum wirklich gegenwärtig geworden ist, weil sie »geglaubt hat«. Die Fülle der Gnade, die der Engel verkündet, bedeutet das Geschenk Gottes selbst; der Glaube Marias, der von Elisabet beim Besuch gepriesen wird, zeigt, wie die Jungfrau von Nazaret auf dieses Geschenk geantwortet hat.

Auszug aus: Enzyklika Redemptoris Mater von Papst Johannes Paul II.

12. Mai – Worte vom hl. Papst Johannes Paul II.

Maria begibt sich also aus Liebe in das Haus ihrer Verwandten. Als sie dort eintritt und Elisabet bei der Antwort auf ihren Gruß das Kind in ihrem Leib hüpfen fühlt, da grüßt diese, »vom Heiligen Geist erfüllt«, ihrerseits Maria mit lauter Stimme: »Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes« (vgl. Lk 1, 40-42). Dieser preisende Ausruf Elisabets sollte dann als Fortsetzung des Grußes des Engels in das Ave-Maria eingehen und so zu einem der am häufigsten gesprochenen Gebete der Kirche werden. Noch bedeutungsvoller aber sind die Worte Elisabets in der Frage, die folgt: »Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?« (Lk 1, 43). Elisabet gibt Zeugnis für Maria: Sie erkennt und bekennt, dass vor ihr die Mutter des Herrn, die Mutter des Messias, steht. An diesem Zeugnis beteiligt sich auch der Sohn, den Elisabet in ihrem Schoß trägt: »Das Kind hüpfte vor Freude in meinem Leib« (Lk 1, 44). Das Kind ist der künftige Johannes der Täufer, der am Jordan auf Jesus, den Messias, hinweisen wird.

Fortsetzung folgt …

Auszug aus: Enzyklika Redemptoris Mater von Papst Johannes Paul II.